Volltext Seite (XML)
190 Insgesammt geben die früheren Vilajets Adrianopel, Ka- ] sanlyk und Touna eine Totalrevenue von Millionen türk. L. pro Jahr. Die Einnahmen Bosniens sind die nachfolgenden: Grundsteuer 74,000 türk. L. Militärloskauf 48,000 Hammelsteuer 39,000 W Diverse 11,000 n Schweine 4,500 r> Gerichtstaxe 4,500 y> Wälder 1,000 y> Contracte 54 >1 Zehenten 175.000 Summa 357,054 türk. L. Die Gesammtausgaben für Finanzen, Inneres, Gerichte, Unterricht, öffentliche Arbeiten etc. machen 1 78,000 türk. L. aus. Diese Zahlen enthalten -eine ganze Geschichte. Man vergleiche nur die hohen Zehenten, die niedrigen Transactions- und Stem peleinnahmen, die erbärmlichen Revenuen aus den Wäldern, die verhältnissmässig hohen Gerichtstaxen! Man bemerke aber auch die kolossalen Einnahmen aus der H am m e 1 s t e u e r. Man ver gegenwärtige sich das ausserordentlich fruchtbare Weideland dieser grossen Länderstrecken, man bedenke den überhandneh menden Consum der Orientalen an Schaf- und Hammelfleisch, und erwäge alsdann die nothwendigen Folgen, welche der Woll export aus jenen Ländern, einer nicht in Bezug auf die Fein heit des Haares, als auch die Quantität der Wolle und des Vlieses hervorragenden Schaf- und Hammelzucht haben muss, sobald die Eisenbahnen billige Frachten schaffen, und man wird die grosse Bedeutung dieser Thatsachen für das österrei chische Wollgeschäft ermessen können! Für uns erübrigt nur auf diese Sache ganz im Allgemeinen aufmerksam gemacht zu haben. C. St. Reisskrempel für Wolle, genannt „Kammkrempeb, von Peter Ludw. Klein in Werden a d. R (Patentirt.) Auf dieser Krempel sind die Walzenpaare, aus Arbeiter und Wender bestehend, mit Ausnahme des letzten, dem Volant c am nächsten gelegenen Paares b und b 1 durch die Kämme 2, welche aus eisernen Leisten mit darauf gelötbeten Stahlnadeln bestehen, ersetzt, während alle anderen bekannten Theile der Maschine wie bis jetzt bestehen bleiben. Die durch die Entree walzen 1 und l 1 dem Tambour a zugeführten Wollflöckchen werden an dessen Kratzenbeschlag gefasst und in Folge seiner grossen Umfangsgeschwindigkeit durch die Kämme 2, welche radial zur Tam- bouraxe stehen, gezogen, bezie hungsweise gekämmt, wobei alle schon gelösten und gestreckten Haare sich in die Tambour kratzen hineinlegen und. während die schon ungelösten Theile (Knötchen bei Wolle, Fäden bei Shoddy u. s. w.) so lange von den Kämmen 2 zurückgehalten werden, bis sie — vollständig geöffnet — sich ebenfalls in die Tambourkratzen legen und nun zum Walzenpaare b und b 1 gehen, welch’ letzte ¬ res sie nicht weiter öffnen, sondern nur richtig vertheilen und ausgleichen soll, daher es auch nicht so nahe wie gewöhnlich am Tambour zu stehen braucht. Die geöffneten Wollfasern werden dann durch den Volant c auf die Spitzen der Tambourkratzen gehoben, vom Peigneur d in Empfang genommen und durch den Hacker f in Form eines Wollvliesses abgeschlagen. Patentansprüche: 1. Das System und die Construction der Kämme 2, wie sie beschrieben und in der Abbildung dargestellt sind. 2. Die Anbringung dieser Kämmer auf Krempelmaschinen an Stelle des Arbeiters und Wenders, wie beschrieben und aus der Abbildung ersichtlich. 