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auf ein Bad von holzsaurem und schwefelsaurem Eisen, bis dieselben genügend dunkel, wäscht sie gut aus und avivirt in einem frischen Bade mit etwas Gelbholz oder Quercitron- Abkochung unter Zusatz von Alaun. Hochroth auf lose Baumwolle. Per 50 Kilo für Teppichstoffe. Die Baumwolle wird mit Schmack-Absud und Quercitron- Abkoehung unter Zusatz von 6 Kilo Alaun 1 I 2 „ Zinnsalz grundirt, 1 Stunde kochen gelassen, dann aus dem Bade heraus genommen, gespült, in der Presse oder in einer Centrifugal- maschine abgequetscht, man setzt dann ein kaltes Bad an von Rouge jaune unter Zusatz von etwas Sodakrystall und erwärmt das Bad bis auf 40° R. Oliv auf Halbseide. Man grundirt in einem starken Schmackbade oder mit Tannin wie bekannt und behandelt dann mit folgender Beize: 4° essigsaurer Thonerde 2° holzsaures Eisen lauwarm, lässt die Nacht über liegen und trocknet, passirt dann durch heisses Wasser entweder mit Zusatz von kieselsaurem Kali oder Natron (Wasserglas) und Kuhkoth oder durch ein Kreidebad, spült nochmals und färbt in frischem Bade mit Quercitron, Absud und Blauholz unter Zusatz von Kupfervitriol aus. Gibt man dem Farbbade mehr Quercitron oder Flavin- Abkochung zu, so erhält man mehr gelbolive Töne, mehr Blau- holz-Absud und Kupfervitriol gibt grünoliven Stich. Avivirt man in frischem Bade mit Indigocarmin und Alaun oder mit Methylgrün und Zusatz von Essigsäure oder mit Malachitgrün unter Zugabe von Malachitgrün und Pikrinsäure, so wird die Farbe lebhafter und satter, besonders wenn Flavin oder Wau-Absud zugegeben wird. Rubin auf lose Baumwolle. Wir verweisen bezüglich dieses Musters auf das in Nr. 22, Seite 257, angegebene Verfahren. Appretur. Original-Abhandlung von H. Wärter. Die Fabrication der Zwischenfutter. Zur Appretur der ordinären schwarzen Zwischenfutter verwendet man am besten eine ordinäre Weizenstärke mit Kartoffelstärke gemischst in den nachfolgenden Verhältnissen oder die , jetzt durch den hohen Preis der Kartoffelstärke ver anlasst, in grossen Quantitäten von England in den Handel gebrachte sogenannte indische Stärke, welche durch die österreichische Anilinfabriks-Gesellschaft in Wien zu beziehen ist. Bei Benützung der ordinären Weizenstärke hat man vorzugs weise darauf zu sehen, dass dieselbe vor dem Gebrauche gut ein- und abgewässert , wie durch ein passendes Sieb durch geseiht wird, selbstverständlich muss bei der letzteren Manipula tion entweder mit der Hand oder mit einem anderen Instrumente die Stärke durch das Sieb gerührt werden, dass keine Klumpen in der fertigen Stärke entstehen können. Es empfiehlt sich bei schwarz zu appretirender Waare die Weizenstärke mit Blauholz statt mit Wasser anzurühren und durchzupassiren. Hat man sehr leichte Waare in Schwarz zu appretiren, so muss man eine bestimmte Menge Mehl der Weizenstärke zu mischen, soll die Waare genügend gedeckt sein, man ver wendet dazu jedoch kein feines Mehl wie bei verschiedenen anderen Appreturen, sondern ein ganz gewöhnliches Mehl, wie es zum billigen Preise überall zu haben ist. Bei grauen Zwischenfuttern, welche in die Appretur gelangen, ist der Zu satz von Mehl nicht nothwendig, weil man sich hier der billigeren Fetterde, Kaolin, Blanc fixe bedienen kann. Man muss dieselbe jedoch vorher mit Blauholz und Kupferwasser behandeln, damit dieselbe eine graue Farbe annimmt, wie auch muss die Masse vorzüglich durchgearbeitet werden, damit keine weissen Tupfen, sogenannte Spritzer auf der Waare nach dem Kalandern und Mangen zum Vorschein kommen. Bei besserer Waare, die grau gefärbt und dann appretirt werden soll, kann man die weisse Stärke entbehren und im Verhält nisse zur Kartoffelstärke mehr Fetterde oder Chinaklay ver wenden. Man hat dann darauf zu sehen, dass die Waare gut durchgefeuchtet wird und eine bestimmte Zeit liegen bleibt, denn sonst ist es unmöglich, einen guten Moire zu erreichen. Will man bei grauer Waare mehr Glanz erzielen, so empfiehlt es sich anstatt der Fetterde gemahlenen Talk, sogenanntes Talkpulver „Talcum Venetianum", eigentlich kieselsaures Mag nesium auch Speckstein oder spanische Kreide genannt, ent weder allein oder mit der obengenannten Fetterde gemischt, zu verwenden. Ich komme jetzt zu den Appretursätzen der schwarzen Canevas oder Zwischenfutter in der gewöhnlichen Einstellung 14 12 —14/14 u. s. w. aus 20/20 Garn per Werk 80 bis 100 bis 116 Meter lang, 9,-8 gleich 87 Centimeter im rohen Zustande 4/4 gleich 77 Centimeter breit. Die Sätze sind folgende: I. Per 100 Liter Wasser, 8 Kilo 600 Gramm Kartoffelstärke, 12 „ ordinäre Weizenstärke, 140 Gramm Wachs, 2 Kilo Unschlitt, 560 Gramm Seife, 30 Liter Blauholzbrühe, 2 „ holzsaures Eisen ä 30° B.; oder für etwas leichtere Waare: II. 80 Liter Wasser, 15 Kilo gewöhnliche Kartoffelstärke, 7 „ Mehl, 100 Gramm Wachs, 1 Kilo Unschlitt, 900 Gramm Seife, 20 Liter Blauholzbrühe, l'/ 2 „ holzsaures Eisen a 30° B. Für tiefschwarze Waare kann man anstatt des Wassers immerhin einen gewissen Theil Blauholzbrühe mehr nehmen; es ist jedoch nicht nothwendig, den Zusatz von holzeaurem Eisen zu vermehren, da dieses bereits ziemlich zur Genüge vorhanden ist. Bei der Abkochung verfährt man im ersten Falle wie folgt: Man gibt die Hälfte des Blauholzes, womit man die Kartoffelstärke angerührt, mit dieser zugleich in das an gegebene Quantum Wasser, erhitzt, bis die Kartoffelstärke zusammengegangen, und gibt dann langsam die Weizenstärke unter beständigem kräftigen Umrühren zu, bis die Masse homogen ist. Man setzt dann, wie ich bereits früher bei der Schwarzfärberei und Appretur angegeben habe, die Seife und das Wachs zu und vermischt Alles gut unter einander, schürft, wie bekannt und schlägt aus.