Dieser blaue aber durch Säuren gerörhcte Farbstoff ist im Wein nur außerordentlich schwach zurückgehalten. Wird Rothwein mit einer geringen Menge Kohle geschüttelt, dann fittrirt, so bleibr der Farbstoff in der Kohle zurück. Aber auch andere poröse oder fein zertbciltc Kör per sind im Stande, diesen rochen Farbstoff aus dem Wein zu entfernen, so z. B. Filtrirpapier. Durch bloßes Filrrircn des Rothweins wird die ser schon Heller: füllt man den unicrn Tkcil eines Trichters auf 1—2" mit zerkleinertem Filtrirpapier und läßr Rothwein kindurchsickern, so bleibt auch hier ein großer Theil des rotbcn Farbstoffes im Papier zurück, Halten wir endlich einen Streifen weißes Filtrirpapier mit einem Ende in Rothwein, so steigt die Flüssigkeit einige Zoll in die Höbe, aber nur im untern Theil des Papiers befindet sich rother Farbstoff, der obere Theil bleibt farblos oder wird bräunlich gefärbt; erst nach und nack steigt auch der rothe Farbstoff höher, aber nie so weit, wie die Flüssig keit. An solchen Streifen Filtrirpapier, die kurze Zeit mit dem einen Ende in Rorbwein getaucht waren, lassen sich die Farben verschiedener Weine besser vergleichen, als in einem Glas oder, wie es gewöhnlich ge schieht, auf einem weißen Teller. Läßt man solche Streifen weißen Filkrirpapiers mit einem Ende 24 Stunden in Rothwein tauchen und den übrigen Theil des Papiers auf gewöknrlichcm Schreibpapier liegen, so verdunsten von dem Filtrir papier sorrwäbrend die flüchtigen Theile des Weines und cs steigt immer wieder anderer Wein nach, dadurch gelangt eine genügende Menge nicht flüchtiger Stoffe in das Papier, um daran die Eigenschaft derselben bis auf einen gewissen Grad kennen zu lernen. Die Säuren und die Verb und Extraktivstoffe gehen weiter in dem Papier. Bei Anwesenheit einer größeren Menge Aepfelsäure bleibt der obere Theil des Papiers bei gewöhnlicher Temperatur feucht. Bei höherem Wärmegrad ausgetrocknet zieht das Papier, wie die Aepfelsäure, später immer wieder Feuchtigkeit an, während der untere Theil des Papiers trocken bleibt. Die Verb und Extraktivstoffe crtheilen dem oberen Theil des Streifens eine mehr oder weniger braune Farbe, je nachdem sie selbst schon im Wein durch die Lust braun geworden sind. Bei einigen jüngeren Rothweincn blieb der obere Theil des Papiers fast farblos, färbte sich aber nach und nach an der Luft und wurde so braun, wie der obere Theil von Papier, das in alten Wein getaucht war. Wird der untere, den rochen Farb stoff enthaltende Abschnitt einigemal mit kaltem, dann mit heißem Was-