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226 Die Maschine ist der stille technische Associe des Capital s. Insofern erscheint die Anschaffumg von Ma schinen. welche zu dem jedesmaligen Zwecke sozusagen auf der Höhe der Zeit stehen, als eine Massnahme der einfachsten Klugheit. Dies als Grundsatz festzuhalten, sollte der Spinner nicht versäumen, um über die neuen Erscheinungen und Verbesserun gen durch eifrige Benützung der einschlägigen Publicistik sich au courrant zu setzen. Wir wollen nicht davon reden, was bei rationellen Einrichtungen und guten Maschinen im Gegensatz zu schlechten an Kraft, Zeit, Arbeitslohn, Raum. Licht, Oel und andern Materialien gespart wird, sondern lediglich das Eine in’s Auge fassen, dass eine vollkommene Maschine auch vollkommenere Arbeit liefert und dass darnach das Mehr oder Minder des Gewinns sehr wesentlich beeinflusst wird. Vergleicht man unsere neuesten Erfindungen in Spinnma schinen mit denjenigen, welche vor 10 Jahren allgemein in An wendung waren, so findet man die Leistungen sowohl quantitativ wie qualitativ mehr als verdoppelt. Hat man keine Mühe und Kosten gespart, um sich mit tüchtigen Maschinen zu versehen, so han delt es sich zunächst darum, das angelegte Kapital gut zu ver- werthen, d. h. von der Maschine zu verlangen, was sie nur irgend zu leisten im Stande ist: die vollständige Ausnutzung der Maschine. Hier fällt dann mit der Ausnutzung der Maschine auch die völlige Ausnutzung der Zeit zusammen. Ob man eine Maschine Tag und Nacht arbeiten lassen solle, ist eine Frage, deren Bejahung bei den jetzigen Einrich tungen der Arbeit einen sehr relativen W’erth bat. Welche Dauer aber auch immer für eine Maschine als Arbeitszeit vor geschrieben sei, es muss dafür gesorgt werden, dass dieselbe diese Zeit völlig ausnütze — und da eine Maschine von der andern abhängig ist — dass alle mit ihrer Arbeit ineinander greifen. Die- Wollmaschine (erste Krempel) soll nie auf die Wölfe, der Spinner nie auf die Krempelmaschinen zu warten nöthig haben Auch die Zeit, während welcher die Maschinen geputzt werden, muss so gewählt sein, dass möglichst der dadurch her vorgerufene Arbeitsverlust auf die zu putzende Maschine allein beschränkt bleibt. Bei offenen Wollen empfiehlt es sich, einige Zeit vor dem Putzen der Wollmaschine dort etwas dickere Wollagen auf den Zufuhrtisch zu legen, um einige Pelze im Vorrath für die zweite Maschine zu erhalten, während derjenigen Zeit, in der die Wollmaschine geputzt wird, also still stehen muss, Dies geschieht in Rücksicht darauf, weil die Wollmaschine längere Zeit behufs ihrer Reinigung und Reparirung in An spruch nimmt als Pelzmaschine oder Continu. Was die Schnelligkeit des Laufes der Maschinen betrifft, so muss man die unter den gegebenen Verhältnissen anwend bare grösstmögliche Geschwindigkeit eintreten lassen, weil dabei eben Zeit in der Zeit erspart wird. Eine tüchtige Maschine soll nicht nur gute Arbeit, son dern auch viel Arbeit produciren; gut und viel, darauf beruht die Kunst der Organisation. Double Opener von Ziffer As Walker. Das „Ocffnen“ der Wolle. ii. Die Firma Ziffer & Walker in Manchester con- struirt noch andere Vorbereitungsmaschinen für Baumwolle der selben Bestimmung wie in Nummer 18, Seite 202, beschrieben. Es sind dies die „Opener“, von denen wir im Bilde einen doppelten Oeffner vorführen. Bei diesen Apparaten wirkt der Schläger auf die Siebe in der Art eines Stockes und die Baumwollfaser wird in grösst möglicher Weise geschont. Die Baumwolle muss bei ihrer Vor wärtsbewegung in dem Opener fünf- bis sechsmal um das Sieb herumgelien, wodurch ein grosser Raum für das Reinigen ge sichert ist und das Zuführen des Materiales vermittelst der sogenannten „feed rollers“ gegen den Schläger entfällt. Es ergibt sich hieraus ein bedeutender Vortbeil im Gegensätze zu anderen Openern, denn durch den letzten Umstand schwindet jede Feuersgefahr, weil den eingeführten harten Substanzen die Möglichkeit, Feuer zu erzeugen, durch die eigenartige Construction benommen ist. Weiters ist es erklärlich, dass schmutzige Baum wolle nicht so schnell an die oberen Theile der Maschine be fördert werden kann, dass es nöthig ist, einen länger andauernden Reinigungsprocess vorzunehmen, dies wird durch die vorgeführte Maschine vollständig erreicht. Die Opener werden .entweder mit einem oder mit zwei Schlägern gebaut. In letzterem Falle wird die Baumwolle in den ersten Schläger eingeführt und wird durch eine Röhre unter dem zweiten Schläger zugeführt. Dieser hat eine so genannte „feed pipe“ (Zufuhr-Röhre), so dass man gegebenen Falles die Baumwolle nur durch einen Schläger (einfach) gehen lassen kann. Bemerkenswerth ist noch das System, nach welchem die Maschinenfabrik die unteren Lager (fort-step) bedeckt und allen Staub, Schmutz oder Abfall bei dem Betriebe abhält.