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144 in denen der Flockenschuss stets eine gleich grosse Anzahl Kettfäden überband, sollen nun noch wenige Andere, die hierin eine Ausnahme machen, Erwähnung finden. Die Figuren 31, 32 und 33 werden genügen, die Zu sammensetzungsweise derselben möglichst zu kennzeichnen und sei hierbei erwähnt, dass man an einzelnen Stellen ein zu kurze s Ueberliegen des Flockenschusses möglichst ver meiden sollte. Während in dieser Beziehung in den Figuren 31 und 33 als Minimum vier Kettfäden innegehalten wurden, finden sich ausnahmsweise in Figur 32 dort Stellen von 1, 2 und 3 zu überschiessenden Kettfäden vor, wo die Köper I sich mit den senkrechten Streifen berühren. Trotzdem nach l Frühergesagtem diese Stellen nicht vollständig durchgerauht werden können, dürfte in diesem Falle das Dessin selbst in Folge der senkrecht eingelegten Streifen dennoch dadurch nicht auffallend beeit trächtigt werden. Die Figuren 34 und 35 zeigen den Effect der tiefen Furchen der Bindungen, Figur 32 und 33 im fertigen Fabricat. Während in Nummer 6 dieser Zeitschrift eine grössere, | jedoch noch lange nicht erschöpfte Anzahl Bindungseffecte durch einfache Verwandlung eines und desselben 12bindigen Köpers vorgeführt wurden, muss es selbstredend erscheinen, dass auf diesem Gebiete der Zusammensetzung nach obigen drei Figuren die Composition ein viel grösseres, ergiebigeres Feld haben muss, welches jeder Musterzeichner etc. ja selbst nach Kräften ausbeuten wird, indem zur Ausführung noch weiterer Vorbilder - der Kaum dieser Fachschrift zu sehr in Anspruch genommen werden müsste. Indem ich in Figur 36 noch eine Zeichnung bringe, die für halbe Puppen gebildet, sich also mehr für Perlstoff eignet, ein kleines gedrungnes Spitzmuster bildet; und wenn abwechselnd zwei Farben geschossen werden, ein weiterer angenehmer Effect erzielt wird, werde ich in nächster Nummer mit complicirteren Herstellungsweisen für dergleichen Stoffe beginnen und die Abhandlung selbst womöglichst ohne Unter brechung bald zu Ende führen. Apparat zur bildlichen Darstellung von Gewebeniustern. Zur Vervollständigung des auf Seite 127 besprochenen Apparates diene nachstehende Figur nebst Beschreibung: Ein'Apparat zur bildlichen Darstellung von gestreiften oder carrirten Webemnstern, bestehend aus einem beziehungs weise mehreren, scharnierartig miteinander verbundenen und aufeinander zu legenden Hauptrahmen a, die in einem Falz f verschiedenartig gefärbte Glasstäbchen oder Röhrchen auf nehmen, welche die Fäden des Gewebes darstellen, und welche durch Auflegen eines in den Falz f passenden Befestigungs rahmens c, der durch Vorreiber d in seiner Lage festgehalten wird, in ihrer gegenseitigen Lage gesichert werden, so dass man bei Rahmen mit parallel nebeneinandergelegten Glas stäbchen das Bild des gestreiften Stoffes, beim Uebereinander- legen mehrerer, mit nach verschiedener Richtung laufenden Stäbchen versehener Rahmen dagegen das Bild des carrirten Stoffes erhält, wenn man die Rahmen gegen das Licht hält. Rückblick über die Fortschritte und die Erscheinungen der letzten Jahre im Gebiete der Bleiche, der Farbstoffe für Färberei und Zeugdruckerei, sowie der Appretur. Referent: 11. Wärter. II. Nach durchgeführter Gährung passiven die Gewebe das Clapot (16—24reihige), den Ausquetsch-Apparat und gelangen in den Hochdruck-Kochkessel. Man hat hier die Wahl zwischen drei verschiedenen Abkochungen, und zwar : 1. Kalklauge, verstärkt durch Aetzkali, oder mit 2. Cale. Soda, Kalk- und Aetznatron oder Kali, oder mit 3. Wasserglas (Schwefel, Wasserglas.) Hat man Gewebe in der grösseren Zahl von 13/11 bis 15/15 und 17/16 für gewöhnliche Futterstoffe in den Farben mittel und dunkel Grau, Braun, Holzblau, dunkle Drapps etc., so genügt Abkochung 1. Bei Anilinfarben, zartem Grau, Drapp etc. und anderen helleren Farben ist 2 an der Reihe. Die Gewebe für Küpenblau bekommen eine Bäuchung mit 3. Will man noch anders arbeiten, so nehme man für