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207 genügend Wasser auf, grundirt in diesem Bade, geht auf Chrom kali, dann auf ein Bad mit Blauholzabsud, etwas Fuchsin und Gelbholz und Quereitrun. Schwarzbraun. Man färbt Mittelbraun entweder auf die bekannte Art mit Catechu oder auf folgende Wege: man geht zuerst auf ein angesäuertes Zinnsalzbad und lässt die Waare mehrmals die Flotte passiren, wäscht und färbt in Blauholz aus, schönt zuletzt in einem schwach schwefelsaurem Bade und färbt dann dunkelbraun auf. Man kann auch mittelbraun färben, dann schmackiren, mit Kalklauge behandeln, endlich zurück auf Schmack gehen, mit Eisenvitriol oder Chromkali fertig stellen. Ein neuer Sehmierapparat. Ingenieur Patrick aus Frankfurt a. M. hat einen neuen Schmierapparat für Cylinder und Schieberkasten von Dampf maschinen, Locomotiven etc. erfunden, der sich durch seine grosse Einfachheit und geringen Oelverbrauch vor den beste henden sehr vortheilhaft auszeichnet. Derselbe arbeitet ohne Docht, Federn, Hähne oder Ventile und schmiert per manent so lange die Ma schine im Gange ist. Der Apparat beruht im Princip auf der Nutzbar machung der Eigenschaft verschiedener Metalle, sich bei gleicher Temperatur erhöhung verschieden stark auszudehnen Seine Con- struction ist folgende: In einen Rothgusstopf- A (siehe nebige Zeichnung) ist ein zweiter Topf B gleichfalls aus Rothguss mit tels eines conischen Ringes K frei eingehängt. Dieser Topf B hat nach unten eine Oeffnung, die durch einen eingeschraubten Stahlconus C verschlossen ist. Ueber diesem ist ein Schutzsieb L angebracht um etwa in dem Oel enthaltene Unreinig keiten abzuhalten. Der Deckel F wird fest aufge schraubt und das Oel durch die in demselben befindliche Oeffnung G eingegossen. Der von unten eingeschraubte Stahlstift C ist nur so fest anzuziehen, dass bei normaler Temperatur kein Oel durchkann. Mit Hülfe der darauf sitzenden Stellmutter D wird er alsdann festgestellt. Sobald die Maschine im Gange ist und der Apparat warm wird, dehnen sich die Metalle aus, und zwar der Rothguss in stärkerem Maasse als der Stahlstift, so dass die Berührungsflächen beider nicht mehr dicht an einander schliessen. Es entsteht zwischen dem Conus und seinem Sitz ein Canal, durch welchen das Oel, das für Metall eine grössere Affinität besitzt als Wasserdämpfe, nach unten gezogen wird. Das niedertropfende Oel läuft durch die beiden am unteren Theil des Stahlstiftes befindlichen Oeffnungen e in den äusseren Canal und von da in den Cylinder. Dieser erhält also eine permanente, vollständig gleichmässige und dabei sehr ökonomische Schmierung, was bei den wohl am meisten verbreiteten doppelbahnigen Apparaten, welche gleich nach der Füllung alles Oel abgeben und dann den Kolben ohne Schmiere laufen lassen, keineswegs der Fall ist. Der Apparat ist in Deutschland und im Ausland patentirt. Vom Maschinenmarkte. Gesucht sind: Chrigton Opener, Ringtrostler, Drehtopfapparate 94 Centimeter hoch, 24 Centimeter Durch messer, hydraulische Presse, Wergkrempeln, Kammgarn, W atermaschinen. Eine Garnwaschmaschin e, eine Spulenstrecke mit Fallkämmen für Fl or e tseide spinn er ei, beide ganz neu, sind billig zu verkaufen durch J. D. Fischer, Chemnitz. Gesucht: Eine Bündelspulmaschine mit circa 40 Spindeln. Eine Stärkemaschine für 132—160 cm. breite Baumwollwaaren. Offerte sind an die Adresse d. Bl. zu richten. (85—1) Angeboten: 1 Ketten-Spulmaschine, 8 Sp., 2 Schluss- Spulmaschinen, 60 und 80 Sp. für Bündelgarn, 50 Webstühle, Robert Hall, 3—4 Schützen, 36 und 42" Blattweite, 2 schot tische Schlichtmaschinen in gutem Zustande. A. K. E. Submissionen. Montursbedarf der Mannschaft des k. k. Matrosen-Corps für das Jahr 1880, Offertverhandlung am 7. October 1879. Lieferungs - Gegenstände: Tuch, Tuch- und Wollsorten, Wäsche und andere Leinwands Artikel, Fussbekleidung und Ledersorten, Wirkwaaren, Kopfbe deckungs-Artikel, Posamentierwaaren, Marine-Kappenbän der, Halsflöre und Halsschleifen, Metaliwaaren. Offerten sind an die Marine-Abtheilung des k. k. Kriegsministeriums zu richten. Lieferung von Drilch- und Rupfenlein wand für die k. k. Tabak-Hauptfabriken. Offerten sind schriftlich bis 4. October, 12 Uhr Mittags, an die k. k. Generaldirection einzusenden. Bedarf: 78.800 Meter, 78 cm. breit; Vadium 10°/ 0 . Auskunft bei den k. k. Tabak-Haupt fabriken in Göding, Winniki, sowie bei dem Expedite und Oekonomate in Wien. Vom Färbertage. Sicherem Vernehmen nach soll im Laufe des Monats October a. c. in Wien eine allgemeine Ver sammlung österreichischer Färber, Drucker, Appreteurs etc., stattfinden. Als Gegenstände der Verhandlungen werden be zeichnet: Das Appreturverfahren und die Errichtung einer Fach schule für Färberei im Vereine mit einer chemischen Versuchs station. Wir behalten uns vor, seinerzeit über den Verlauf und das Resultat der Verhandlungen ausführlich zu berichten. Niederösterreichische Gewerbeausstellung 1880 in Wien. Die vom niederösterreichischen Gewerbeverein zur Feier seines vierzigjährigen Bestandes für das nächste Jahr zu ver anstaltende gewerbliche Exposition wird nun ernstlich in Angriff genommen. Kürzlich fand eine Sitzung des Verwaltungs- rathes statt, der zu diesem Zwecke die Herren: Ingenieur Dörfel, Architect Director Gugitz, Carl Pfaff und Ritter von Zimmermann-Göllheim cooptirt hat. Zunächst wird die Begrüssung des k. k. Obersthofmeisteramtes und des Han delsministeriums, der Commune Wien und der niederösterreichi schen Handels- und Gewerbekammer stattfinden. Die beiden Be hörden werden um Ueberlassttng der Rotunde und Umgebung für die Zeit vom 1. August bis Ende October und um sonstige Unterstützung des Unternehmens gebeten; die beiden Corpora- tionen, Gemeinderath und Handelskammer, werden um Delegi- rung von je fünf Mitgliedern behufs Bildung der eigentlichen Ausstellungs-Commission ersucht werden. Die Anstalten sollen so getroffen werden, dass die Ausstellung nur Mustergiltiges ent hält, also eine Elite-Ausstellung bildet, um Fortschritte der letz teren 40 Jahre zu demonstriren. Es ist nicht beabsichtigt, auch die bildende Kunst und die Bodencultur heranzuziehen; man wird sich vielmehr auf die Vertretung des Gewerbewesens beschränken. Ausstellung der deutschen Wollenindustrie zu Leip zig im Jahre 1880 Der Centralverein der deutschen Wollen-