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waarenfabrikanten hat vor einigen Wochen den Entschluss | gefasst, im kommenden Jahre in Leipzig eine Wollcn-Industric- I Ausstellung zu insecniren. Für die Exposition wurden die Localitäten der diesjährigen Leipziger Kunstgewerbe-Ausstellung in Aussicht genommen. Am 31. v. M. fand eine von dem Central-Comitc einberufene Versammlung im Eldoradosaal in Leipzig behufs Constituirung statt. Uebcr den Verlauf der Verhandlung theilen wir folgendes mit: Auf Grund erflossener Einladung fanden sich am 31. v. circa 60 Vertreter der deutschen Wollindustrie im Leipziger Eidoradosaal -zur Berathung über die geplante Wollindustrie- Ausstellung zusammen und gelangten nach längerer Debatte zu folgendem Beschlüsse: „Die heutige Versammlung ernennt den Vorstand des Central-Vereines der deutschen Wollwaaren- Fabrikanten zum Ausstellungs-Ausschuss mit dem Auftrag sieh durch Cooptation auf 15 Mitglieder möglichst aus allen Theilen des Reiches und Vertreter aller betheiligten Branchen zu ver mehren und überlässt alsdann diesem erweiterten Ausschuss vertrauensvoll, den Ort der Austeilung und alle weiteren Mass nahmen zu beschliessen und festzustellen.“ Ferner wurde noch beschlossen: „Es soll der jetzige Vorstand des Central-Vereines auch alle vorbereiteten Schritte von sich aus unternehmen und seine Anträge zu endgiltiger Beschlussfassung dem erweiterten Ausschuss vorlegen.“ Die Ausstellungsdauer wurde für die Zeit vom 1. Juli bis Mitte October 1880 bezeichnet. Fragekasten. Antwort auf Frage 63: Albumin vorzüglichster Qua lität coagulirt leicht in seinem vierzigfachen Gewicht Wasser und gibt bei dieser Concentration ein festes Gerinnsel, welches alles Wasser in sich einschliesst. Als Prüfungscriterium für Albumin dient die Menge Wassers und der Temperaturgrad, welche zur Coagulation nöthig erscheinen; je geringer die erstere und je höher der letztere, desto minderwerthiger ist das zu prüfende Albumin. Nimmt man beispielsweise ein Blutalbumin, welches bei einer Concentration von 1 : 40, coagulirt, 4 Fr. kostet, so haben die bei 1 : 30, respective 1 : 20 coagulircndcn Albumine einen Werth von 3, respective 2 Fr Das beste Blutalbumin ist unstreitig das russische, ob dies an der Herstellungsweise oder am Blute liegt, ist unbekannt. Frage Nr. 65. Ich habe das Bleichverfahren auf wollene Strickgarne mittelst flüssiger schwefeliger Säure eingeführt. Dasselbe bewährt sich ganz gut, ist auch im Ganzen genommen nicht theurer als die alte Methode, nur fallen die Garne beim Bläuen mit Methylviolett 3 R niemals egal aus. Wie ist diesem Uebelstande am leichtesten abzuhelfen? G. U. Frage Nr. 66. Wer liefert gutes Alizarin zum echt Rothfärben auf Baumwollgarn und das einfachste herzustellende Recept dazu? Ich meine damit nicht Türkischroth, sondern das demselben ähnelnde Alizarinroth. G. U. Correspondenz der Redaction. Herren F. B & Co. in Barmen. Besten Dank für zugesendete Muster. — A. K in E. Ihre Mittheilung mit Vergnügen zur Kenntniss genommen. — Abonnent in Rougemont. Finden Ihren Einwand nicht ganz stichhältig. — Herrn H. T. in Ge witsch. Die Chenrcalien sind unter bezeichneten Namen in jeder guten Droguerie zu bekommen. — Herren Z. & W., Manchester. In kürzester Zeit werden wir Ihrem Wunsche entsprechen — Herren H. V. & Co. in Dresden. Noch immer nicht fertig? - Herrn J K ...e in Mähr. Weisswasser. Die versprochenen Beiträge sind bis nun leider noch ausgeblieben. „Concordia“, Reiclienberg-Brünner gegenseitige Ver sicherungs-Anstalt in Reichenberg. Der von dem Directorium über das eilftc Geschäftsjahr 1878 erstattete Rechenschaftsbericht konnte in allen von der Anstalt betriebenen Versichcrungsbranchen günstige Resultate constatiren. — Wir entnehmen daraus Folgendes: Obwohl sich in der Feuer versicherungs-Branche die allgemeine wirthschaftliche Lage immer noch ungünstig fühlbar