Volltext Seite (XML)
Seite 22 Allgemeine Zeitschrift für Textil-Industrie. Jahry. 18SG CI. 25. Nr. 5991. Flechtmaschine für flache Geflechte. A. Büsche in Schwelm. CI. 76. Nr. 6398. Neuerung an Vliesstheilern. J. S. Bolette in Massau- Cornesse. Vertreter: Carl Pieper in Berlin SW. CI. 76. Nr. 3455. Kreuzspulmaschine. Ferdinand Rosskothen in Zwittau, Mähren. Vertreter: Richard Lüders in Görlitz. CI. 76. Nr. 3930. Ausstossapparat für Karden. Hermann Wuchner in Dresden-Striesen. CI. 76. Nr. 4564. Apparat und Verfahren zum Anfeuchten von Wolle und anderem Spinnmaterial. Klein, Hundt & Co. in Düsseldorf. CI. 86. Nr. 3775. Webschützen zum Einträgen von Pflanzenstengeln; Zusatz zum Patent Nr. 21,333. Friedrich SchmalbeininKölna.Rh. CI. 86. Nr. 3190. Maschine zum Zerschneiden von Geweben, Thierfellen und anderen Tegumenten. Pierre Victor Renard in Paris. Vertreter: Wirth & Co. in Frankfurt a. M. CI. 86. Nr. 1625. Stellvorrichtung am Schaftzug für Webstühle. Louis Tuchscherer in Chemnitz. CI. 86. Nr. 1849. Breithalter. George Crompton in Worcester, Mass., V. St. A. Vertreter: G. Adolf Hardt in Köln. CI. 86. Nr. 5726. Maschine zum Anknüpfen der Kettenfäden. Carl F. Heyn in Leipzig. die Ausführung anlangt, sehr viel zu wünschen übrig, da die wenigsten Weber im Stande sind, eineu Jacquardstuhl richtig vorzurichten. Unter solchen traurigen Productionsverhältnissen sind auch die Löhne sehr gedrückt und der Weber muss überdies den Stuhl und die sonstigen Werkzeuge selber beistellen. Da er aber nicht in der Lage ist, hierfür einen entsprechenden Betrag zu verwenden, so bedient er sich meistens eines schlechten, mangelhaften Werkzeuges, welches die Herstellung exacter Arbeiten nicht möglich macht. Auch sind die meisten der zerstreut wohnenden Weber bei der Landwirthschaft beschäftigt und eine regelmässige Arbeit ist nur im Winter zu gewärtigen. Ein weiterer den Aufschwung der Industrie hemmender Factor Ertlieilung von Patenten in Deutsch 1 and. CI. 8. Nr. 35,000. Apparat zur chemischen Reinigung von Stoffen. E. Lommatzsch in Plauen i. V. Vom 11. September 1885 ab. CI. 8. Nr. 35 005. Zusammenlegbares Rahmengestell zum Anspannen und Trocknen von Gardinen. F. Erd mann in Gera, Reuss j. L. Vom 26. Juni 1885 ab. CI. 25. Nr. 35,020. Strickmaschinen-Nadel mit selbstthätiger Ein- und Ausrückung. A. Wood in Detroit, Grafschaft Wayne, Michigan, V. St. A. Vertreter: Hugo Pataky in Berlin SW. Vom 18. December 1884 ab. CI. 25. Nr. 34,780. Verfahren und Presse zum Wirken von Fersen am flachen Wirkstuhl. R. Drechsler in Hohenstein-Ernstthal i. Sachsen. Vom 12. September 1885 ab. sind die mangelhaften Communicationsverbindungen. Der Transport der Rohstoffe und der Versandt der fertigen Waare bedingt Regie-Auslagen, welche bei den Löhnen hereingebracht werden müssen. Unter solcheu Umständen hat sich die An zahl der Weber im oberen Mühlkreise glücklicherweise zwar vermindert, allein immerhin ist diese Industrie daselbst so eingelebt, dass an ein völliges Aufgeben derselben nicht zu denken ist. Es handelte sich also darum, den Webern die Erzeugung gemusterter Waare (Damastweberei) zu lehren und dieselben mit den Maschinen und Vorrichtungen der Kunstweberei ver Die österreichischen Webeschulen. Von Dr. Eduard Magner, k. k. Ministerial-Secretär. (Schluss.) 