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Jahrg. 1SS1 ■r • Allgemeine Zeitschrift für Textil-Industrie. Seite 97 >:§■>£>: rij ALLGEMEINE ZEITSCHRIFT f- 3>jTv EXTIL-INDUSTRIE. ■/. VH VH V Chef - Red actf.ub: PH. ZALUD in Chemnitz. X H VH V Xr. Chemnitz—Wien—Leipzig, 1. April 1881. III. Jahrg. Inhalt. Abhandlungen: Ueber die Wichtigkeit des Tourenzählers als Hülfsapparat für den Spinnerei-Techniker vom Fabrikdir. Benno Niess. — Automatisch wirkende Vorrichtung zum Zerreissen der Yliesse auf den Pelztrommeln der Streichgarnkrempel von J. Th. Le- maire in Hodimont-Verviers. — Die Bindungslehre für Gewebe (XIX). — Beitrag zum Entwerfen von Diagonalgeweben von Fr. Eckstein in Brünn. — Webmuster von Joh. Plachetz — Muster-Compositionen von D. —Ueber das nichtgrünende Anilmschwarz. — Beschreibung der Druckmuster in Nr. 6. — Mitthcilnngen: Erloschene Patente. — Patent- Anmeldungen und -Ertheilungen. — Ad. Piper* s neue Concurrenz-Universalpumpe. — No tizen. — Fragekasten. — Berichtigung. — Eingesandt. — Druckmuster. — Inserate. ©sei i IBSÄKDLÜKQIK, n ras* VM *' V.V H n=n • ft i .> Fig.I Ueber die Wichtigkeit des Tourenzählers als Hülfsapparat für den Spinnerei-Techniker y. Fabrikdirector Benno Xiess. V. leb nehme vorerst mit dem Apparate noch die folgenden Veränderungen vor. An der linken Seite des Zähler-Gehäuses befestige ich, eoncentrisch mit der Welle a, mittelst zweier Schräubchen die Scheibe S (Fig. I), die in 100 Theile getheilt und nach beiden Seiten hin mit den Ziffern 10, 20, 30 bis 100 versehen ist, ferner ersetze ich den kleinen durch das Weilchen a hindurch gehenden Stift, durch eine Nadel z, welche als dienen soll. Es versteht sich von selbst, dass die Scheibe so am Gehäuse befestigt sein muss, dass wenn die Einer- Ziffer des Apparates (also die letzte Ziffer rechts) genau lange Zeiger und voll zu sehen ist, die Spitze des Zeigers z auf 100 z eigen muss und ist sofort ersichtlich, dass auf diese Weise die Mög lichkeit geboten ist, 0,01 0,99 Umdrehungen der Welle a ablesen zu können. Als zweiten Hülfsstückes bediene ich mich einer Patrone von folgender Einrichtung (Fig. II). Der linksseitige Bolzen b ist nun mit dem characteristischen Einschnitt versehen, um denselben über das Weilchen a (ver gleiche die Figur auf Seite 33) wegschieben zu können und wird derselbe bei seiner etwaigen Drehung mittelst des kleinen Stiftes s offenbar die Welle a mitnehmen. Der rechtsseitige cyliiulrische Bolzen b x ist an seinem Ende dem Knopfe J5 (ebenfalls Seite 33 zu vergleichen) entsprechend in eine dreiseitige Spitze auslaufend. Bohrt man nun hi die Stirnseite des Yordercylinders am Selfactor ein ca. 4 nun weites und tiefes Loch, in welches man der Sicherheit halber noch drei Meiseihiebe, den Kanten des Bolzens b entsprechend, anbringt, so wird jeder ganze Umgang des Cylinders am Zahl-Apparate abzulesen sein und jeder theil- weise Umgang (von 0,01—0,99) auf der lOOtheiligen Scheibe S abgelesen werden können. Wir messen uns nun zuerst spitzen vom Ausgehcylinder bei den Abstand der Spindel- Wagen und Wenn der Wagen eingeschobenen englisch. finden denselben gleich 4 Zoll am Ende seiner Bahn angelangt ist, beträgt die von Cylinder und Spindelspitzen 67,75 Zoll englisch, und ist demnach der Wagenweg = 63,75 Zoll englisch. Entfernung Eig.II In der Patrone P verschieben sich die beiden cylindrischen Bolzen b und 5, und können mittels der Schrauben s und Sj beliebig fastgestellt werden, so dass die Länge des Apparates (im zusammengeschobenen Zustande 130 mm) bis auf ca. 170 mm beliebig eingestellt werden kann. Automatisch wirkende Vorrichtung zum Zerreissen der Yliesse auf «len Pelztrommeln der Streichgarnkrempel. I). R.-P. Nr. 11,868 von Jean Thomas Lemaire in Hodimont-Verviers. Mitgetheilt von Richard Laders, Civil-Ingenieur in Görlitz. Bei der bisher üblichen Methode hat man diese Art Zwischenmaschinen an dem Spinnmaschinensatz entweder ganz weggelassen, wie bei dem System Apperli, oder man hat sie so construirt, dass wenn das Vliess die nothwendige Stärke erreicht hatte, eine Glocke oder sonstiges Signal den beauf sichtigenden Arbeiter benachrichtigte, dass es Zeit sei, das gebildete Vliess abzunehmen. Das Weglassen dieser Sammel trommel hat zur Folge, dass man ein ungleichmässiges Ge- spinnst erzielte, weü die Witterung, der Lagerplatz etc. die gleichmässige Speisung der Spinnmaschinen wesentlich beein flussen. Das Signal aber wurde häufig genug vom Arbeiter ab sichtlich oder auch unabsichtlich überhört, so dass auch hier durch die nothwendige Gleichmässigkeit nicht zu erzielen war. Der oben durch Patent geschützte Apparat ist mit einem Zählwerke versehen, das man entsprechend der zu erzielenden Vliessstärke einstellt und das, wenn die Stärke erreicht ist, selbstthätig das Ablösen des Vliesses von der Pelztrommel veranlasst. Durch Riemscheibenantrieb wird eine Trommel in Rotation versetzt. Auf der Welle derselben ist eine Schnecke festgekeilt, welche in ein Zahnrad eingreift und so eine zweite Welle und ein darauf vertical ver schiebbares Rad treibt. Letzteres steht in seiner tief- itat.Grösse sten Stellung mit einem zweiten Stirnrade im Eingriff und treibt so ein auf seiner Welle festsitzendes drittes Rad, welches dann in Rotation das mit Zähnen versehene Zähl rad setzt. Bei der Drehung des Zählrades wickelt sich gleichzeitig eine Schnur mit daran hängendem Gewichte auf eine Schnur scheibe auf. An dem Zählrade ist ein hakenförmiger Knaggen