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Ein Bedürfnis» nach einer solchen fühlt sowohl der strebsame und denkende Arbeiter, als auch der intelligente Beamte eines Fabriks-Geschäftes und der Fabrikant selbst: Alles Leute, welche mitten in der Ausübung des Gewerbes stehen und vielleicht mehr noch der Laie, welchem die Wirkerei- Industrie vorher geringfügig und klein erschien, der sie aber in den letzten zwei Jahrzehnten zu ausserordentlicher Ausdehnung hat heran wachsen sehen. Der Nutzen einer solchen theoretischen Behandlung der Wirkerei kann aber nicht etwa darin bestehen, dass durch ihren Unterricht nun die Erlernung der praktischen Arbeiten überflüssig würde, sondern er zeigt sich im Gegentheile am deutlichsten als werthvoll bei Erlernung und Ausübung der praktischen Arbeiten und bei derjenigen geschäft lichen Verbindung mit der Fabrication der Wirkwaaren, von welcher sich heute auch der Kaufmann, der Händler in diesen Waaren nicht mehr fern halten kann, wenn anders er die vortheilhafte Beschaffung seiner Artikel und das Absatzgebiet derselben übersehen und im rich tigen Einverständnisse mit den Wünschen seiner Abnehmei' sowohl, als auch mit den Gebräuchen der Producenten und den Fortschritten in der Production bleiben will. Dass die Technologie der Wirkerei, d. i. die Beschreibung dieser Gewerbsthätigkeit, ihrer Producte, Maschinen und Verfahrungsarten, nicht ein Ersatz für die praktische Erlernung der Arbeiten sein kann, liegt schon darin begründet, dass mit ihrem Studium nicht die Geschicklichkeit und Handfertigkeit erlernt wird, welche die Bearbeitung der Handmaschinen erfordert, auch nicht die Gewandtheit und Umsicht, welche zu einer vortheilhaften Beaufsichti gung selbstshätig wirkender Maschinen nöthig ist, und eben so wenig der ganze Umfang des Verständnisses für den Verkehr mit praktischen Arbeitern und für die in der Fabrication auftauchenden Schwierigkeiten, wenn auch nach letzter Richtung hin vieles Werthvolle geboten werden kann. Der Nutzen dieses technologischen Studiums ist vielmehr kurz damit anzugeben, dass dasselbe durch geordnete Vorführung aller be kannten Vorgänge in der Ausübung des Wirkerei-Gewerbes eine all gemeine Uebersicht gewährt über den Umfang des letzteren sowie über die in ihm verkommenden Arbeiten, Verfahrungsarten und Hilfsmittel und endlich auch über die bislang erreichten oder überhaupt möglichen Producte. In Bezug auf den Gang eines solchen geordneten Unterrichtes gestatte ich mir nun, meine Ueberzeugung dahin auszusprechen, dass derselbe mit den Waarenbetrachtungen, mit den Untersuchungen der Fadenverbindungen zu beginnen und hierzu nach und nach die nöthigen Vorrichtungen und Maschinen mit zu beachten hat. Vielfach schon bin ich einer anderen Ansicht begegnet: Ich höre z. B. von einem ge wandten Arbeiter, welcher nach irgend einer Richtung der Wirkerei hin einseitig ausgebildet ist, dass er gern auch auf anderen Maschinen arbeiten möchte, dass er wünscht, diese oder jene mechanischen Stühle bearbeiten und kennen zu lernen, um recht tüchtig in seinem Fache zu werden — oder ich höre von einem jungen Kaufmanne, welcher in einem Strumpfgeschäft gelernt hat oder angestellt ist, und welchem aus dem täglichen Um gange einzelne Arten von Wirkwaaren als Handels objecte wohlbekannt sind, dass er gern auch einmal auf einem Wirk stuhle arbeiten möchte, um auch die Fabrication verstehen zu lernen. Oft kommt es da vor, dass solche junge Leute vor oder nach den Ge schäftsstunden unter irgendwelcher Beihilfe kurze Zeit praktisch arbeiten. Da können Meister, Stuhl und Lehrling allesammt sehr gut sein, der Letztere bringt es doch in vielen Fällen nicht weit, er bleibt einseitig, findet kein rechtes Verständnis» für den Zusammenhang der vielen in der Branche vorkommenden Erscheinungen, verliert die Lust und hat bei aller Mühe von seiner und seines Helfers Seite doch seine Absicht wenig gefördert. Ich rede hier nicht von regelmässiger mehrjähriger praktischer Lehre, welche doch nach einer Richtung hin, nach der die betreffende Werkstatt eben fabricirt, vorzügliche Gewandtheit und Uebung schafft; es sind mir auch glückliche und rühmliche Aus nahmen in den oben erwähnten Fällen wohlbekannt, in denen Mancher mit zäher Ausdauer und geschickter Benützung aller vortheilhaften Umstände sich für