Ferner ist es sehr empfehlenswert, solche Bestimmungen nicht bloss mit Gypsplättchen Rot I sondern auch mit anderen auszuführen. Den meisten Polarisationsmikroskopen wird in der Regel ein Satz von 4 Gypsplättchen Rot I—IV. Ordnung beigegeben; doch ist es oft wünschenswert, auch andere Farben benutzen zu können, zumal auch die Farben - Empfindlichkeit der einzelnen Beobachter nicht die gleiche ist. Während der eine z. B. leichter eine Veränderung von Rot in Orange erkennt, ist ein anderer mehr empfindlich gegen eine Veränderung von Blau in Rot und umge kehrt. Es ist deshalb schon von verschiedenen Beobachtern mit Recht darauf hingewiesen, dass man neben dem Rot I. Ord. noch andere Farben wie Blau, Gelb, Violett benutzen solle. Ich möchte nach meinen Erfahrungen eine Reihe von Gypsplättchen, die möglichst verschiedene Farben zeigen, vorschlagen. Man kann dann bei einiger Unsicherheit über die Additions und Subtraktions farben immer mehrere Plättchen anwenden und die auftretenden Farben mit denen in der Tabelle auf S. 15 vergleichen. Es wären demnach etwa Gelb I, Rot I, Blau II, Violett III und ausserdem vielleicht noch für dickere Objekte Rot II—IV die geeignetsten Farben. Der Ort, wo man das Gypsplättchen einzuschalten hat, ist theo retisch ziemlich gleichgültig. Die Einrichtungen sind an Mikroskopen aus verschiedenen Werkstätten auch verschieden. Am besten scheint mir die Einrichtung zu sein, die sich meistens an den für mineralogische Untersuchungen bestimmten Mikroskopen findet. Hier wird durch eine seitliche Oeffnung im unteren Teile des Tubus durch Einschieben eines kleinen Rahmens, in den das Gypsplättchen oder eine andere Kn-stallplatte eingelegt werden kann, das Ein- und Ausschalten am bequemsten bewirkt, man braucht dabei weder den Analysator abzuheben noch auch den Polarisator erst unter dem Objekttisch hervorzudrehen. Ohne irgendwelche Aenderung an den Nicols vorzunehmen, kann man auf diese Weise während der Beobachtung das Plättchen beliebig einschalten und wieder herausnehmen.