Vorwort I3as Polarisationsmikroskop ist schon seit mehreren Jahr zehnten in die mikroskopische Technik eingeführt worden und manche wichtige Resultate über den Aufbau der organisierten Sub stanzen wurden damit gewonnen. Trotzdem wird es von den Histologen der neueren Zeit bei ihren Untersuchungen nur sehr wenig benutzt. Der Grund hierfür liegt nicht etwa in einer mangel haften Einrichtung der hierzu nötigen Apparate, denn diese sind seither genügend vervollkommnet worden, da ja die Mineralogen bei Untersuchung von Gesteinsdünnschliffen auf die Benutzung gut ausgestatteter Polarisationsmikroskope unbedingt angewiesen sind. Es fehlt auch nicht an Werken, in denen die Methoden der Unter suchung im polarisierten Lichte ausführlich dargelegt werden, es sind sogar ganz speziell diesen Gegenstand behandelnde Arbeiten z. B. von Valentin 1 ) und Nägeli 2 ; erschienen, und ausserdem finden sich auch in den meisten Handbüchern über das Mikroskop und die mikroskopische Technik kurze Auseinandersetzungen hierüber Aber gerade in Folge dieser grösstenteils rein theoretischen Betrachtungen, die auf jene Werke von Valentin und Nägeli Bezug nehmen, hat sich, wie es scheint, die Annahme verbreitet, dass erst sehr eingehende mathematisch-physikalische Studien auf dem Gebiet der Optik notwendig seien, um mit dem Polarisations* *) Valentin: die Untersuchung der Pflanzen- uud Thiergewebe im polarisierten Lichte. Leipzig 1861. 2 ) Nägeli: Die Anwendung des Polarisationsapparates auf die Unter suchung vegetabilischer Elementartheile. Leipzig i863. 1