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70 bürstet. 7. 8. Zahl die Tuchwaaren-Fabrikcn zum Ver gebrauehen, diese Kappen sollen werden, ferner steif aber doch Farbe darf nichts zu wünschen Man gibt hierauf einen Schmack oder Tanningrund, dunkelt sodann in kaltem, 2° B. starkem Eisenbade, spült und färbt in frischem Bade lauwarm mit 500 Gramm Blauholz- Extract und 100 Gramm Gelbholz-Extract aus, spült, trocknet, und Appretur. in. Schwarz auf gewöhnliche Fiitterkattune. Original-Abhandlung von H. Warter, Fabriks-Director. In Nr. 4 und 5 dieses Blattes wurde die Fabrication schwarzen Shirtings besprochen passenden Mustern erläutert. matt“ äppretirt (matte übrig lassen. nannter Mollino 14 12 Einstellung aus grobem Garn gewoben. und durch Vorführung Es waren diese Stoffe vor- Appretur), jedoch mit dem gewissen Glanz, ein Effect, ohne Friction regelmässig der von zugsweise gewöhnlichen Schimmer und einem welcher bei der Calanderirung sich zeigt. Nicht allein durch die Zusätze (Seife, Ocl etc.) bei der Appreturmasse wird dieser Glanz erzeugt, sondern vorzugs weise durch die richtige Behandlung beim Cylinder. Ich komme auf diesen Punkt noch näher zu sprechen. Äusser der matten Appretur unterscheidet, man noch folgende Verfahren beim Appretiren resp. verschiedene Appre turen, welche, obwohl diese auf fast sämmtliche Stoffe anwend bar, doch im Handel nur auf gewisse Stoffe, welche sich durch die verschiedene Webart, Fadeneinstellung und Dessinirung von einander unterscheiden, verlangt und verwendet werden, Es sind diese: 1. Halbglanz Appretur (Friction-Calander). 2. Hochglanz Appretur (Glacing-Calandcr). 3. Beatle Appretur (Finnish, Beatle Maschine, Stoss-Calandcr). 4. Croise Appretur (Ahorn-Calandcr), (Continu Rahmen). 5. Spann- und elastische Appretur (Spann-Maschine mit Prcss- Calander). Mang Appretur (Kasten-Mange, hydraulische Mange). Brise Appretur (Brech-Calander). Rauhe und Barre de fer. (Holz - Cal ander mit Press- Maschine). 9. Moiree Appretur, a) naturel (Roll-Calander mit und ohne Press-Platten). b) par rouleau gravde (Presse resp. Press- oder Gravir- Calander). 10. Buchbinder Leinen Appretur (Buchbinder Presse u. Glacing- Calander). 11. Presswaaren Appretur. 12. Appretur a la dessin. 13. Barchent und Baumwolltuch Appretur. 14. Füll Appretur Appret garni. Appretur Nr. 1 findet man vorzugsweise bei weissen und ge färbten Croisds, Faden-Einstellung 17/15 bis 24/26, ferner auf Shirtings in mittlerer Qualität, erstere vorzugsweise für Taschen fu 11 er und Westen, letztere für Galanteriewaaren- Erzeuger, es sind daher diese Stoffe ziemlich echt gefärbt und vorzugsweise weich und griffig äppretirt; Appretur Nr. 2, vorzugsweise für Cottone leichtester Qualität, für Tapezierer und Decorateure. Die Appretur darf jedoch nicht steif und holzig sein, sondern muss immer einen ge wissen Griff, eine annehmbare Festigkeit haben und in Bezug auf Füllung dem Spinnengewebe nicht ähnlich sein. Das Gewebe, die Maschen desselben müssen verschlossen, die Fäden aber nicht verzogen, der Glanz nicht fett und speckig oder gar unterbrochen sein. Geknitterte und zerdrückte Waare ist nicht marktfähig. Hutmacherartikel, Huffutter ist hier vorzugsweise zu erwähnen. Mit Hochglanz finden wir ferner die sogenannten Kap- penleinwanden, welche die packen Ihrer feinen Tuche vorzugsweise breit geliefert biegsam; die Deckung und Der zu diesen verwendete Cotton ist soge- Die sogenannten Glanz-Floridas, welche auch in Matt- Appretur gangbar, sind in Qualität und Fadeneinstellung gewöhnlich besser wie die