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Auf den Klinkhebel legt sich eine horizontale Querstange, welche, falls nur auf einer Seite des Stuhls ein Apparat an gebracht wird, auf der anderen lose in einem Lager liegt. Dieselbe trägt zwei stellbare Arme t und z, von denen der nach oben gerichtete den Tastbacken t" trägt, während der abwärts gehende Arm mittelst Hakenschrauben in dem an jedem Stuhl befindlichen Presshebel eingehängt wird, und so den Druck auf den Klinkhebel vermittelt. Nun werden Bremsapparat und Querstange c an einem leeren Kettenbaum in die punktirt gezeichnete Stellung t und z gebracht und so eingestellt, dass, wenn bei eingehängter Zug stange der Tastbacken den Kettenbaum berührt, die Distanz r zwischen dem Klinkhebelarm sich zum Kettenbaumlialbmesser R verhält wie die Länge z des Zugarmes zur Gesammtlänge (t + z) beider Arme, d. h. r : R = z : (t + z) was ein fach dadurch bewirkt wird, dass man die Stange c in die innere Kehle von k rückt. Dieses Verhältniss wird auch beim Einlegen eines vollen Kettenbaumes erhalten bleiben, und ebenso während aller Stadien der Abnahme desselben, so dass r : r' = R : R', woraus sich ergibt, dass am Umfange des Kettenbaums der Widerstand oder die Spannung im Kettengarn auf die ganze Dauer des AbwickeIns constant bleibt. Der Verfasser hat sich von der Vorzüglichkeit und der exacten mathematischen Wirkung des Apparates bei dem Erfinder selbst zu überzeugen Gelegenheit gehabt und kann deshalb die Vogt’sehe selbstregulirende Garnbaumbremse allen Interessenten auf das Angelegentlichste empfehlen. R. L. Verfahren eine fortlaufende Schrift oder dergleichen mit der ge wöhnlichen Spitzvorrichtung zu weben. Wie häufig kommt es besonders in Webschulen vor, eine Waare zu fertigen, zu welcher mehr Platinen erforderlich sind, als eine zur Verfügung stehende Jaquardmaschine der selben enthält. Ich setze den Fall, man ist gesonnen, ein Fahnentuch, welches wie gewöhnlich Schrift enthalten soll, zu weben, hat aber nur eine 600er-Maschine zur Hand, die Waare soll 150 Ctm. breit und 40 Fäden per Ctm. dicht sein, das gibt zur ganzen Breite 6000 Fäden, folglich kommen an jede Platine 10 Fäden, welche bei Spitzvorrichtung, denn diese ist der feineren Abbindung halber zu wählen, in 2x5 zu theilen sind. Hier müssen selbstverständlich Schäfte, deren Helfen 5—6 Ctm. hohe Häuschen haben, zur Herstellung der I. Mittelst Stellschraube s endlich wird der Hebel so ein gestellt, dass unter nur leichtem Andrücken des Tastbackens an dem Garnbaum die Querstange von selbst nachrückt. Das einzige leichte Belastungsgewicht kann nach richtiger Einstel lung festgeschraubt werden, damit dem Weber jede willkürliche Einwirkung auf Qualität und Schwere der Waare entzogen werden kann. Durch den vorstehend erläuterten Apparat, welcher in mehreren Modificationen ausgeführt wird, werden nun nicht allein die oben genannten Bedingungen in jeder Richtung vollkommen erfüllt, sondern es wird auch, wie an in der Praxis ein geführten Apparaten nachgewiesen wurde, in Folge der stets exact gleich Meidenden Kettenspannung gegenüber anderen Vor richtungen eine Zunahme der Waare nlänge von 2-—3 Percent erreicht. Da der Apparat sich wegen seines mathematisch genauen Grundprincips und seiner grossen Einfachheit so zu sagen schon von selbst empfiehlt, so dürfte die Textilindustrie bald allgemein dieses die seitherigen unzureichenden und dennoch complicirten Apparate vortheilhaft durch seine Exaktheit und leichte An bringung an jeden Stuhl übertreffenden Apparates, bei ihren Webstühlen einführen, da ausserdem der erzielte Gewinn von 2—3 Percent Waarenlänge den Apparat in wenigen Wochen amortisirt. Bindung im Grund, als Vordergeschirr vorgestochen werden. Die Figur wie die Schrift erzeugt die Maschine und wird brochirt. Hierzu ist es vor Allem nöthig, dass man die Patrone so anfertigt, dass die rechte Seite der Waare im Stuhl nach unten kommt, dadurch wird es aber auch möglich, die Aufgabe, welche ein solches Gewebe stellt, zu lösen, nämlich: den Schützen auf jeder beliebigen Stelle der ganzen Waarenbreite einzulegen und herauszunehmen, und kann man mehrere Brochirblatt (bei nebenstehender Zeichnung sind zwei er forderlich) durcharbeiten, ehe man den Schützen von der einen Seite auf die andere bringt. Wollte man ein Gewebe nach nebenstehender Skizze I. unfertigen, so würde man, wie schon gesagt, für jeden Schuss der ganzen Breite, 2 Brochirblätter haben müssen und dieses macht es nothwendig, dass die Zeichnung (Schrift) für die rechte Waarenhälfte von links nach rechts läuft, während für die linke Waarenhälfte die Schrift von rechts nach links ge zeichnet werden muss (II.), demnach hat man 2 Patronen anzufertigen, 2 halbe Schuss mit je 1 Blatt zu arbeiten, zwischen je 2 ganzen Brochirschuss einen Schuss oder der Feinheit im Grund halber auch zwei mit den Schäften und die Frage ist gelöst. Auf diese Weise kann man jeder Ecke ein anderes Eck stück, in der Kante herauf auf jeder Seite andere Figuren,