3. Die Verbindung besagter Kämme, beweglich oder feststehend, oder tbeils beweglich, theils fest ¬ stehend, mit einem oder mehreren Walzenpaaren, um den vor beschriebenen und durch Abbildung erläuterten Zweck der Schonung des Rohmaterials und damit die Herstellung eines möglichst feinen, haltbaren Gespinnstes aus kurzem, schlechtem Spinnstoffe zu erreichen. Verfahren zur Carbonisirung der in Wollgeweben enthaltenen vegetabilischen Stoffe auf kaltem Wege durch wasserfreie und trockene Gase von Boyron freres & Co. in Barr (Elsass). (Patentirt.J Bei diesem Verfahren zur Carbonisirung der vegetabilischen Stoffe in Wollgeweben werden letztere in kaltem Zustande be arbeitet und es verbleibt demnach dem Wollfaserstoff seine na türliche Weichheit. Die Gase, welche zur Carbonisation der vegetabilischen Stoffe dienen, werden deshalb, ehe man dieselben in den Apparat treten lässt, in dem die Carbonisation stattfindet, vollkommen getrocknet oder entwässert. Zur Erzeugung des Gases wendet man Salpetersäure, Schwefelsäure, Chlorwasserstoffsäure oder Chloralminium an. Zum Trocknen derselben bedient man sich verschiedener Mittel. Entweder verwendet man dazu Man- ganchlorür in trockenem Zustande, oder Chlorcalcium, oder un gelöschten Aetzkalk, oder auch concentrirte Schwefelsäure. Man benutzt hierbei den in der Abbildung dargestellten Apparat. Die Säure fliesst aus einer Flasche in den Trichter des Speiserohres A T n o ein, welches gleichzeitig als Hl /z ' ‘~ A ‘ Sicherheitsrohr dient. Die in Ojaa* II der Krümmung eingeschlossene *1 J Flüssigkeit verhindert den Aus- I A jl tritt des Gases aus dem guss- eSEEeJ r.- 1, ■ v-« eisernen, emaillirtenBehälterB t , welcher mit Glas oder Por- cellanstücken angefüllt ist. Die Chlorwasserstoffdämpfe finden ihren Ausweg durch die Tubulatur des Recipienten B 1 und ge langen durch die Steingutröhre G in den Steinzeugbehälter M 1 . um darin entwässert zu werden. In dem Gefässe A 1 befindet sich Schwefelsäure, in welche das Rohr G ungefähr 15 bis 20 cm. tief eintaucht. Das im Behälter B 1 sich entwickelnde Gas oder Säurendämpfe besitzen eine gelinde Pressung, welche die Sperr flüssigkeit aus dem Rohre G zurückdrängt und das Gas in Blasen aus letzterem austreten lässt. In dieser Weise geht das Gas durch die Schwefelsäure, um darin alle Wassertheile zurückzu lassen. Es tritt an der Oberfläche in vollkommen trockenem oder wasserfreiem Zustande aus und nimmt seinen Weg durch die Röhre B 2 , um in den Carbonisationsapparat zu gelangen. In der Carbonisationskammer befindet sich die Wolle, wollene Lumpen etc., welche vegetabilische Stoffe enthalten, die man carbonisiren will. Die Wände der Kammer bestehen aus Platten von gebranntem, glasirtem Steinzeug. In der Kammer befinden sich in gewissen Abständen kleine Holzwalzen der Länge nach durchbohrt, welche an jedem Ende eine mit einer centralen Oeffnung versehene Metallzwinge besitzen. Jede Walze dreht sich auf einer festen eisernen Axe, und ist mit einem Anstrich versehen, der aus Wasserblei besteht, das mit dem sogenannten G i v e t’schen Leim gemischt ist. Sie sind ferner mit einem Ueberzug von Filz um geben, um sie der Einwirkung der wasserfreien Säure zu ent ziehen. Dieselben dienen zum Tragen eines Metalltuches ohne Ende, auf welches man die zu behandelnde Wolle etc. legt. Sollen Tücher in dem Apparate carbonisirt werden, so kann die Länge desselben vergrössert werden. Webstuhl für Hand- und Fussbetrieb von J. G Albinos in Kolding, Dänemark. (Patentirt.) Patentansprüche: 1. Die Construction von mechani schen Handwebstühlen, deren Schäfte mit Schemeln verbunden sind, welche durch eine rotirende mehrfache Daumenscheibe, die ihre Bewegung von der Lade empfängt, bewegt wird und durch