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228 Modeberielit. Der Uebergang von den Sommermustern zu den Bedarfs artikeln für die Wintersaison bringt, allemal eine Pause in der Fabrication mit sieb, die durch Vorarbeiten für die künftige Epoche ausgefüllt wird, so dass die bisher bekannt gewordenen Modeneuheiten für die Wintersaison 1880 81 noch wenig An halt bieten, um jetzt schon die Moderichtungen der kommenden Erzeugnisse beurtheilen zu können, was auch der Grund ist, dass die October-Modetafeln dieser Zeitschrift, wegfielen, deren Erscheinen für den 1. November nun in Aussicht genommen. Auch aus der Causerie der letzthin erschienenen Elbeufer „Les Tissus“, wovon wir nachstehend Einiges veröffentlichen, ist ebenfalls zu entnehmen, dass die Mode für die nächste Wintersaison noch nicht genug greifbare Anhaltspunkte bietet. ..Les Tissus“ schreiben: „Im Aeusseren verändert sich die Mode fast gar nicht für die 'Wintersaison, im Gegentheil scheint sie den eingeschlagenen Weg dreister zu verfolgen. Die Dessins lassen der Phantasie den weitesten Spielraum frei, sie stellen sich als eine Verwicklung von allerlei Linien, von gebogenen und gebrochenen, hin- und hergehend, sich durchkreuzend, um durch geschickte Zusammenstellungen von Bindungen und grell abstechenden Nuancen verschiedene Töne, sowie einen bewunderungswürdigen Glanz und Effecte hervor zubringen. Man bemerkt also wenig Veränderung in dem Styl der Dessins, und werden in der Folge Carreaux und Längsstreifen von mittlerer Grösse weiter gearbeitet, indem man die Faqonnes verjüngt und die Nuancirung sorgfältig ausführt. Die aus Cheviotte-Wolle erzeugten Stoffe bleiben und werden noch eine Zeit lang in Gunst bleiben. Wenn diese Waaren schön sind, gefallen sie dem Consumenteu, dem sie guten Dienst leisten. Die grosse Sorgfalt, die man auf die Melirungen, die harmonische Zusammenstellung der Farben ver wendete, hat viel beigetragen zu der grossen Beliebtheit, welche sich diese weichen, glänzenden und doch nervigen ! Stoffe erworben haben. Das Sortiment der Nuancirung ist einfarbig und melirt. Aus diesem Rohstoff möge man immerhin fortfahren, Nouveautes zu erzeugen : doch ist hiefür Kammgarn und nicht Streichgarn zu verwenden, und werden wirklich viele Genres für Ueberzieher, Jaquets und Anzüge gemacht. Diese Stoffe dürfen nur sehr leicht gewalkt werden, zu viel wäre ihnen schädlich. Grellfarbige Dessins auf hübschem Grunde werden als sehr schön und geschmackvoll gepriesen. Die beliebtesten dieser Farben sind: Bronce clair, Vert mousse und vor allem Hell blau, das unter allen zu diesem Zweck angewandten den Vor rang behauptet ; jedoch müssen sie sehr grell und kühn her vortreten.“ Original-Druckerei-Kecepte. Druckfarben auf pure laiue. Rothbraun. 1 Liter Rothholzbrühe 10° Blauholzbrühe 3° 500 Gramm Leiogomme 30 n Salmiaksalz 30 'n Pinksalz 125 n essigsaures Kupfer. Aschgrau. 200 Gramm Leiogomme 375 n Wasser 300 n Gallusbrühe 10° 125 tt holzsaures Eisen 10°. Theegrün 300 Gramm Leiogomme 500 TT Gallusbrühe 10° 125 Ti Kreuzbeerbrühe 10° 250 n essigsaure Thonerde 10’ 200 'n holzsaures Eisen 10° Rothbraun. Hellbraun. 1 Liter Rothholzbrühe 10° i 4 tt Blauholzbrühe 5° 900 Gramm Leiogomme 50 TT Salmiaksalz 60 TT Pinksalz 375 TT essigsaures Kupfer. 1 Liter Catechuansatz 750 Gramm Leiogomme 1 Liter essigsaure Thonerde 500 Gramm essigsaures Kupfer. Grau mit Ultramarin. 1 Kilo Russ in Teigform 350 Gramm Ultramarin dunkel 6 Liter Blutalbuminlösung. Ultramarinblau, dunkel. 1250 Gramm Ultramarin dunkel (von Nürnberg) 1400 Cem. Wasser 1200 Cem. Glycerin l 1 /, Kilo Bleizucker. 4 Liter Albuminlösung. Ultramarin, licht. 20 Liter Ultramarin dunkel 30 „ Traganth. Anilinviolet auf Kattun. j ■ 2 Liter Anilinlösung 2 ,, Blutalbuminlösung. Anilinlösung. 20 Gramm Anilinviolet 350 ,, Wasser kochend 150 „ Alkohol 100 ,, Glycerin. Rosa mit künstl. Alizarin 20%. 10000 Gramm Verdickung (Stärke). 180 ,, Alizarin 20 °/ 0 180 ,, Wasser 61 ,, essigsauere Thonerde 11° B. 21 ,, holzsaures Calciumoxyd 12° B. Dunkelroth mit Alizarin. 7 Kilo Stärkeverdickung 4 ,, Alizarin 10°/ 0 1068 Gramm salpetersaure Thonerde 14° B. 1144 ,, essigsaurer Kalk 13° B. Zinnsolution für Roth. 5 Kilo Chlorzinn 60° 6 Liter heisses Wasser 6 Kilo Zinnsalz Geschärftes Gummiwasser zu Hellblau. 15 Liter Traganthschleim 25 Liter Gummiwasser 1250 Gramm Chlorzinn 60° 1250 „ Weinsteinsäure 30°. Weinsteinsäure 30°. In heissem Wasser löse man so viel Weinsteinsäure auf bis man 30° Beaume hat. Traganthschleim. 10 Liter Wasser 250 Gramm Traganth eingeweicht und nach 2—3 Tagen 4—5 Stunden gut gekocht. Indiflo-Composition. In 3 j / 2 Liter schwefelsaures Indigo 20° 2 1 / 1 Kilo blausaures Kali gelöst. Schwefelsaures Indigo. In 2 Kilo Schwefelsäure (Vitriolöl) wird 300 Gramm gut gelöst.