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dunkle Farben aller Schattirungen die Abkochung 2 ; chlorire nicht, säure stark nach dem Abkochen ab, wasche und trockne. Ansatz zu 1: 35 Kilo Kalk, 5 Kilo Aetzkali für eine Post von Meter 12 —13.000, circa 8—900 Kilo. Ansatz zu 2: 28 Kilo c. Soda. 8 Kilo Kalk, 4 Kilo Aetznatron. 10.000 Meter bessere Waare von 17/17—26/28, Cotton, Croise, Satin etc. Ansatz zu 3: 50 Kilo Wasserglas. 10—12.000 Meter. Die Zeitdauer der Abkochung kann schwanken zwischen 6—12 Stunden, und kommen hier verschiedene Umstände in Berücksichtigung, als Einweichdauer, Jahreszeit, Qualität der Gewebe, welche oft trotz gleicher Fadeneinstellung verschieden sind etc. Ist der Bäuch-Apparat mittelst Dampf indirect zum Kochen gebracht, so wird das Dampfventil nur wenig offen gelassen, damit kein überflüssiger Dampf entweicht ; die in liegende Dampfschlange soll überbrückt, die Querhölzer mit einem Lattenkreuz bedeckt sein ; die Brause, Wolf, muss mit einem starken Paektuch. wie auch das Lattenkreuz umhüllt sein, damit die Gewebe keine Brand-, Holz- oder Rostflecken bekommen. Die verschiedenen Kochapparate werden in dem Artikel ..Maschinen“ näher beschrieben werden. Man hat nach dem Kochen die Lauge baldigst abzulassen. Die mit Kalklauge (1) behandelten Gewebe passiren das Clapot und kommen in die Chlorkufe, 3 / 4 0 B. starke Chlorkalk lösung, bleiben die Nacht über liegen oder auch 6—8 Stunden bei 1° starker Lösung, gehen dann durch die Squeezer in das Clapot, von diesem in die 3 ' 4 0 starke Salzsäurelösung, bleiben dort 6—8 Stunden, passiren das Clapot, den Squeezer, die Schlag- und Ausbreitmaschine und laufen dann durch die mit 3 Kästen versehene Breit-Waschmaschine, wo sie abgetafelt oder zu je 2 Werk auf eine Rolle aufgewickelt werden. Die Rollen werden dann auf die Farbkasten-Lager eingelegt, so dass direct gebeizt und gefärbt werden kann. Man hat bei diesen verschiedenen Manipulationen auf Folgendes zu achten : 1. Die aus dem Clapot kommenden Gewebe (in Strang form) müssen, um die Chlorkalklösung und Säurebäder nicht zu schwächen, vorzüglich ausgequetscht werden. Die Ausquetsch maschine von William Birch in Salford, zum Clapot montirt, leistet exquisite Dienste; dieselbe ist auch über die Chlor- und Säureständer mit Vortheil anzubringen, (vide Artikel : ..Maschinen“.) 2. Wie die Gewebe in die Chlor- und Säureständer (durch die Squeezer) laufen, werden sie mit einem Stab locker unter getaucht ; der hier manipulirende Arbeiter bekommt mit der Zeit eine solche Fertigkeit hierin, dass er beim Einstossen den Strang langsam öffnend, somit das Gewebe ausgebreitet, in die Lösungen taucht. Nie dürfen die Gewebe, besonders in ihren Bügen, fest zusammengestossen werden. Die Salzsäure- und Chlorbottiche sollen inwendig mit Cement ( 3 / 4 Cement, ’/ 4 Kernsand) ausgegossen und mit einem Anstrich, am Besten Bruchhold’scher Patent - Anstrich (Darm stadt) überzogen sein ; dieselben sind unverwüstlich, man ver meidet dann die sogenanten Holzflecke in den Geweben, das Abfasern des Holzes, sowie die schnelle Zerstörung desselben. Temperatur der Chlor- und Säurebäder soll Sommer und Winter eine gleiche sein ; am besten ist eine Temperatur von 16—18° R., die Chlor- und Säurebäder sollen gleich stark gehalten werden ; ergänzende Bäder. 3. Die nach dem Säurebad in Strangform das Clapot passirende Waare wird durch die Schlag- und Ausbreitmaschine ausgebreitet und geht breit durch die Kasten- oder Walzen- Waschmaschine. Der erste Kasten enthält mit Ammoniak ver setztes Wasser, der zweite warmes, der dritte kaltes Wasser ; ein jeder Kasten enthält zwei Quetschwalzen mit Hebelpression, ist l l / 2 Meter breit und 1 / 2 Meter lang in der Art der Rollen ständer gebaut mit 6—8 Leitwalzen. Der erste und zweite Wasserkasten haben je einen Batteur, der letzte eine Brausevorrichtung in der ganzen Breite des Gewebes durchlaufend, sowie eine Wasser Ab- und Zuflussvorrichtung. Das Ammoniakbad ist nach Durchlauf von je 6 — 8 Werken aufzubessern. Nachzutragen ist noch, dass das Clapot selbstverständlich mit Batteur versehen, einen möglichst, schnellen Gang haben soll, damit die Waare stets gut gewäs sert und gereinigt wird. Original-Färberei-Recepte. Savoyard-Braun. (Auf 190 Kilo lose Wolle.) (Nach Muster.) Die Wolle wird in dieser Flotte 1 */ 2 Stunden kochend angebeizt. II. Bad: Ausgefärbt durch 1 Stunde langes Kochen mit 110 Kilo Rothholz und 7 1 /., Kilo Blauholz. Die Farbe ist vollständig walkecht, indessen nicht ganz luftecht. M. Th. Braun für Halbwollen-Tach. In ein heisses Bad, welches 1 1b. Catechou und 5 Unzen blauen Vitriol enthält, werden 10 Lbs. Tuch gekocht, dann gespült und in klares Wasser gegeben mit einer Zuthat von */ 4 1b. chromsaurem Kali. Man setzt, nm tiefere Nuancen zu erzielen, nach Massgabe Blauholz zu, und um gelbe Nuancen hervorzubringen, wird etwas Gelbholz beigefügt. Aventurin-Braun. (Auf 150 Kilo lose Wolle.) (Nach Muster.) Man stellt sich das Bad her mittelst 100 Kilo Gelbholz 15 „ Caliatur und l 1 /^ „ Weinstein, lässt l’/a Stunden kochen und bräunt mittelst 500 Gramm Kupfervitriol, welches man vorher in kochendem Wasser gelöst. J. W. Goldbraun auf 50 Kilo Baumwollgarn. 4 Kilo Cachou 250 Gramm Blaustein 80 „ Salmiak bei 50° R. eine Stunde umziehen, aus ¬ winden, aufstellen in ein heisses Chromkali-Bad circa 1 Kilo Chromkali, dann auswinden und schönen in frischem heissen Bade mit 200 Gr. Gold-Braun, 400 Gr. Alaun. T. Echtschwarz für Baumwoll-Garn für 40 lbs. Garn. 1. Bad: 5 lbs. Blauholz-Extract l 1 / 2 „ Catechou. Das rohe Garn wird darin l l / a I. Bad: 4 Kilo doppelt - chromsaures Kali 8 „ Alaun 1 „ Kupfervitriol und 700 Gramm Zinnsalz.