Volltext Seite (XML)
Zeugen ein, bewegt darin 1 Stunde und dunkelt in frischem kalten Bade mittelst 200 Gramm salpetersaurem Eisen bis zur gewünschten Nuance. £>. N. Feber verschiedene Verdickungsinittel, welche beim Druck wollener, halbwollener und baumwollener Waare vorzugsweise Anwendung finden. (Schluss.) Da Farben, die mit Albumin verdickt sind, sich mit dieser Verdickung allein nicht gut drucken würden, so ver mischt man sie, um sie zum Druck geeigneter zu machen, mit anderen Verdickungsmitteln; aufgelöstes Tragantgummi eignet sich am besten dazu. Um bei Albuminfarben das Schäumen der Farbe, namentlich beim Walzendruck, zu vermeiden, fügt man etwas Terpentinöl nnd Olivenöl dazu, und da im Sommer hauptsächlich die Albuminfarben sehr leicht in Fäulniss über gehen, so bereite man sich nur für zwei Tage Farbe; bei Zusatz von Terpentinöl hält sie sich noch etwas länger. Um die neuen Anilinfarben zum Druck auf Baumwolle echt zu machen, kann man nur Albumin anwenden ; es ist zwar ein sehr theures Bindemittel, aber auch das einzige, was die Farbe echt macht, alle anderen vorgeschlagenen Beizen werden nie mit der Baumwolle eine innige Verbindung ein gehen. Hauptsache ist natürlich, dass die Stoffe, die mit solchen Farben bedruckt sind, gedämpft werden müssen, weil erst dann die Coagulation des Albumins eintritt, die Farbe ist in das geronnene Eiweiss eingehüllt, hat sich mit der Faser der Baumwolle chemisch verbunden und lässt sich durch Waschen nicht mehr entfernen. Äusser den erwähnten Verdickungsmitteln gibt es auch noch einige andere, welche aber in sehr beschränktem Maasse und nur zu gewissen Farben in der Druckerei Anwendung finden ; dazu gehören das Casein, der Kleber und das Fibrin. Sie ersetzen jedoch das Albumin in keiner Weise. Farben mit diesen Verbindungsmitteln bedruckt, drucken sich zwar sehr leicht, sind aber in Alkalien und Seifenlösungen nicht haltbar. Man druckt mit Casein hauptsächlich nur die mit dem Namen Argentin bezeichnete Farbe, und zwar deshalb, weil sich das pulverförmige, metallische Zinn (Argentin) sehr gut mit dem Casein zu einer gleichförmigen Druckmasse ver arbeiten lässt, ohne dass sich das Zinn in der Farbe zu Boden setzt. Mit Kleber hat man auch Versuche angestellt, um den selben zum Fixiren der Farben zu verwenden. Der Kleber ist in Alkalien löslich, da aber diese Lösungen sehr wenig beständig sind und leicht freiwillig coaguliren, so kann man zum Verdicken der Farben diese Lösungen nur im frischen Zustande verwenden. Man lässt dann die mit diesem Verdickungsmittel bedruckten Stoffe einige Zeit liegen, ehe man wäscht, nnd unterlässt das Dämpfen. Man löst auch den Kleber in ganz schwach mit Essig säure angesäuertem Wasser und werden dann die auf diese Weise hergestellten Farben durch Dämpfen fixirt; diese Me thode ist jedoch sehr beschränkt, da man sie nur für Farb stoffe anwenden könnte, welche durch schwache Säure keine Aenderung erleiden. Das aus dem Fischfleisehe und dem Blut hergestellte Fibrin, welches auch als Verdickungsmittel Anwendung findet, lässt bezüglich der Dauerhaftigkeit der damit verarbeiteten Farben viel zu wünschen übrig und ist wenig im Gebrauch. Um nun den Grad der Dauerhaftigkeit einer Farbe, welche mit einem mechanischen Fixirungsmittel befestigt ist, zu prüfen, ist es nöthig, das Gewebe mit kochender Seifen lauge zu behandeln und dann leicht zwischen den Fingern zu reiben. Die mit Albuminlösungen gedruckten Farben werden diese Probe bestehen, während sich bei den Ersatzmitteln, wie Casein, Kleber und Fibrin der Farbstoff mit Leichtigkeit ablösen wird, und deshalb ist bei Ultramarin und bei allen anderen Körperfarben nur die einzige richtige Verdickung, will man echte Farben erzielen, das Albumin. 0. B. Ein neues Oeldruckmuster von Wilhelm Schulz in Neutitschein. Ein neues Blaudruckmuster von Wilhelm Schulz in Neutitschein. Das Bleichen der Leinwand mit unterchlorig saurein Kali und mit Zuckersäure. Von Victor Joele t. (Nachdruck verboten.) Dieses Verfahren, welches ich schon seit 15 Jahren aus geübt, hat mir stets die besten Resultate geliefert, und will ich dasselbe den geehrten Lesern hier vorführen, ohne mich weiter in theoretische Erklärungen betreffs des unterchlorig sauren Kali’s und der Zuckersäure einzulassen. Die leinenen Gewebe werden auf gewöhnliche Art vor bereitet, d. h. in Wasser eingeweicht, in der Centrifulgal- Maschine gut entnässt und sodann in eine Kufe gebracht, welche eine kalte Lauge, 3 / 4 Grad Beaume stark, enthält; man lässt die Waare l 1 / 2 —2 Tage ruhig liegen, nimmt sie dann heraus und wäscht gut. Nun bringt man die Leinwand in den Hochdruck- Apparat und behandelt sie 3 Stunden lang kochend mit einer kaustischen Lauge von 1° B. Stärke. Dadurch erfolgt Lösung der verschiedenen Fettstoffe und sonstiger Verunreinigungen. Es folgt nun das Bleichbad mit unterchlorigsaurem Kali ; die Stärke desselben richtet sich nach der Qualität der zu bleichenden Waare; gewöhnlich sind aber 3° B. genügend. Man lässt die Waare 6 —15 Stunden bei einer Temperatur von 20—30° R. in diesem Bade. Hierauf wird die Leinwand herausgenommen, gut aus geschweift und durch einen Clapot laufen gelassen, wobei fortwährend ein Wasserstrahl auf die einlaufende Waare fallen muss. Von hier geht man in das Säurebad über. Dieses Bad richtet man sich folgendermaassen an. Man füllt die Kufe mit reinem Flusswasser an, (dasselbe soll möglichst weich also kalklos sein) und setzt demselben eine Lösung von Zucker säure (Oxalsäure) zu; die Stärke des Bades soll 3 Grad Beaume betragen. Es ist sehr darauf zu achten, dass keine aufgelösten Zuckersäure-Theilchen mit in das Bad kommen. Das oxalsaure Bad ist bei einer Temperatur von 25" R. zu gebrauchen, die Stücke sind 2 Stunden darin liegen zu lassen. Hierauf folgt eine Passage im Hochdruckapparat — kausti sche Lauge von l 1 / 2 ° B. 3 Stunden kochen; — Passage im