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32 Maschen bilden. Wird aber irgend eine dieser Nadeln ange nommen W sammt der auf ihr hängenden Masche aus ihrer Führung im Nadelcylinder A A t herausgehoben und in den ebenfalls durch B B t Fig. II angedeuteten Conus übersetzt, so werden jene nunmehr im weiteren Verlauf der Arbeit von ihr hergestellten Maschen ihre Rückseite den gleichfalls an Nadeln m und o entstehenden zukehren und hiermit dem Ge wirke den Charakter der Ränderwaarre verleihen. Gleiches kann durch solchen Vorgang blos stellenweise oder in ganzer Waarenbreite, beziehungsweise Umfange des Waarenstückes, erzielt werden. Von den Maschen C und D Fig II angefangen rücken aber in fertiger Waare die beiden Maschenstäbchen C C\ und I) D 1 Fig. III gegen einander und jenes E E x tritt auf die Waarenrückseite vor, und zwar aus demselben Grunde, wie es bei der Ränderwaare der Fall ist. Letzterwähntes ist es, worauf das Schmälern der Waaren breite beziehungsweise des Umfanges beruht. Selbes ist durch Darstellung der Fadenverbindung Fig. III erläutert und aus Vergleich der die Waarenbreite z z t und y y x desselben Ge wirkes andeutenden Dimensionen zu ersehen. Diese Rund strickmaschine ist im Gebiete der sogenannten Haus-Industrie wohl zu verwerthen. Die an ihr gearbeiteten Strumpflängen haben eine gute Form, entsprechende Elasticität und sind ohne Naht. Der Fuss kann an solchen Längen durch dieselbe Rundstrickmaschine oder an der Strickmaschine (System Lamb) so auch mittelst des Handstrickens angefertigt werden. Im Allgemeinen repräsentiren sich die von genannter Ma schine kommenden Waaren als vollkommen zweckentsprechende. F. Hendrich. Original-Färberei-Recepte. 2 1 / 2 Kilo Weinsteinpräparat, 2 l / 2 „ Glaubersalz, 1 „ englische Schwefelsäure, 3 „ Indigo-Carmin, 3 Esslöffel Pikrinsäure 1. Flotte: 1 :' 2 Kilo Wasserglas, 250 Gramm Alkaliblau. Nachdem die Flotte am Kochen, bringt man die Garne hinein und lässt sie darin unter Umziehen 1 / 2 Stunde kochen, geht heraus und spült sie. 2. Flotte: Besteht aus reinem Wasser unter Zusatz von ungefähr 1 Liter englischer Schwefelsäure, diese Flotte braucht jedoch nicht sehr sauer zu sein; sobald sie auf 40° Reaumur gebracht ist, geht man mit dem Garn hinein und zieht einige Male um. Bevor man mit dem Garn in das Säurebad geht, so nehme man erst einige Faden von dem zu färbenden Garn, halte diese nur wenige Zeit in das Säurebad; färben sich solche noch nicht dunkel genug, so muss man dem ersteren Bad noch mehr Alkaliblau zusetzen, und zwar soviel, bis die gewünschte Nuance erreicht ist. B Pensee. 50 Kilo lose reine Wolle. Die gut gewaschene Wolle bekommt in der Waidindigo küpe 2 Züge, d. h. wird mittelblau gefärbt, hierauf in fliessen dem Wasser gespült und mit 10 Kilo Alaun, 7’/ 2 „ Weinstein, 6 ,, schwefelsalzsaurem Zinn, 700 Gramm Kupfervitriol eine Stunde angesotten und nach zwei Tagen auf frischem Wasser mit der Abkochung von 40 Kilo Blauholz kochend fertig gefärbt. J. lf. Pariser Blau. 2 Stück Damentuche, 35’/ 2 Kilo. Dem kochenden Wasserbade setzt man zu 5 Kilo Alaun, 270 Gramm chromsaures Kali, 270 ,, Kupfervitriol, l 3 / 4 Kilo Zuckersäure, l 3 / 4 ,, Weinstein, 60 Gramm Zinnsalz. Die Stücke werden in das Bad eingebracht, eine Stunde lang kochen gelassen, hierauf lässt man selbe 2 Tage ruhig liegen und färbt auf frischem Bade mit einer Abkochung von 12 Kilo Blauholz fertig. m. H. bringt man in die Flotte, lässt sehr gut aufkochen, geht mit dem Garn hinein und lässt dasselbe unter Umziehen ’ 2 Stunde Die baumwollenen Garne werden zuerst gut schmackirt, dann auf eine Lösung von Chlorzinn gebracht, gewaschen und mit einer heissen Lösung Schmierseife behandelt. Hierauf bringt man die Garne auf ein Bad, in welchem sich Alkali blau aufgelöst befindet , zieht die Garne darin handheiss durch und setzt so lange Blau zu, bis man die gewünschte Nuance erreicht hat. Alle Bäder kann man stehen lassen und zu anderen Partien benutzen. Schliesslich bringt man das Garn noch auf ein Alaunbad. B. Alkaliblau auf Wolle. (Auf 25 Kilo Wolle.) Um dieses Blau herzustellen, bedarf es zweier Flotten, respective zweier Bottiche. Feber verschiedene Verdickungsinittel, welche beim Druck wollener, halbwollener und baumwollener Waaren vorzugsweise Anerkennung finden. (Fortsetzung.) 2- bis 300 Gramm Gummi auf einen Liter Farbe sind mehr als genügend, wenn man Mordants verdickt; die doppelte Quantität muss man jedochnehmen bei Farben, welche sauer sind. Die Verdickungsmittel verrichten einen grossen Theil der für das Gewebe bestimmten Verbindung, und es ist wohl zu berücksichtigen, dass man die Farben nicht stärker ver dickt, als unbedingt nöthig ist, um einen guten Druck herzu stellen. Je weniger man Verdickungsmaterial in die Farbe hineingebracht hat, desto dünklcr und intensiver wird man die Farbe erhalten und umso besser wird sie auf dem Gewebe fixirt sein. Ich habe jetzt die Verdickungsmittel, welche uns das Pflanzenreich hauptsächlich bringt, näher angeführt und gehe nun zu denjenigen über, welche wir aus dem Thierreich erhalten. Darunter steht -—4. Das Albumin (Eiweiss) obenan. Dasselbe wird gewonnen aus dem Weissen des Hühnereies. Dieses besteht aus Zellen, in denen eine farblose, alkalisch reagirende Flüssigkeit, das Eiweiss, eingeschlossen ist. Beim Abdampfen erhält man 1 / 8 festes Eiweiss, das Uebrige ist Wasser. Verbrannt hinterlässt dasselbe Kochsalz, kohlen saures, phosphorsaures und schwefelsaures Natron, phosphor sauren Kalk und Talgerde.