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1.56 drehbar befestigt ist. In der Abbildung ist das volle Knaul auf a zum Abnehmen fertig dargestellt, während der Kern auf b vom Faden f mittelst des Flügels g umsponnen wird. Auf der Flügelaxe sitzt die Nuss h, die durch eine Schnur in Rotation versetzt wird. Zur Drehung des Kopfes c dient der Handgriff p ; und um ersteren in jeder Endlage zu fixiren, kann man auf der Grundplatte einander diametral gegenüber zwei Stifte befestigen, welche die Drehung des Handgriffes begrenzen. Patentanspruch: Die durch Abbildung und Be schreibung erläuterte Construction einer continuirlich wirken den Knäulwickelmaschine. Das Bleichen der Seide nach Leonteux und Ch. Girard. Leconteux et Girard benützen eine Mischung von ozon haltigem eisenfreiem Wasser mit schwachen Ammoniak, letz teres entweder allein oder als chlorsaures, oxalsaures oder ameisensaures Salz z. B. für 1 Kilogramm Tussah - Seide auf ] / 8 Vol. ozonhaltiges Wasser (eau oxygenee) 50 Liter gewöhn liches Ammoniak, das erhaltene Bad ist alkalischer Natur. Man lässt die Faser 24 Stunden im kalten Bade, erwärmt dann auf 50° und bleibt bei dieser Temperatur 12 Stunden lang. Nach Verlauf dieser Zeit erneuert man das Bad und geht vor wie bemeldet. Sodann wird die Seide gespült, passirt ein mittelheisses Seifenbad, spült sie von Neuem und ist zum Färben gehörig vorbereitet Dieses Verfahren eignet sich für Seide aller Sorten und Provenienz. Gelbe oder Seide von schmutziger Farbe bleicht sich viel leichter und schneller als Tussahseide Man unterwirft sie der entfärbenden Mischung 12 Stunden kalt und 12 Stunden heiss ohne die Temperatur von 60° zu überschreiten und spült dann im Wasser. Zum Schlüsse der Operation ist die Seide noch etwas gelb, erhält aber vermittelst einer einfachen Passage durch ein kochendes Seifenbad. Diese Methode hat vor älteren den Vortheil, der Seide eine grössere Festigkeit ,zu bewahren. Weiters gestattet sie die 5Erarbeitung solcher Seide, welche unter dem Namen soie marinee vorkommt; diese Mängel verschwinden gleichzeitig mit der Farbe. Man lässt solche Seide 12 Stunden im kalten und eben so lange im heissen (60°) Bade, worauf man spült und durch ein kochendes Seifenbad passirt, schliesslich noch einmal spült. Der Erfinder behauptet, dass man den auflösenden Effect direct durch einen Strom Kohlensäure und ein Bad von Barium hyperoxyd mit einer kleinen Menge doppeltchromsauren Ammoniak erzielt. Dieselbe Wirkung bringt man hervor, wenn statt gewöhn liches Ammoniak gewisse Verbindungen desselben anwendet. Le Technologiste. Verfahren, Jute zu bleichen. Nach Dr. J. Bidtel in Cölln an der Elbe (D. R. P. Nr. 5269 vom 15. August 1878) wird die Jute 2—3 Stunden mit Natronlauge gekocht, ausgewaschen, dann 1 Stunde mit einem schwachen Sänrebade behandelt und nochmals ausge waschen. Nun wird die Jute 12 Stunden in ein mit Schwefel säure versetztes Bad von Anilin gelegt, ausgewaschen, ’/j Stunde mit einer Lösung von mangansaurem Natron und Chlormagan- säure behandelt, ausgewaschen und dann mit unterschweflig saurem Natron behandelt, welchem schliesslich noch ein Bad mit verdünnter Salzsäure folgt. Dingler’s Polytechn. Journal. Origlnal-Färberei-Recepte. Preussisch - Blau für Baumwollgarn. Das Garn wird erst gut schmackirt, dann passirt es eine Lösung von Zinnchlorid, gewaschen und in ein heisses Seifen bad gebracht. Wenn dies geschehen, wird es in ein Bad ge bracht, in welchem Preussisch Blau gelöst wurde, sodann wird es umgezogen bei einer Temperatur von 100° F. Dem Bade wird soviel von dem Farbstoffe zugesetzt, als die angestrebte Schattirung erheischt, schliesslich wird noch ein Alaunbad benützt. Alle Bäder können stehen bleiben und weiterhin ge braucht werden. Preussisch - Blau auf Wollgarn in 2 Bädern. 1. Bad. 1 1b. Wasserglas (kieselsaures Natron), 8 Unzen Preussisch Blau, wenn kochend wird mit 50 Ibs. Garn einge gangen, eine halbe Stunde im kochend heissen Bade umge zogen, herausgenommen und gewaschen. 2. Bad. Reines Wasser mit einer Zuthat von l 1 / 2 Pinte Schwefelsäure, doch so, dass die Flüssigkeit nicht zu sauer ist. Sobald das Bad auf 120° F. gebracht ist, wird das Garn eingebracht und kurze Zeit darin umgezogen. Es ist gut, zuerst einige Fäden in das Säurebad zu bringen, ehe man mit dem ganzen Quantum Garn beginnt, damit man sehen kann, ob eine Zuthat von Blau in das erste Bad zur Erzielung einer gewünschten Nüance nothwendig ist. Benzyl-Blau. Dieser Farbstoff wird von der A ctien g esells chaft für An i 1 i n fahr i ca t i o n in Berlin dermalen in drei Nüancen (Benzylblau R, B und G) erzeugt, von welchen wir Benzylblau G im Muster vorführen. Dasselbe ist leicht löslich in 100—200 Theilen kochen den Wassers und lässt sich gleich vortheilhaft zum Färben von Seide, Wolle und Baumwolle verwenden. Entgegen den bisher bekannten blauen Farbstoffen kann Benzylblau in gleicher Weise wie Rubin gefärbt werden. Seide untei’ Zusatz von wenig Essigsäure, Wolle direct ohne Beize aus kochender Flotte, Baumwolle muss vorerst schwach schmackirt werden. Die günstigste Temperatur für das Aus farben ist 50° C. Benzylblau lässt sich mit Rubin, Methyl-Violet und Phosphin beliebig nüanciren. Kaiserschwarz *). Auf 50 Kilo Wolle oder wollene Gespinnste etc. Man löst im Wasserbade 5—6 Kilo Kaiserschwarz (je nach Nuance) und setzt dieser Lösung 1 / 4 -— 3 / 4 Kilo Zuckersäure (Oxalium) zu, je nach dem man weiches oder hartes Wasser hat, worauf ja zu achten. Das an fänglich schwärzliche Bad nimmt als dann eine helle olivenartige Färbung an, und nachdem man noch 1 / 8 — 1 / 4 Kilo Gelbholz-Extract zugesetzt, geht man mit der Wolle warm ein und färbt kochend eine Stunde aus. Das Bad muss zum Schluss fast „ wasserhellsein. Dann nimmt man die Wolle, Tuche oder Garne heraus, setzt demselben Bade 300 bis 500 Gramm Soda ca]c. zu, *) Dieser Farbstoff ist in Barmen zu beziehen. durch A u g. K o 11 Gerhard Sohn