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203 Baumwolle gelangt, bei dem schmäleren Ende des Conus nach innen und wandert ringsherum bis zu dem jenseitigen Ende an ein Gitter oder Sieb. Für das Durchfallen der Samen und des Sandes ist durch ein geeignetes Arrangement gesorgt, so dass die Entfernung des Schmutzes und der Abfälle nahe am Ein gänge, wo die Wolle eingeführt wird, und sich immer mehr ver mindert gegen die Stelle hin, wo der Austritt stattfindet. Die Leistungsfähigkeit dieser Maschine ist sehr gross und wurde selbe durch längere Zeit zum Oeffnen von kurzstapeliger Wolle mit Vortheil benützt in Ermanglung passenderer Verwendung. Stellen markirt werden, wo später im fertigen Stoff die Puppe oder Flocke ihren Stand bat; andererseits ist ihre Ausführung wieder schwieriger, weil gewisse Hegeln dabei beobachtet werden müssen. Während zur Anlage in Nr. 16 alle Effe c t bindungen zu nehmen sind, werden zur folgenden Methode Schuss bindungen in einer gewissen Beschränkung- (siehe weiter unten Hegel 1) angewandt. Dass beide im Princip gleich sind, soll durch -wenige Beispiele veranschaulicht werden : Nimmt man aus Fig. 47 in Nr. 16 statt der Rippsbindung — diejenigen Kettfäden zur Anlage, w t o später die Puppen ihren Stand be kommen, so hätte man die Zeichnung Fig. 55 zu entwarfen ; desgleichen für Fig. 51 in Nr. 16 die Zeichnung Fig. 56.^. Fig. 59. Fig. 60. Die Fabrication von Flocken- und Perlstoffen. Von Robert Denk. IX. (Schluss.) Ferner ist noch eine Methode erwähnenswerth, welche der in Nr. 16 besprochenen im Principe ganz gleich ist, jedoch den Vor theil für sich hat, dass man den Effect, resp. den Bindungs entwurf, gleich so zeichnet, indem durch letzteren diejenigen Fig. 55. Fig. 57. Fig. 56. Fig. 58. Die Ausführung selbst geht folgendermassen vor sich : Man überträgt den angelegten Effect auf eine andere Fläche dermassen mit heller Farbe, dass jede Schussbindung des selben doppelt gezeichnet wird (siehe Fig. 59 und 60). Man hat es also auch hierbei mit Schuss paaren zu thun und gibt beiden Einschlägen eines solchen Paares Tuchbindung (wie es in Fig. 57 und 58, nach den Anlagen Fig. 55 und 56 der Fall ist) ohne jedoch in die eigentlichen Effectpunkte zu zeichnen. Letztere sind hingegen bei Anbringung des Unter schusses zur Anbindung desselben nach unten zu verwenden und ist hierbei ganz ebenso zu verfahren, wie es in Nr. 16 angedeutet wurde. — Als Regel gilt für dergleichen Anlagen, dass erstens zwischen jedem Effectpunkt eine ungerade An zahl Kettfäden liegen, und zweitens in jedem Schuss eine gerade Anzahl Effectpunkte vorhanden sein mus“. Während die Entwürfe Fig. 55 und 56 schon vielfach angewandt wurden, dürften diejenigen Fig. 59 und 60, der gegenwärtigen Moderichtung entsprechend, als nachahmungs- werth empfohlen werden. Die Ausführung selbst würde bei 1,90 M. Roh- und 1,40 M. fertiger Breite mit 18—2000 Kettfäden bewirkt werden, wobei der Flockenschuss eine feinere, kurzstapliche Wolle haben müsste. Nachdem nun hiermit der Stoff für derartige Fabrication erschöpft ist, erkläre ich mich zu jeder weiteren Auskunft hierüber auf brieflichem Wege gerne bereit und bitte schliess lich die freundlichen Leser noch um gefällige Nachsicht be treffs der in Nr. 6 durch den Xylographen herbeigeführten Unregelmässigkeiten, w’oselbst mehrere Zeichnungen auf der Seite liegen, andere in der Kette Abbruch erhalten haben etc. etc. Spremberg N. L. Robert Denk. Neuerungen an mechanischen Webstühlen von Louis Schönherr in Chemnitz. (Patentirt). Diese Neuerungen bestehen: In einer neuen Trittmaschine für das Geschirr. In eigenartig wirkenden Messern und Platinen zur Bewegung des Schützen Wechsels. In Verbesserungen am Bremsregulator des Garnbaumes. In einem am Schemel ange brachten Winkelzug, um den Unterschaft bequemer stellen zu können. Die Neuerung der Trittmaschine besteht darin, dass unter Anwendung einer Jacquardkarte und Platine derjenige Theil (das Messer, bei der Jacquardmaschine der Messerkasten), durch welchen die Platine und somit der mit dieser in Verbindung stehende Schaft seine Bewegung erhält, den Angriffshaken der Platine verlässt, also zurückgeht, sobald der Schaft nach oben oder nach unten gezogen ist und dieser ohne Hülfe des Messers, oder einer Platine stehen bleibt. Diese Einrichtung, Schafthalter genannt, kann in drei verschiedenen Arten zur Anwendung kommen. Die eine Construction ist in der im Stuhle angewendeten Tritt maschine in der Abbildung dargestellt. Eine andere Art besteht darin, den Schafthalter so ein zurichten, dass der gezogene Schemel durch Gegendruck ge halten wird. Bei den gebräuchlichen Constructionen bewegt eine Feder oder ein Gewicht den Schaft, bei dieser jedoch verhin dert die Feder oder das Gewicht die Bewegung desselben. Der Schützenwechsel wird für jede Seite des Stuhles durch drei Platinen bewirkt, welche durch einen gemeinschaftlichen Drehbolzen mit einer kleinen Zahnstange verbunden sind. Die