Kappenleinwande, jedoch auch aus demselben Garn gewoben wie diese. Croises findet man vereinzelt auch stark geglänzt. Appretur Nr. 3. Beatle Appretur für Tüchel, Satins, Druck- waare, Chiffon. Es wird mit dem Beatle die Seide täuschend nachgeahmt, wie auch durch kunstgerechte Behandlung Leinenstoffe imitirt. Es sind die Behandlungen so grund verschieden, die Effecte, die hier hervorgebracht werden, so bedeutend, dass ich auf diese Appretur erst später unter Vorführung von Mustern und unter zu Hilfenahme der Be schreibungverschiedener Constructionen zurückkommen werde. Appretur 4. Croise und Serge. Diese Stoffe, nur echt gefärbt, wie Rouge, Amilinschwarz, Cachou Braun etc. werden auf dem Ahorn Calander und Continu Rahmen behandelt. Die Appretur besteht in der eigenthümlichen Beschwerung, der Effect ist ein zarter Perlenglanz und grösste Weichheit beim Anfühlen mit seidenartigem Griff. Die Stoffe werden vor dem Färben alkalisirt. Appretur Nr. 5. Diese Appretur hat den Zweck, das Gewebe wie schon der Name andeutet, durch feinste und exacteste Behandlung einem Wollengespinnste ähnlich zu machen ; dabei aber den Charakter des Gewebes in Bezug auf Naturell Appretur möglichst beizubehalten. Es soll daher jeder Faden der Kette und des Schusses in seiner natürlichen Form also cylindrisöh zu einander, ohne durch die angewandte Stärke inhibirt, frei im Gewebe lie gen, derselbe soll durch die verschiedenen Operationen, fein geglättet und elastisch werden dabei aber fest und klar bleiben. Auf diese Appretur, in welchen die Orte Herisom und St. Quentin cxcelliren, komme ich eingehend zurück ; wie auch auf die verschiedenen Stoffe, welche dort verar beitet werdeff; Appretur Nr. 6. Die Mang - Appretur bezweckt im Allge meinen, Baumwollgewebcn, das Aussehen von Naturell und Leincnwaaren zu geben; man kann auf derselben Glanz und Matte, sowie eine rauhe Appretur erzeugen; die der Baumwollgewebe, welche hier behandelt werden, verschiedenen Mang-Appreturen sind ungemein viele, und werde ich dieselben in den folgenden Nummern mit Mustern vorführen. Die Brise Appretur Nr. 7 bezweckt, der Waare die ihr durch das Stärken gewordene Steife zu nehmen (brechen) einen matten Glanz zu erzeugen, jedoch nur insoweit, um den Chiffon resp. Natural Appret in vortheilhaftesster Weise her vortreten zu lassen. Appretur Nr. 8. Die sogenannte Barre de fer (Eisen-Stange) Appretur, welche in neuester Zeit vielfach verlangt und und heute modern ist, führt uns das Gewebe gestärkt und nur in soweit calandirt vor, dass der ursprüngliche Cha rakter des Gewebes dadurch nichts verloren hat. Selbstver ständlich sind diese Gewebe von bester Qualität. Sowohl in Druckwaare wie in weisser und besonders färbiger Waare ist die Appretur heute an der Tagesordnung. Diese rauhe Appretur wird jedoch auch auf Stoffe angewendet, um dieselben möglichst fest und lederartig herzustellen; die Qualität lässt dann aber zu wünschen übrig und sind diese keineswegs mit den Geweben obengenannter Art zu ver wechseln. Appretur Nr. 9. Die Moire-Appretur geschieht theils auf in- directem Wege theils auf directem. Im ersteren Falle werden die Gewebe zu Hülfe genommen, um den Moire zu er zeugen, im zweiten Falle erzeugt eine gravirte Walze die dem Moire eigenthümlichen Linien. Die Appretur dieser Waaren kann etwas steif sein, muss aber das Gewebe decken und füllen. Die Buchbinder Leinen- oder Buchbinder Callicos-Fabri- cation ist eine heute noch vielfach ungekanntc. Dieselbe er fordert eine vorzügliche, genaue Behandlung, exakte Pressung und richtig gehaltene Appretur.