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205 Einfach und doppelt wirkende Kurbel-Walken von Aug. Frey's Söhne in Wien. Die Kurbel-Walken von Aug. Frey’s Söhne in Wien, welche ganz von Eisen und in anerkannt bester Construction ausgeführt werden, excelliren durch ihre solide Ausführung und zeichnen sich dadurch vor allen anderen und ähnlichen Systemen vortheilhaft aus, umsomehr, da die Firma diese Maschinen als Specialität seit vielen Jahren baut und den mannigfachen Verwendungen derselben genaueste Rechnung trägt. Die Walktröge bestehen bei diesen Kurbel-Walken aus Holz und eignen sich daher vorzüglich zu allen Walk- und Wasch-Arbeiten der Bleicherei, Färberei und Appretur. Bei den einfachen wirken zwei Hämmer, bei den doppelt wirkenden zwei Doppelhämmer, welche den eigentlichen Walk oder Waschprocess dadurch inseeniren, dass sie die zu walkende Waare gegen eine nach aufwärts gebogene Wand, die eigent liche Walkwand, fortwährend stampfen und pressen, zugleich aber durch ihre eigenthümliche Construction den Effect des Wendens der Waaren vollziehen. Durch die Construction der Hämmer wird die Waare stets vor dem Zusammendrücken vorwärtsgesehoben und dann erst gekendet, wodurch erreicht wird, dass das ganze Gewebe in einer fortwährend drehenden Bewegung sich befindet und immer neue Stellen gefasst und gedrückt werden. Dadurch, dass der Behälter mit der betreffenden Walkflüssigkeit Seife, Soda, Wasserglas-Lösung, Urin etc. angefüllt ist, kommt letztere immer mit den ausgedrückten, also von der Walkflüssigkeit befreiten, Stellen von Neuem wieder durch Ansaugen und Herabdrücken in Berührung, wodurch eine möglichst voll kommene Art der Reinigung in ebenso zweckentsprechender als praktischer Weise ermöglicht wird. Die Walkkasten werden von Holz oder von Kupfer, die Waschhämmer aus Messing hergestellt, so dass im Kasten selbst die Waare keine Flecken erhalten kann. Holzkasten sind für angestrengtesten Betrieb deshalb nicht zu empfehlen, weil das Holz mit der Zeit ab gerieben und eine rauhe Oberfläche erhält, wovon sich nach und nach Splitter und Holztheile ablösen und sehr leicht Löcher in die M aaren kommen können. Der Wasch- oder Walkraum ist so eingerichtet, dass die in selbem befindliche Walkflüssigkeit mit Dampf erhitzt und je nach Umständen kaltes oder warmes Wasser zugelassen werden kann. Die einfach wirkende Kurbel-Walke (Fig. 1) benöthigt einen Raum von 1,3 Meter X 2,4 Meter und hat ein Gewicht von 750 Kilo, dagegen die doppelt wirkende (Fig. 2) 1,3 Meter X 2,8 Meter Raum bei einem Gewicht von 1600 Kilo. Die Preise stellen sich netto Cassa loco Fabrik: Aug. Frey’s Söhne, VI. Bez., Garbergasse 20, in Wien, für eine einfach wirkende Kurbel-Walke fl. 300 ö. W., für eine doppelt wirkende Kurbel-Walke fl. 650 ö. W. Fig- L Fig- 2. lieber in der Färberei und Druckerei verwendete Beizen und Hilfsstoffe. Essigsäure Thonerde oder Püceansatz 10° B. 12 j 2 Ko. Bleizucker 12 j / 2 „ Alaun 40 Liter Wasser 500 Gramm krystallisirte Soda löset! und das Klare mit Wasser auf 10° B. stellen. Abgekochte Eisenbrühe für Piice, Ta'elschwarz und Tafelviolett. 5 Liter Eisenbrühe 10° B. 1 „ Holzessig 2° B. mit 625 Gramm weissen Arsenik und 625 Gramm Salpeter eine halbe Stunde kochen. Ess gsaure Thonerde für Anilinfarben. 4500 Gramm schwefelsaure Thonerde 9 Liter Wasser 5 Ko. Bleizucker. Schwefelsalzsaures Zinn. 200 Gramm Schwefelsäure 66° B. mischen in einem Steintopfe mit 400 Gramm Salzsäure 22° B. und unter be ständigem Rühren eintragen in diese Mischung 100 Gramm granulirtes Zinn. Nach zwei Tagen wird die Lösung mit reinem Wasser auf die gewünschte Stärke gebracht, filtrirt und in gut verschlossenen Flaschen zum Gebrauche auf bewahrt. Salpeter-essigsaures Chromoxyd. Man mischt in einem Steintopfe folgende Materialien gut durcheinander: 1 Kilo doppeltchromsaures Kali, 1670 Cem. heisses Wasser, 1167 „ Salpetersäure 36° B. Diesem Gemische gibt man nach und nach folgendes Gemenge: 1334 Cem. Wasser, 250 Cem. Glycerin. Die erhaltene braungelbe Lösung zeigt 30—32° B. Vorzügliche Anwendung bietet dieser Mordant im Zeugdruck, insbesondere bei der Darstellung von Modetönen, ebenso bei dem Färben sowohl in Krapp als auch in anderen Farbhöl zern. Man verdickt denselben beim Druck am besten mit gebrannter Stärke und wendet womöglich immer den frisch bereiteten Mordant an. Zur Fixirung desselben wird nach