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56 in eine olivenbraune Farbe über, welches wenig schöne Farben auf Wolle gab. Beim Trocknen verlieren die Beeren 7 / g ihres Gewichts. Seiden- und Halbseiden-Färberei. Original-Mittheilungen von Eugen Duppressoir, Chemiker und Colorist, Lyon.*) 1. Nach erfolgter Degummirung und Auskochung, werden die Stücke centrifugirt und auf zwei hintereinanderstehenden Pflartschmaschinen folgendermaassen geklotzt und gefärbt: Die Stücke gehen breit durch den Farbkasten und die Quetsch walzen der ersten Pflartschmaschine über eine Leitwalze in den Farbkasten und durch die Quetschwalzen der ' zweiten Klotzmaschine. Die erste Maschine färbt, die zweite egalisirt. 40 4 16 4 4 70 I. Ansatz für Braun: Liter Wasser, Bimas-Extrakt 20" B, ., Cachou-Lösung 12° B, ,, Essigsäure 6°, ,, Tragant-Schleim, Gramm schwefelsaures Kupfe gelöst in einem Liter Wasser Trocknen auf Cylindern oder in der Heizkammer. Hierauf wird die Waare auf dem Cylinder-Dämpf-Apparat gedämpft, circa 1 l / a Stunde lang unter den bekannten Vorsichts- Maassregeln; dann wird chromirt. II. Chrombad für Braun (Chromiren.) Man löst 1 Kilo chromsaures Kali in 100 Liter Wasser, passirt in einem Rollenständer durch das kochende Chrombad. Durchzugsdauer eine Viertelstunde per Stück, a 40 Meter 74 Centimeter breite Waare. Im kalten Wasser wird gespült, über Trommeln appretirt. Original-Färberei-Kecepte. Bleu St. James. 25 Kilo Wolle-Garn. 3/. U. Bleu Gensd’arm. 2 Stück Damentuche ä 6 Kilo. Das gut gewaschene Garn wird in der Waidküpe mittel blau gefärbt, hierauf gut gewaschen und auf frischem Bade mit 3 l / 2 Kilo Orseille und 1 ,, Weinstein. , nach Muster gebracht. 1000 Gramm Weinstein, 1000 ,, Alaun und 500 ,, Indigocarmin setzt man dem Farbbade zu, lässt die Stücke 1 2 Stunde kochen und nüancirt mit einer Abkochung von 160 Gramm Blauholz und 50 Gramm Gelbholz. Je nach der zu erzeugenden Nüance kann man mehr Blauholz und Gelbholz oder auch weniger anwenden. Doch ist mit dem Blauholz sehr vorsichtig zu sein, indem es sehr die Farbe dunkelt. j. *) Durch nicht geringe Anstrengungen und Bemühungen gelang es uns. für dieses Gebiet der Färberei eine hervorragende fachmännische Kraft zu acquiriren und finden unsere verehrten Leser aus dem leider zu spät eingelangten Manuscript eine kurze Probe in unserer heutigen Nummer. Die Redaction. Bleu Barbeau. 2 Stück Damentuche a 8 Kilo. Man siedet mit 2 Kilo Alaun, 1 „ Weinstein und 100 Gramm schwefelsaurem Indigo 3 / 4 Stunden kochend an, dreht dann am Haspel und setzt der selben Flotte 100 Gramm Orseille und die Abkochung von 60 ,, Blauholz zu. Man lässt eine halbe Stunde kochen, fertig. J. Billigstes Blau für Baumwollgarne. Die gebleichten Garne werden gebeizt mit einer 2 — 3® Zinnbeize aus: 5>/ a Kilo Salpetersäure, 11 ,, Salzsäure, 2.640 Gramm englisches Zinn, Auswinden ; ohne zu waschen, werden dieselben daun mit wasserlöslichem Blau nach Muster gefärbt unter Ansäuren des Bades. Echt Schwarz. 100 Kilo lose, reine Wolle. Das Wasserbad wird zum Kochen gebracht und demselben zum Auflösen 12 Kilo Nigrosaline zugesetzt; ist dieses gelöst, so fügt man 2—2 1 2 Kilo Oxal säure (Zuckersäure) zu, worauf das an fänglich schwarze Bad eine gelblich olivenartige Färbung annehmen wird. Die Wolle eingebracht und ’ 2 bis I Stunde kochen lassen. Durch längeres Kochen werden schönere Nüancen erzielt. Hierauf setzt man dem Bade 2 Kilo zu und hört mit dem Kochen anf. Die Wolle aufgelöste Soda bleibt noch eine halbe Stunde in dem Bade und ist alsdann fertig. Die erzeugte Farbe ist anfänglich etwas grau, bekommt aber an der Luft erst den schönen Lustre. Will man kohlschwarze Farben erzeugen, so setzt man dem Bade, bevor man die Wolle ein bringt, 1 4 Kilo Gelhholz-Extract zu. Das Bad dient zur Erzeugung von 10—12 Partien Wolle. — Die Hauptsache ist, darauf zu achten, dass das Bad durch Zusatz der Zuckersäure etwas gelblich wird. J. Schönes dunkelbraun für getragene Herrenkleider, 25 Kilo Waare. Nach vorhergegangener Reinigung mittelst Soda und Seife gibt man einen 1 1 2 stündigen Sud mit: 3 Kilo Alaun, 1 2 Kilo chromsaurem Kali, 3 4 Kilo Weinstein und 500 Gramm salperter- salzsaure Zinnauflösung, hebt sodann heraus, lässt ungespült 2 Tage liegen und färbt in frischem Bade mittelst der Ab kochungen von 10 Kilo Rothholz, 5 Kilo Gelbholz bei einstün digem Kochen aus und dunkelt schliesslich im selben Bade beliebig mittelst Blauholzabkochung. ,s\ X. Granatdunkel (walkecht) für 50 Kilo lose Baumwolle. 12 Kilo präparirter Catechu und 3 Kilo Cipper werden in kochendem Bade gelöst, die lose Baumwolle eingebracht, l l / 2 Stunden kochen und über Nacht stecken gelassen, gedunkelt in frischem scharfheissem Bade mittelst 2 Kilo chromsaurem Kali, ausgeschleudert und in frischem Bade handheiss ausge färbt mit den Abkochungen von 20 Kilo Rothholz und 2 Kilo Blauholz und schliesslich in selbem Bade mittelst 2 Kilo Eisen vitriol und 1 Kilo Cippervitriol gedunkelt. S. N.