machte, ergibt sich dennoch ein Zuwachs des versicherten Capitals um fi. 6,964.880 und der Prämien- und Gebühren-Einnahme um fl. 56.399'72 gegen das Jahr 1877. Die „Concordia“ wurde im Jahre 1878 von 564 Brand schäden betroffen und bezahlte an Schadenersätzen und Rettungs kosten fl. 274.308’41. Während der Zeit ihres Bestehens be zahlte die „Concordia“ nunmehr fl. 2,840.030’64 an Brand- scliaden-Ersätzen. Nach Abzug sämmtlichcr Ausgaben für Schäden, Rück versicherung, Provisionen und Verwaltungskosten und nach Dotirung der Prämien- und Schaden-Reserve ein reiner Ueberschuss von fl. 4609’98, welcher laut Statuten dem sich dadurch auf fl. 54.885’30 erhöhenden Special-Reservefond der Feuerver- sicherungs-Abtheilung zugeführt wird. Zuzüglich der Prämien reserve per fl. 73.540 04 beträgt der Sicherheitsfond dieser Abtheilung fl. 128.425’34. Ira Hagelversicherungsgescbäfte wurden im Jahre 1878 Feldfrüchte im Werthe von fl 6,042.492 gegen eine Prämien- und Gebühren Einnahme von fl. 99 779’69 versichert, das ist fl. 9409’81 weniger als im Jahre 1877, dessen bedeutender Zu wachs nicht ganz aufrecht erhalten werden konnte. Trotz des etwas verminderten Umfanges lieferte das Hagel geschäft im Jahre 1878 ein günstigeres Ergebniss als das vor jährige, nachdem die Schäden weniger zahlreich und intensiv waren; denn gegen 1496 Hagelschäden im Jahre 1877 wurde die „Concordia“ im Jahre 1878 nur von 774 Schäden betroffen. Aus dem Abschlüsse ergibt sich nach Abzug der Rückversicherung und sämmtlicher Kosten eine reine Ersparniss von fl. 16.056 72, durch welche der Special-Reservefond dieser Branche auf 11. 27.099'85 erhöht wird. — Während ihrer neunjährigen Thätig- keit im Hagelgeschäfte bezahlte die „Concordia“ fl. 456.088’24 an Schadenersätzen, Der Bericht über das Lebensversicherungsgeschäft des siebenten Geschäftsjahres 1878 weist einen Zuwachs von 77 Po lizzen mit einem Capitale von fl. 31 575 und fl. 500 Rente aus. Am Schlüsse des Jahres 1878 standen 5003 Polizzen über ein Capital von fl 2,719.584 und Mark 4500 und über fl. 1040 Rente in Kraft. Als ein Beweis für die vorsichtige Auswahl der versicherten Leben diene die Bemerkung, dass nur 14 Personen starben, für deren Polizzen fl. 6728’36 bezahlt wurden. Die Dotirung des Assecuranzfondes erfolgte durch Zu weisung der vollen Nettoprämie im Betrage von fl. 105.233’56, und es beträgt dieser Fond um fl. 16.510'21 mehr. Ausserdem besitzt die „Concordia“ einen Special-Reservefond der Lebens- Versicherungs-Abtheilung von fl. 8933'41 und somit einen Sicher heitsfond von fl. 114.166’97, das ist um fl. 15.675’80 mehr als im Vorjahre. In den sieben Jahren des Betriebes des Lebensversicherungs- Geschäftes bezahlte die „Concordia“ fl. 40'525’60 versichertes Capital für 164 Sterbefälle. — Das reine Vermögen der Erb- gesellschaften beträgt fl. 274.468’54 und ist im Jahre 1878 um fl. 52.588 62 gestiegen. Der Abschluss der Lebensversicherungs-Abtheilung ergibt ein reines Ersparniss von fl. 4176’15, welches über Antrag des Directoriums dem Special-Reservefonde zugewiesen wird, welcher dadurch die Höhe von fl. 15.075’47 erreicht. Nach Verlesung der Geschäftsberichte und Abschlüsse wurde dem Directorium über Antrag der Revisoren einstimmig das Absolutorium ertheilt. An Stelle der statutengemäss ausscheidenden fünf Mit glieder des Directoriums wurden für Reichenberg die Herren Gustav Altmann, Carl Finke und Franz Nerradt wiedergewählt; für Brünn wurde Herr Friedrich Wannieck wieder- und an Stelle des Herrn Ferdinand Soukup, welcher auf die Wiederwahl resignirte, Herr Carl Freiherr von Offermann neugewählt. Zu Revisoren für die nächsten drei Jahre wurden die Herren Rudolf Hanewald, Anton J. Müller und Anton Schöpfer in Reichenberg gewählt. Nachdruck verboten. — Alle Rechte vorbehalten. Verantwortlicher Redaeteur: Philipp Zalud. Gesellschafts-Buchdruckerei, 111., Erdbergstrasse 3.