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Jahrg. 1886 Allgemeine Zeitschrift Bei der Gerbstoff beize wurde das Sumach gleich dem Farbbade zugesetzt. Die angegebenen Verhältnisse beziehen sich auf 100 Ko. Wolle. Roth. Beize: 3 Ko. Chromkali, 3 Ko. Schwefelsäure; Farb- bad: 1 Ko. TRG, 1 / 3 Ko. Salmiakgeist. „ Beize wie vorhin; Farbbad: 1 Ko. TRB, */ 3 Ko. Salmiakgeist. Bronce. Beize: 3 Ko. Chromkali, 1 1 / 2 Ko. Schwefelsäure, l x / 2 Ko. Kupfervitriol; Farbbad: 1 Ko. TRG, 6 Ko. Gelbholzextract, 1 Ko. essigsaures Natron. „ Beize: 3 Ko. Chromkali, 3 Ko. Schwefelsäure; Farb bad: x / 2 Ko. TRG, 4 Ko. Gelbholzextract, 1 Ko. essigsaures Natron. Mit 2 Ko. Kupfervitriol wird abgedunkelt. Rothbraun. Beize: 3 Ko. Chromkali, 1% Ko. Schwefel säure, l x / 2 Ko. Blaustein; Farbbad: 1 Ko. TRG, 6 Ko. Gelbholzextract, 1 Ko. essigsaures Natron. „ Beize: 3 Ko. Chromkali, 3 Ko. Schwefelsäure; Farb bad: 1 Ko. TRG, 10 Ko. Gelbholzextract, 1 Ko. essig saures Natron. „ Beize: 10 Ko. Sumach; Farbbad: x / s Ko. TRG, 10 Ko. Gelbholzextract, 5 Ko. Blauholz; mit 2 Ko. Eisen vitriol wird abgedunkelt. Dunkelbraun. Beize wie vorher. Ausgefärbt mit x / 4 Ko. TRG, 10 Ko. Gelbholzextract, 10 Ko. Blauholz; zum Dunkeln 2 Ko. Eisenvitriol und 2 Ko. Blaustein. „ Beize wie vorher. Im Ausfärbebade 3 Ko. TRG, 5 Ko. Gelbholzextract; Dunkeln mit 3 Ko. Eisenvitriol und 3 Ko. Kupfervitriol. „ Beize wie vorher. Im Farbbade 3 Ko. TRB, 5 Ko. Gelbholzextract; Nachdunkeln mit 3 Ko. Eisenvitriol und 3 Ko. Kupfervitriol. Olive. Beize: 3 Ko. Chromkali, l x / 2 Ko. Blaustein und l x / ä Ko. Schwefelsäure; im Farbbade x / 8 Ko. TRG, 5 Ko. Gelbholzextract, 1 x / 2 Ko. Blauholz. „ Beize wie vorher; Farbbad: x / 2 Ko. TRG, 10 Ko. Gelbholzextract, 5 Ko. Blauholz. „ Beize wie vorher; Farbbad: x / 4 Ko. TRG, 10 Ko. Gelbholzextract, 2 x / 2 Ko. Blauholz. Dunkelolive. Beize dieselbe; Farbbad: 1 Ko. TRG, 10 Ko. Gelbholzextract, 5 Ko. Blauholz. „ Beize dieselbe; Farbbad: 1 Ko. TRG, 6 Ko. Gelbholz extract, 14 Ko. Blauholz. „ Beize dieselbe; Farbbad: 1 Ko. TRG, 10 Ko. Gelb holzextract, 5 Ko. Blauholz und 1 Ko. essigsaures Natron. „ Beize wie vorhin; Farbbad: 2 Ko. TRB, 10 Ko. Gelb holzextract, 10 Ko. Blauholz; gedunkelt mit x / 2 Ko. Kupfervitriol. Küpenblau als Grund: a. Die vorgeblaute und gut gespülte Waare wurde mit 1 Ko. Tannin und 1 Ko. Tuchroth G in einem Bade kochend äusgefärbt. b. Die geblaute Waare wurde mit 5 Ko. Chrom alaun und 3 Ko. Weinstein angesotten und in 1 Ko. Tuchroth B und 1 Ko. Salmiakgeist ausgefärbt. Besonders sei noch hingewiesen auf die letzten Muster mit Küpengrund, bei welchen Tuchroth einen ganz prächtigen Auf satz liefert, welcher in jeder Beziehung, namentlich in Bezug auf Echtheit, entschieden besser ist, als mit Orseille und andere Farben. Die Küpenfarben selbst wurden mit Hilfe der äusserst leicht ansetzbaren und zu führenden concentrirten für Textil-Industrie. Seite 45 Küpe von Gutbier & Co., Leipzig, hergestellt, eine Küpe, welche wir seit einigen Jahren mit bestem Erfolge verwenden und die sich inzwischen wegen ihrer Vorzüge, auf