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25 „ Blauholz, 1 / g •. ordinäre Indigolösung, wie oben, 200 Gramm schwefelsaures Eisen zu 00 —100 Liter Wasser; oder 15 Kilo Kartoffelstärke, 10 ,, Fetterde, 5 „ Talg, 3 ,, Unschlitt, 100 Gramm Wachs, 18 Liter Blauholz, 200 Gramm schwefelsaures Eisen, zu 85 Liter Wasser; oder 12 Kilo Kartoffelstärke, 7 ,, Weizenstärke, 5 ,, Talk, 2 j / 2 ,, Unschlitt, 90 Gramm Wachs, 15 Liter Blauholzbrühe, 1 ,, Indigolösung, wie oben, 100 Gramm schwefelsaures Eisen zu 100 Liter Wasser; oder 10 Kilo Kartoffelstärke, 6 ,, Fetterde, 5 „ Talk, 6 ,, Weizenstärke, 2 ,, Unschlitt, 400 Gramm Seife, 80 „ Wachs, 1 Liter Glycerin, 10 ,, Blauholz brühe, 100 Gramm schwefelsaures Eisen zu 120 Liter Wasser. Es bliebe mir jetzt noch übrig die Appretur der Leinen- canafas zu besprechen , wie auch die Ausrüstungsarbeiten nach der Appretur der Baumwoll- und Leinencanafas. Die Stärke und Fettansätze zur Appreturmasse für Leinencanafas unterscheiden sich von denen für Baumwollcanafas dadurch, dass die ersteren weniger füllende Substanzen, andererseits der Natur des Leinen entsprechend, etwas mehr Fettzusatz erhalten, da diese Waare stets weicher, geschmeidiger und sanfter im Griffe, unbeschadet einer gewissen Fülle und einer Festigkeit im Griffe ausfallen sollen wie Baumwollencanafas. Die Verhältnisse der Appreturmasse sind folgende: 25 Kilo Kartoffelstärke, 5 ,, Weizenstärke, 4 ,, Unschlitt, 0,500 Seife, 30 Liter Blauholzbrühe, 2 ,, holzsaures Eisen 20° B. 1 .,, essigsaurer Thonerde 10° B. zu 100 Liter Wasser, oder für etwas steifere Waaren: 20 Kilo Kartoffelstärke, 12 ,, Weizenstärke, 3 ,, Unschlitt, 0,100 Wachs, 25 Liter Blauholzbrühe, 2 ,, holzsaures Eisen 20° B, 1 / 2 ,, essigsaure Thonerde 10° B. zu 100 Liter Wasser. Für ganz steife Waare nehme man folgendes Verhältniss : 20 Kilo Weizenstärke, 12 ,, Kartoffelstärke, 2 ,, Unschlitt, 0.500 Paraffin oder Stearin, 0.100 Wachs, 30 Liter Blauholzbrühe etc., wie oben. Für graue Waare, welche stets, den Moire nicht so her vortreten lassen wie schwarze. Stoffe, gebe man etwas Wachs zu, wie auch etwas Paraffin oder Stearin im Verhältnisse wie oben. Die Ausrüstung der Baumwoll- und Leinencanafas nach der Appretur ergibt sich aus bereits Gesagtem im Eingänge des Kapitel Zwischenfutter. Denjenigen Herren, welche sich für die erwähnte neue 1 Appretur dar Canafas ohne Fettezusätze interessiren, bin ich gerne bereit, auf Verlangen weitere Auskunft durch die Re daction zu geben. Vom .Maschinenmarkte. Angeboten: Zwei hydraulische Pressen, zwei Calander (Mangen), eine Doppelscheer - Maschine, eine j Waarenlege - Maschine mit Mess - Scheibe. Sämmtliche i Maschinen in fast neuem Zustande werden zu billigen Preisen verkauft. Offerten unter B & E an die Admini stration d. Bl. Gesucht: Eine Zw rnmaschine mit Diehkurbel zum Handbetiieb. L. P. N. Die k. k. Staats-Gewerbeschule in Reichenberg. Besser zu spät als niemals! Im December 1879 von dem Berichte einer Anstalt zu sprechen, welcher das verflossene Schuljahr betrifft, scheint wol einigermassen verspätet; da aber die Bemerkungen, welche sich uns beim Lesen der uns leider nicht rechtzeit ig zugekommenen aus dem Verlage der k. k. Staats- Gewerbeschule hervorgegangenen Druckschriften aufdrängten, nicht gerade an einen bestimmten Zeitpunkt gebunden sind, halten wir es nicht überflüssig, dieselben auch jetzt noch zum Ausdruck zu bringen. Insbesondere bestimmt uns hiezu der Um stand, dass uns hiebei Gelegenheit geboten ist, die Prosperität eines heimischen, bedeutungsvollen Institutes, an welches sich hochgehende Hoffnungen knüpfen, zu eonstatiren. Die k. k. Staats-Gewerbeschule in Reicbenberg bietet in der That das wohlthuende Bild eines im Aufblühen begriffenen, reiche, gute Frucht verheissenden Baumes, und die stetige Zunahme ihrer Schülerzahl liefert den erfreulichen Beweis, dass die Nützlichkeit derselben in den betreffenden Kreisen erkannt wird. Vornehmlich der Jahresbericht übei - das Schuljahr 1878/79 ist es, welcher eine vortheilhafte Meinung von der genannten Anstalt in uns hervorgerufen hat. Durch denselben wurde aber auch ein Wunsch iu uns rege gemacht, welchen w ir dem verdienstvollen Direetor Herrn Franz Richter recht sehr ans Herz legen möchten „Schon mit Schluss des eben abgelaufenen Studienjahres — heisst es auf der ersten Seite des Berichtes — verlassen auch die ersten absolvirten Zöglinge die Schule, um auf ihr eigentliches Arbeitsgebiet in der gewerblichen Praxis zu übertreten. Hierdurch wird der Contact zwischen I Schule und Gewerbe ein ungleich innigerer werden, als bisher, und wenn, was zu erhoffen steht, die Leistungsfähigkeit und Brauchbarkeit der jungen Leute sich erprobt, wird auch das bislang der Schule spontan entgegengebrachte Vertrauen sodann gerechtfertigt durch die völlig unvermittelt gewonnene Ueberzeu- gung von der Zweckmässigkeit und Nothwendigkeit der neuen Institution ein allgemeines werden“. Nichts kann wahrer sein als dies ; aber eben weil es für die Anstalt von so ausschlag gebender Bedeutung ist, wie sich die aus ihr bervorgegangenen Zöglinge im praktischen Leben bewähren, halten wir es für ein unabweisliches Gebot der Nothwendigkeit, dass die Direction sozusagen diese Apostel ihres Institutes nicht aus dem Auge easse, denselben ihre liebevolle, fördernde Aufmerksamkeit nicht entziehe und in ihren Jahresberichten getreulichen Bericht über deren weiteren Schicksale erstatte. Es wird sie dies wolkeine Ueberwindung kosten ; denn, wie aus einer anderen Stelle des selben Berichtes hervorgeht , scheut Herr Director Richter keine Mühe und ist von dem Ernst und der Bedeutung seines Amtes durchdrungen. Er hält, wie es eben von einem Mann, der Pflicht gefühl hat, nicht anders zu erwarten ist, seine Aufgabe alsDirector