28. Webeschule in Haslach. Diese Webeschule ist über Anregung der Handels- und Gewerbekammer in Linz und der Marktgemeinde Haslach in’s Leben gerufen worden. Die Verhandlungen wegen Errichtung dieser Webeschule wurden seitens des Handelsministeriums eingeleitet und nach Uebergang der Agenden des gewerblichen Unterrichtes an das Unterrichtsministerium von diesem fort gesetzt und mit der Errichtung dieser Schule mit Beginn des Schuljahres 1883/84 zum Abschlüsse gebracht. traut zu machen. Zu diesem Behufe wurde die Webeschule in Haslach errichtet und am 15. October 1883 eröffnet. Die Gemeinde stellt die Localitäten bei, welche jedoch auch jetzt für eine Anstalt mit zweijährigem Tagescurse nicht genügen, der oberösterreichische Landtag gewährt Stipendien und ebenso die Handels- und Gewerbekammer in Linz. Die Einrichtung der Schule und deren Erhaltung übernahm das Unterrichts ministerium, wobei zu ersterem Zwecke auch ein von den In dustriellen gewidmeter kleiner Beitrag zur Verwendung ge langte. Da die Anstalt erst kurze Zeit besteht, während welcher mit Looalitätenschwierigkeiten zu kämpfen war und ein Wechsel in der Schulleitung eintrat, lässt sich über die Leistungen der selben und ihre Bedeutung für die dortige Leinenindustrie noch kein Urtheil gewinnen. Bisher war nur eine Lehrkraft (Schulleiter Heinrich Ku tzer) an derselben thätig, welcher im Schuljahre 1884 85 ein Werk meister beigegeben wurde. Die Schule besuchten bis zum Schlüsse des Schuljahres 1883/84 in dem einjährigen Tagescurse 8 und in dem Abend- und Sonntagscurse 3 Schüler. Die Erweiterung des Tages- curses zu einem zweijährigen ist in Vorbereitung. Die Ursache der Errichtung dieser Anstalt liegt in dem Verfalle der im oberen Mühlkreise hausindustriell betriebenen Leinenindustrie. Es werden daselbst grobe und mittlere Lein wände, Zwilchwaaren (Sackzwilch, Segel- und Zwilchtisch zeuge) in groben und mittleren Garnen, ferner auch Jacquard- Gewebe in Gradl (Handtücher, Servietten und Tischtücher) in groben und mittleren Garnen und endlich seit kurzer Zeit auch Damastwaaren angefertigt. Die groben und mittleren glatten Waaren sind — aus Ursachen, die bei anderen Webe schulen wiederholt erörtert wurden — nicht mehr rentabel genug, um auf Handstühlen erzeugt zu werden und die Jacquard- Gewebe Hessen sowohl, was Zeichnung und Muster, als auch 29. Webeschule in Humpoletz. Die Anfänge der Tuchmanufactur in Humpoletz reichen in das Mittelalter zurück. Seither hat sich dieselbe in Hum- poletz selbst in ununterbrochener Dauer erhalten, während sie in der Umgebung der Stadt, wo insbesonders in den Orten Heralec, Polna und Patzan die Tuchindustrie einheimisch war, fast gänzlich erloschen ist. In Humpoletz gab es zu Beginn dieses Jahrzehntes circa 120 selbstständige Tuchmacher und 14 Tuchscheerer und es waren 350 Hand- und 12 mechanische Stühle beschäftigt. Das Material liefern circa 120 Satzstreich garn-Maschinen, die Rohstoff'in einem Geldwerthe von 700 000 H. consumiren. Die Erzeugnisse der Tuchindustrie in Humpoletz waren stets glatte, ordinäre Waare, vorzüglich für die Zwecke des k. k. Heeres bestimmt. Nachdem die Lieferung der ära-