Volltext Seite (XML)
• -r .. xlttlx? Nr. 9. ALLGEMEINE ZEITSCHRIFT für EXTIL-INDUSTRIE Chef-Redactf.uk: PH. ZALUD ix Chemnitz. iiiiiiiiiikiiii: Chemnitz—Wien—Leipzig, 1. Mai 1881. '• X* * • ‘v * III. Jahrg. Inhalt. Abhandlungen: Modebericht.— Miister-Compositionen.— Beitrug zum Entwerfen von Diagonalgeweben von Fr. Eckstein in Brünn. — Muster-Neuheiten. — Winterstoff- Muster. — Berichtigung der Herstellung für die Webmuster in Nr. 4 und 5. — Ueber Wirkerei und Strickerei. — lieber das nichtgrünende Aniliuschwarz — Mangan oder bister braune Farbe für Druckerei. — Tournante-Ricinusöl im Vergleich zu den Sulfo-Ricinaten oder sogen. Türkischrothölen. — Beschreibung der Druckmuster in Nr. 7 und 8. - Patent wesen: Patent-Anmeldungen. — Patent-Ertheilungen. — Patent-Erlöschungen. Patent- Uebertragungen. — Patent-Liste von Rirchard Luders. — Entscheidungen in Patent sachen. — Erloschene Patente. — Mittheilnngen: Fachschulzeitung. - Vom Maschinenmarkt. — Fragekasten. — Beantwortungen. — Druckmuster. — Inserate. fiTt *’•»'» ABHANDLUNGEN.. ijjl ■ ä I m Modeberieht. Im Anschlüsse an den in Nr. 6 dieser Fachschrift gebrachten diesbezüglichen Bericht über Herren-Artikel sind wir — nach Einsicht weiterer Mustercollectionen und Stoffsortimente — in der Lage, darüber Folgendes als Fingerzeig für die künftige Sommersaison mittheilen zu können. Für „Rockstoff“ bleibt nach wie vor das kahlgeschorene Dessin in ächtem Kammgarn mit mehr oder weniger Lüstre beliebt. Auf sattschwarzem Grunde tritt die Bindung massig und in kleinen Figuren, schwachen Rippen etc. auf; das Ganze ist durch mehrfarbige Seiden- oder matte, feine Kammgarn- Zwirne zart gemustert; die Farbenwiederkehr als Streifen (auch als Karro) schon nach 5—15 mm Fläche ein. Für „ganze Anzüge“ sind diejenigen Stoffe in Melton- Appretur (im sogenannten englischen) Genre äusserst farben reich bemustert, ohne ein bestimmtes Dessin erkennen zu lassen; wo letzteres dennoch als Streifen, Karro, Netz etc. ausgearbeitet ist, wird es immerhin in sich selbst und in seinen Conturen durch bunte Flammen, Knoten etc. derartig belebt und unter brochen sein, dass es als solches nur in unmittelbarer Nähe vom Auge herausgefunden wird. Fast durchgängig sind solche Stoffe in der Kette durch mehrere, im Schuss desgleichen durch andersfarbige Garne hergestellt, so dass das Ganze ein fitzartiges, bunt-harmonisches Durcheinander bildet. Die dies bezüglichen Bindungen bestehen aus gleichseitigen Köpern, welche in ihrer Richtung unterbrochen und in sich seihst ab gebrochen sind. Der andere, unserem Ermessen nach „domi- nirende“ Artikel zu Herren-Anzügen ist derjenige, welcher zwischen dem reinen Kammgarn und dem Melton-Genre die Mitte hält, sich jedoch mehr dem ersteren anlehnt. Derselbe zeigt bei ziemlich kahler Schur die klare Bindung des Gewebes, ist im Allgemeinen matt und glanzlos und kann sehr gut durch Streichgarnzwirn hergestellt werden. Der Charakter der überaus reichen Farbenmusterung in Bunt auf dunklem, meist schwarzem Grunde besteht darin, dass die Musterfäden in der Kette auf einem Effektköper oder ähnlichem Gewebe paarweis neben einander auftreten, lebhafte Augen oder Punkte bilden und diese unter sich so arrangirt sind, dass sie dem Ganzen ein klein-karrirtes Ansehen geben. (Siehe unter Muster-Composi- tionen die Fig. 1— 5.) Auch hierin tritt die Farbenwiederkehr meist nach 5—15 mm grossen Flächen schon ein. In Mustern, wo die nebeneinander liegenden Effektfäden mehr gerade, senkrechte, ununterbrochene Linien bilden, ist zur Erzeugung der karröartigen Effekts ein einzelner bunter Faden im Schuss eingefügt. In „Beinkleiderstoffen“, welche uns meist in kecken Farben- zusammeustellungen in gestreiften Mustern vorliegen, macht sich gleichfalls das kleine Dessin geltend. Liegen diesem Genre auch breitere Flächen in der Bindungsmusterung zu Grunde, die mehr in die Augen fallende Farbenmusterung kehrt meist schon nach 20 mm Breite wieder. Bezüglich der „Farbentöne“ ist wie schon erwähnt, bei Rockstoffen die schwarze Farbe am meisten vertreten, wenn ja andere Nuancen angewandt, sind sie sehr tief in Blau, Oliv und Grün gehalten. In Anzugstoffen herrschen beim Melton- Genre bräunliche und grünliche Töne vor, während in dem _ diesbezüglichen Zwirn-Genre dunkel-schottische Farben Verbind ungen sehr häutig angewandt sind. Die Farbenstellungen der Beinkleiderstoffe bewegen sich auf breitester Grundlage, schliessen sich jedoch den Farbentönen der Anzugstoffe an, nur sind sie selbstverständlich greller und kecker niiancirt, haben auch theilweis eine Musterung mit weissen Fäden. Muster-Compositionen, 2 b. ■ bxbxi bbbxbxb KHxxwa Hixxia ■ o exaxn c axax n <a bxbxb a axax bb aaxxaa »xx a BXBXB B BXBXB b a bxbxb a axax im Anschluss an den heutigen Modebericht — für Sommer- Anzugstoffe, bei denen Grund- und Effectfäden aus gleich starkem Streichgarzwirn bestehen; bei der Herstellung mit einfachen Garnen dürften ähnliche Compositionen im 6 b Köper -jj- geeigneter sein. Scheerzettel für die Bindungen 1- -o: a. 4 bunt 4 „ andre Nüance 8 Fäden siehe Fig. 2a. b. 2 Grund 2 bunt 2 Grund 2 bunt andre Nüance 8 Fäden siehe Fig. 2 h. c. 4 Grund 2 bunt 3 Grund 1 bunt andre Nüance 10 Fäden. Der Einschlag ist bei allen diesen Mustern gleich der Grundfarbe. Die unter und über den Bindungen angefügten d. 1 bunt 3 Grund 1 bunt andre Nüance 3 Grund 8 Fäden. e. I 4 Grund 2 x ! 1 bunt mittle 1., Nüance | 1 „ lebhafte „ 4 Grund 1 bunt mittle 1., Nüance 1 „ lebhafte „ 26 Fäden.