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206 Appretur. Original-Abhandlung von H. Wärter. Man bedient sich auch sehr zweckmässig um- braun zu färben, der sogenannten Grau-Färbe-Maschine der Charlotten burger Fabrik (Gebauer), oder der Zittauer Fabrik, oder der Färb-Maschine von C. H. Weisbach. Dunkelbraun. Um dunkelbraun zu färben, kann man verschiedene Wege einschlagen; man kann zuerst mit einer alten Schwarzflotte, welche man mittelst Soda aufgefrischt hat, heiss grundiren, dann mit Eisen schwärzen, geht dann auf Chromkali, dann auf Cachou, endlich auf Chromkali oder Eisen. Man kann diese Bäder in irgend einer Art auch so gebrauchen, dass man sie’ in die bereits erwähnte Kasten-Maschine gibt und dann ver fährt, wie bekannt; selbstverständlich sind alle Bäder heiss anzuwenden. Man färbt dunkelbraun auch folgendermaassen: Man geht zuerst auf eine heisse Grundirungsflotte von Cachou und Blauholz oder von Cachou und einem alten Schmackbade, oder einem Knoppern-, oder einem Lohesud, dann oxydirt man in einem Bade von holz- oder salpetersaurem Eisen, cott. essigsauerem Eisen, geht dann, ohne zu waschen, auf das erste Bad zurück, dann auf ein frisches Cachoubad und oxydirt mit Chromkali wie bekannt. In der vorigen Nummer, Seite 193 hat sich ein kleiner Irrthum eingeschlichen. Die dort ange gebenen 50 Gramm schwefelsaures Kupfer und 15 Gramm Salmiakpulver gehören zur Oxydation von 1 Kilo Catechu und nicht „für die nöthige Cachoubrühe“. Man kann, um Dunkel ■ braun zu färben, auch zuerst mit Catechu grundiren und mit Chromkali, umkehren, geht dann in eines kaltes Bad von Blua- holzsud und lässt mehrmals laufen. Ist die Flotte erschöpft, so gibt man etwas Zinnsalz mit Salzsäure zu, lässt mehrmals die Stoffe durch die Maschinen laufen und dunkelt dann ent weder mit salpetersauerm Eisen oder Salpeter-, schwefel-, salzsauerem Eisen; dann wird gewaschen. Kaffeebraun, Per 50 Kilo. Man grundire zuerst mit einem starken Schmack-Absude und lasse die Stoffe wo möglich des Nachts auf den Ballen liegen, damit die Waare einen dunkleren Grund erhält. Man oxydirt dann mit essigsaurem Eisen (100 Kilo Alaun), zu 40 Kilo essigsaurem Kalk und geht dann, ohne zu waschen, auf Chromkali; von hier aus geht man auf das alte Schmack bad zurück, dem man genügend Catechu und Blauholz zu gesetzt und oxydirt zum Schluss in dem bereits erwähnten alten Chromkalibad. Man kann auch anstatt mit Schmack mit einem starken Blauholz-Bade grundiren und am anderen Tage mit einem Bade aus 500 Gramm Chromkali, 750 Gramm schwefelsaurem Kupfer und 700 Gramm Soda zu 50 Liter Wasser (nur das Klare der Beize wird gebraucht) oxydiren, lässt einziehen, wäscht oder geht gleich auf ein Cachoubad und stellt ein Chrom kalibad fertig. Havannabraun. und geht aus. unter lässt dann Man kann auch schmackiren, mit Salpetereisen und Zinnsalz beizen, dann mit blausaurem Kali und Schwefelsäure aus färben, endlich mit Marineblau und Alaun auf frischem Bade fertig stellen. H. Wärter. 1 130 150 Kochen. Man setzt dann etwas Schwefelsäure dazu dann nochmals 1 / 2 bis 3 / i Stunde kochen spült, auf Tannin und färbt mit Anilin-Blau wie bekannt Die Waare wird in einem Bade behandelt mit: 2 1 / 2 Kilo schwefelsauerem Natrium Glaubersalz. „ Alaun Gramm Indigo Garmin, „ Blau Extract dem Druck die Waare durch ein Bad von Ammoniak gezogen (1000 Liter Wasser und 90 Liter Salmiakgeist), gewaschen und ist für die Färberei vorbereitet. Beim Druck wird der Mordant meist mit Farbholzext.racten vermischt oder schon fertige Farben zugesetzt. Insbesondere alte Farben von Dampfroth (mit künstlichem Alizarin) können durch Zusatz dieses Mordants sehr brauchbare Dampfbrauntöne liefern. Original-Färberei-Recepte. Methylenblau auf Baumwollzwirn. Die ausgekochten und gebleichten Garne werden zuerst tannirt, dann mit Zinnsalz gebeizt, gewaschen und unter Zu satz von etwas Säure warm ausgefärbt. Das betreffende Pro duct der B. A. und Sodafabrik excellirt durch Feuer des Tones, sowie durch enorme Ausgiebigkeit. Dasselbe wird heute in den grössten Färbereien und Druckereien des Continentes wegen seiner Echtheit mit Vorliebe angewendet. Bronce-Olive für Baumwollgarne 25 Kilo. Die vorher ausgekochten Garne werden heiss aufgestellt auf die Abkochung von l 3 / 4 Kilo gelben und 3 4 Kilo rothen Catechu nebst 1 / 2 Kilo Cipper und 1 Kilo Curcuma 1 Stunde umgezogen, gewunden, geblaut in 2 frischen Bädern, kalt mit mit l’/ 2 Liter salpetersaurem Eisen nebst 20 Gramm Zinnsalz einerseits und mit 3 / 4 Kilo gelbblausaurem Kali und 200 Gramm Schwefelsäure anderseits, gespült und warm in frischem Bade mit. etwas Quercitron, Curcuma, Indigoteig und Alaun aus gefärbt. N. Kastanienbraun für halbseidene Kleiderstoffe. 10 Kilo Waare. 1 Kilo Catechu und 500 Gramm Curcuma werden kochend gelöst und die vorher gereinigten Stoffe 2 Stunden darin han- tirt, gedunkelt auf frischem heissen Bade mittelst 150 Gramm chromsaurem Kali gespült ein schwaches kaltes salpetersaures Eisenbad passirt, gespült und in frischem Bade mittelst 200 Gramm Curcuma etwas Fuchsin und etwas Methylviolett iS R. ausgefärbt, indem man lauwarm eingeht und bis 50° R. treibt. S. N. Dunkelblau auf 30 Kilo Ilalbwollstoffe. Man benützt zu dieser beliebten Farbe ein bereits ge brauchtes Catechubad, passirt eine Chromkaliflotte, wäscht und färbt mit Alaun und Gelbholz nach Muster. Man kann auch mit Catechu und Kali hellmittelbraun grundiren, dann mit Alaun und Gelbholz fertigstellen, oder man löst auf 10 Kilo Stoff 750 Gramm Catechu und 400 Gramm Terra japonica in