56 wie in Fig. 27 I; dreht man den Objekttisch, so verwandelt sich dieses Kreuz in zwei Hyperbeläste, deren Scheitel in einer be stimmten Entfernung von einander liegen. Bilden jene Elastizitäts achsen einen Winkel von 45 0 mit den Polarisationsebenen der Nicols, so erscheinen diese Hyperbeln wie in Figur 27 II. Die Form der Lemniscaten ändert sich bei dieser Drehung nicht, sie drehen sich nur in derselben gegenseitigen Anordnung mit der Platte zugleich. Der Abstand der beiden Hyperbelscheitel giebt, wie eine einfache Ueberlegung zeigt, ein Mass für den Winkel den die optischen Achsen mit einander bilden. Wie dieser Winkel, der sog. Achsenwinkel genau bestimmt wird, kann hier nicht näher ausgeführt werden. Wer sich dafür interessiert, findet das Nötige hierüber in den Handbüchern der Krystallographie. Kg. 27 I. Fig. 27 H. Die eben geschilderten Bilder, die einachsige und zweiachsige Krystallplatten im konvergenten Lichte geben, nennt man Achsen bilder, und man kann aus der Form dieser Bilder sofort erkennen, ob ein Krystall der optisch einachsigen Gruppe, also dem tetra. gonalen und hexagonalen System oder der optisch zweiachsigen, dem rhombischen, monoklinen oder triklinen System angehört. Auch bei Untersuchung anisotroper organisierter Substanzen kann man diese Methode anwenden, um zu entscheiden, ob sie in ihren optischen Verhalten den einachsigen oder zweiachsigen Krystallen ähneln. Man muss aber immer wieder bedenken, dass dabei von wirklichen Krystallindividuen nur in sehr wenigen Fällen die Rede sein kann, dass vielmehr eine Aehnlichkeit mit Krystallaggregaten vorliegt, in denen die Einzelkrystalle mit ihren Achsen gleichsinnig orientiert sind. Man kann also ermitteln, ob das Elastizitätseilipsoid