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■ 167 um den Stoff bequem einlassen auf die Breite führen zu können, die er dem Verlassen der Maschine erhalten soll. An der einen der Maschine befindet sich ein Schneckenbetrieb, wel- sämmtliche Schraubenspindeln zu gleicher Zeit in Bewe- setzt, wodurch die Kettenführungswände der ganzen für gestreifte oder carirte Maaren mit nicht ganz echten Far ben im Gefolge hat. Der zwischen dem Appretiren und dem Aufnadeln der Waare auf Spannrahmen entstehende unver meidliche Aufenthalt lässt derartige Stoffe zu lange im ange feuchteten Zustande und kommt ferner noch hinzu, dass die meist senkrechte Stellung der Spannrahmen ein Ineinander laufen der Farben begünstigt, was auf der in Rede stehenden Rahm- und Trockenmaschine nicht cintreteu kann, da die Maare unmittelbar’ nach dem Appretiren (Stärken) und zwar in hori zontaler Lage getrocknet wird. Nicht minder vortheilhaft gestattet sich der Ausfall bei allen sonstigen halb- und ganz wollenen, sowie baumwollenen Geweben, mögen sie nun einer Behandlung auf der Appretirmaschine unterliegen oder nicht; in letzterem Falle wird die Maare grösstentheils durch einen ebenfalls an der Maschine befindlichen Apparat angedämpft, um ihr die zur Spannung erforderliche Feuchtigkeit zu geben und den Effect der Farben zu heben. Zur Beschreibung der Rahm- (Spann ) und Trocken maschine schreitend, besteht dieselbe, wie von der Abbildung ersichtlich, aus drei Haupttheilen dem Ventilator, dem röhren kesselartigen Apparat zur Erwärmung der Luft und der Ma schine selbst. Die Grösse und der Flügeldurchmesser des in Anwen dung zu bringenden Ventilators richtet sich nach der Schwere des zu trocknenden Stoffes und nach den Anforderungen hin sichtlich seiner Leistung. Der schmiedeeiserne Kessel, dessen Dimensionen dem Verhältnisse der Leistungsansprüche entsprechend, enthält die entsprechende Anzahl Rohre, welche durch directen und in- directen Dampf, der sich im übrigen Raum des Kessels um die Rohre herum befindet, erwärmt werden; die zum Trocknen verwendete Luft wird vom Ventilator durch diese Rohre ge- getrieben und somit ebenfalls erwämt. Die Rahm- und Trockenmaschine ist so eonsrruirt, dass auf derselben Maaren von jeder beliebigen Breite behandelt werden können. Sie besteht aus einer Anzahl Lagerständern, von welchen je zwei Stück durch eine starke gusseiserne Schiene und durch eine Schraubenspindel mit Rechts- und Linksge winde mit einander verbunden sind. Die eigentlichen Mände der Maschine, welche zur Führung der Ketten dienen, sind in den erwähnten Schraubenspindeln gelagert und durch ange schraubte Füsse mit Rollen, die auf den gusseisernen Verbin dungsschienen gleiten, nochmals getragen. Die vordersten zwei Mände der Maschine stehen da, wo die Maare eingelassen wird, näher aneinander zusammen als dort, wo sie sich an die übrigen Mände anschliessen, und ihn allmälig nach Seite eher gung Maschine auf einmal entweder’ näher aneinander gebracht oder weiter auseinander gestellt werden, je nachdem dies die Breite der Maare erfordert. Der Hauptantrieb auf die Maschine erfolgt durch ein sehr vortheilhaft construirtes Frictionsvorgelege, welches eine grosse Geschwindigkeits-Veränderung ohne jede Betriebsstörung ge stattet, so dass ununterbrochen fortgearbeitet werden kann, wenn auch eine grössere Differenz in der Schwere des Stoffes einen wesentlich langsameren oder schnelleren Gang erfordert. Ein fernerer bedeutender Vortheil dieses Betriebs ist die An ordnung desselben hinsichtlich seiner Lage. Theilweise werden die Rahm- und Trockenmasehinen durch ein am hinteren Ende der Maschine angebrachtes Vorgelege mit Stufenscheibe getrie ben ; diese Anordnung hat den grossen Nachtheil, dass die Ketten auf dem oberen Theile der Mände gezogen und dem nach gestreckt auf dem unteren Theile dagegen geschoben werden und deshalb nicht gleichmässig angespannt sind, was natürlich einen nachtheiligen Einfluss auf die an die Ketten genadelte Maare ausüben muss, da es vor Allem darauf an kommt, dass dieselbe während des ganzen Trocknungsprocesses 1. ta