die hier nicht weiter eingegangen werden kann, in der Praxis schon eingebürgert hat. Um auch das Bluten des Farbstoffes zu untersuchen, wurden folgende Versuche wiederholt angestellt. Ein Woll- strähn, mit Sumach gebeizt, wurde mit Tuchroth ausgefärbt und mit Eisen gedunkelt. Das Muster wurde sodann nass zusammengedreht mit einem ungefärbten, genetzten Strähnchen ebenfalls mit Sumach gebeizt und 24 Stunden liegen gelassen. Ebenso wurde verfahren mit einem zweiten Strähnchen, mit dem Farbstoff ausgefärbt, aber nicht mit Eisen gedunkelt. In beiden Fällen blieb das ungefärbte Wollsträhnchen rein. Ein Bluten war nicht zu bemerken. Zum Vergleich wurde in derselben Weise ein Strähnchen mit Gallein und eins mit Alizarinblau WX nach bekanntem Verfahren ausgefärbt, nass mit einem weissen Wollsträhnchen zusammengedreht und 24 Stunden lang liegen gelassen. Auch hier war kein Bluten zu bemerken. Es verhält sich also Tuchroth in dieser Beziehung, wie die Alizarinderivate. Es wurde alsdann ein Mustergewebe hergestellt, in welchem neben Weiss Tuchrothfarben und Alizarinfarben combinirt mit Holzfarben verwebt wurden. Die Muster wurden dann gewalkt, das Weiss war rein geblieben. Einige Schüler sind augen blicklich damit beschäftigt, dasTuchroth mit den verschiedensten Vorbeizen auszufärben und genau nach Preis zum Vergleich mit anderen Farbstoffen zu calculiren. Ferner sind ver schiedene Musterproben schon längere Zeit allen Einflüssen der Witterung ausgesetzt. Ueber die Resultate soll in einer späteren Mittheilung berichtet werden. Die zu unsern Versuchen gebrauchten Blauholz- und Gelb- holzextracte entstammen der Farbholz-Extractfabrik vormals Niederberger & Co., Ottensen bei Hamburg. Die Produkte zeichnen sich durch besondere Reinheit aus. > T eue Farbstoffe. „Das Deutsche Wollen-Gewerbe“ brachte in Nr. 74 vom vorigen September einen Aufsatz über die Anwendung des „Tuch roth“ aus der Fabrik von K. Oehler in Offenbach a. M. und gleich darauf in Nr. 76 einen Artikel über Alizarin-Farben aus der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik, Stuttgart und Ludwigs hafen a. Rhein. Beide Abhandlungen haben gerechtes Aufsehen erregt, und sicher sind vielseitige Versuche mit den beiden theilweise concurrirenden Fabrikaten angestellt worden, die das bestätigen werden, was ich meinen Ermittelungen getreu hier berichten will. Es ist ganz selbstverständlich, dass jeder Fabrikant, be sonders, wenn er etwas Neues bringt, seine Waare anpreist oder anpreisen lässt, um ihr Eingang und sich Absatz zu schaffen, und wenn dann auch bei diesen Anpreisungen das rechte Maass überschritten wird, so hält das Niemand für ein Verbrechen, nur wird der Käufer stets um so vorsichtiger sein, je höher die Vorzüge und die Unfehlbarkeit der Neuheit angepriesen werden. Heut kann ich nun erfreulicherweise be richten, dass in beiden Fällen die Vorzüge der neuen Farb stoffe nur wenig übertrieben sind, und will ich mich befnühen, in Nachstehendem die Ausführungen beider Herren Referenten auf das den Thatsachen entsprechende Maass zurückzuführen.