seine künftige Laufbahn wesentlich genützt hat, ebenso wie die hohen Leistungen vieler Fabricanten, Werkmeister und Arbeiter auf Selbsthilfe und langjährige mühsame Arbeiten zurückzu führen sind. Um wie Vieles leichter würden aber solche günstige Re sultate zu erreichen gewesen sein, wenn den Leuten neben ihrer prak tischen Thätigkeit eine geordnete Unterweisung in ihrem Fache hätte zu Theil werden können, wie sie jetzt seit etwa einem Jahrzehnt auch in dem Gebiete der Wirkerei geboten wird. Auch in der Wirkerei-Industrie hat man die Errichtung von Fach-Lehranstalten vorgenommen und damit die seit Langem schon ge plante Erweiterung der gewerblichen Lehre zu erreichen versucht. Hiebei hat es sich recht deutlich gezeigt, wie die betreffende Fach- Erziehung nicht genügend gefördert wurde, wenn man den geordneten theoretischen Wirkerei-Unterricht ganz vernachlässigte und das Ziel mit Anleitung zu den praktischen Arbeiten allein, vielleicht auch mit planlosen Mittheilungen über Zusammenstellung, Vorrichtung und Re paratur einzelner Maschinen zu erreichen suchte. Noch aus den 1850er Jahren bis in die neueste Zeit kenne ich Versuche zur Gründung solcher Lehranstalten, in denen neben der praktischen Wirkerei viel leicht auf Unterricht im Zeichnen, Rechnen, in Geometrie, in Buch führung, ja sogar im Schreiben Bedacht genommen worden war, ein technologischer Unterricht aber sich gar nicht vorfand. Man hielt es für wesentlich, nicht eine sogenannte höhere Schule einzurichten, son dern wollte nur im Kleinen den Leuten Gelegenheit geben, sich in praktischen Arbeiten, im Behandeln der Maschinen weiter auszubilden. Diese Absicht ist ja recht gut, aber es zeigten sich mit der Zeit doch nur recht geringe Erfolge und die Schülerzahl verminderte sich rasch bis zum Aufgeben des Versuches. Ich erkläre mir das in der Haupt sache in folgender Weise: Diejenigen jungen Leute, welche einmal das Bestreben haben, sich in ihrem Fache weiter auszubilden, verlangen auch von einer Lehranstalt, dass sie ihnen nicht nur halbe Hilfe ge währt, der intelligente Praktiker will auch den theoretischen Zusam menhang der Arbeiten, Vornahmen, Resultate und Waaren kennen lernen. Das erreicht er aber durch praktische Uebung allein nicht, da muss eben geordneter theoretischer Unterricht ihm zu Hilfe kommen. Fehlt ihm dieser, so werden ihm auch die mechanischen und unver ständlichen Arbeiten bald uninteressant und er verlässt die Schule, welche ihm nicht mehr als diese bieten kann. Es liegt mir fern, hiermit irgendwelche einzelne Fach - Lehr anstalten besonders loben oder irgendwelche andere tadeln zu wollen, aber es drängt mich, die Erfahrungen, welche ich im Umgänge mit solchen doch mannigfach machen konnte, kurz zusammen zu fassen und auszusprechen — vielleicht dass sie doch da oder dort einmal nützen, wenn sie ohne Vorurtheil betrachtet werden. Diejenigen älteren oder auch jungen Leute, welche unbedingt vom Besuche einer Fachschule abgehalten sind, können trotzdem durch ihren geschäftlichen Verkehr mit Waaren und Maschinen der Wirkerei sich eine beruhigende Uebersicht über' die Arbeiten ihrer Branche ver schaffen, wenn sie das Studium unter Benützung eines Lehrganges der Wirkerei-Technologie mit Ernst und Fleiss vornehmen, nur bleibt das mühsamer als ein Schulbesuch. Gleichmässige Ausbildung von Leuten eines und desselben Faches ist gewiss auch mit Rücksicht auf den geschäftlichen Verkehr, welcher dadurch ungemein erleichtert würde, und mit Rücksicht auf das Wohl befinden jedes einzelnen Betheiligten, welcher mit grösserer Freudigkeit arbeitet, wenn klare Uebersicht ihm sein Werk erleichtert, recht drin gend zu wünschen; eine solche Ausbildung anzuregen und zu unter stützen, wird deshalb auch stets mein Bestreben sein. G. Willkomm, Director der Wirkschule zu Lümbach in Sachsen. Fragekasten. (Die Redaction erklärt, für den Inhalt dieser Rubrik keinerlei Verantwortung übernehmen zu können. Einlangende nicht anonyme An fragen finden jederzeit Aufnahme und sind die Namen der Einsender Sache der strengsten Discretion. Richtige und geeignete Beantwortungen werden veröffentlicht, wofern dieselben nicht reclamemässig klingen.) Frage Nr. 1. Welche Wahl ist bezüglich der Wolle für feine m e 1 i r t e Rockstoffe zu treffen, um schöne, reine und klare Melangen zu erhalten? N. N.