Volltext Seite (XML)
chentheilung, mechanische Webstühle in allen Breiten für Wolle und Baumwolle, darunter die complete Ein richtung einer Drellweberei mit 20 mechanischen Stühlen und verschiedenes Andere. J. D. Fischer (Chemnitz). Gesucht: Eine schmale englische Schlichtma schine (System Sysing) wird zu kaufen gesucht. Adresse in der Exped. dieses Blattes. Gesucht: Eine Chenille-Schneidemaschine wird zu kaufen gesucht. Offerte sind an die Adm. dieses Blattes zu richten. Gesucht: Mechanische Webstühle, Cöpervorrich- tungen und Dobbies, gut erhalten, werden zu kaufen ge sucht. Offerte unter Chiffre ,,A. H. 45“ an die Adm. d. Bl. Fachscliiil-Zeitiing. Einige Notizen über französische und belgische Webeschulen. In Frankreich bestehen eigentlich keine separaten Webe schulen wie in Deutschland und Oesterreich, sondern die selben sind verbunden mit allgemeinen technischen Schulen oder industriellen Gesellschaften. Diese Letzteren bestehen in fast allen industriellen Mittelpunkten und sind für Fabrikanten von grossem Vortheile, da sie für jeden offen stehen, welcher die kleine jährliche Subscription zahlt. Die Gesellschaft hat ihre eigenen Locale, in denen, wie bekannt, Vorträge gehalten werden über die Gesellschaft interessirende Gegenstände, welche dann gedruckt werden und unter den Mitgliedern circuliren. Hierdurch werden Meinungen und Informationen aus getauscht. Obgleich Privatgesellschaften, so erhalten dieselben doch, wenn deren Nützlichkeit bewiesen wird, einen Zuschuss von der Regierung und dies ermöglicht dann in vielen Fällen die Unterhaltung einer Webeschule, als z. B. in Reims, Rouen, Elbeuf und Amiens. In der Schule zu Rouen besteht der Lehr- Cursus aus: Handelsrecht, Buchhaltung, englischer und deutscher Sprache, industrieller Chemie, Wärme und ihre Anwendung zu Industriezwecken, Musterzeichnen und Composition , Weben und Modellarbeiten. Diese Gesellschaft gibt auch werthvolle Preise für neue Erfindungen, Methoden der Fabrication oder Abhandlungen über dieselben. Unter andern besteht auch ein Preis von 500 Francs in dem Testamente eines Herrn Dumanoir für hohe Moralität der Arbeiter oder Arbeiterinnen. Die Gesellschaften in Reims und Rouen haben auch grosse Sammlungen von Mustern, Manufacturwaaren aller Art, welche systematisch in Büchern arrangirt und für Fabrikanten der Textil-Industrie von höchstem Werthe sind. Die Sammlung in Reims datirt bis 1800 zurück und ist sehr interessant, da sie somit alles zeigt, was in dieser Localität in diesem Jahr hundert geleistet worden ist. In der gegenwärtigen Zeit, wo man sich den Kopf zerbricht, für die Mode beständig etwas neues zu finden, und häufig auf frühere Moden zurückkommt, ist eine solche Sammlung für den Fabrikanten von beson derem Werth. In Rouen hat die Gesellschaft die gute Idee gehabt, sich von dem Handels - Tribunal die deponirten Muster geben zu lassen, wenn deren Recht, in Folge abgelaufenen Regi strations-Termins erloschen ist. Beide genannten Gesellschaften machen jährlich Vergrösserungen ihrer Sammlungen. Die Ge sellschaft in Rouen hat ein Museum, welches alle im Depar tement der Seine Inferieure gefertigten Textil - Stoffe enthält. Die besten Webeschulen in Verbindung mit diesen Ge sellschaften sind unstreitig diejenigen von Reims und Amiens; Letztere ist in jüngsten Jahren bedeutend vergrössert worden und enthält ungefähr dreissig Stühle verschiedener Construction, sowie verschiedene andere Maschinen. Die Schule ist unter der Leitung des Professors Gand, der durch sein werthvolles Buch über die Weberei sich einen bedeutenden Ruf be reitet hat. + Meinungsaustausch. Geehrte Redaction! Ihr geschätztes Blatt bringt in Nummer 7 unter der Rubrik: „Fachschul-Zeitung“ in gedrängter Kürze diejenigen Beschlüsse, welche bei der Versammlung deutscher Weblehrer am 30. März a. c. in Chemnitz gefasst worden sind, und die sich auf die verschiedenen Operationen beim Weben, respective dem Entwürfe der Zeichungen und Schnürungen beziehen. Aus so vollem Herzen ich mich als Webereibeflissener diesen Beschlüssen anschliesse, erlaube ich mir dennoch, einige Be merkungen bezüglich einiger dieser Beschlüsse hier beizufügen und bitte ich meine geehrten Fachgenossen, dieselben geneigtes! in Erwägung ziehen zu wollen. Fürs Erste ist bezüglich des Musterausnehmens, respective der Decomposition der Gewebe, beschlossen worden, dass hierbei von oben nach unten zu zeichnen sei und dass die Schüsse auch in dieser Ordnung zu bezeichnen, also doch wohl zu beziffern sind. Bezüglich der ersten Hälfte dieses Beschlusses verfahre ich nun auf gleiche Weise, glaube aber, das es praktischer sein dürfte, wenn die Numerirung der Schüsse von unten nach oben stattfände. Ich stütze mich bei dieser Annahme auf folgende Punkte : Vergegenwärtige ich mir die Manipulation des Webens auf dem Stuhle, oder stelle ich mich selbst an denselben, so muss ich mir doch sagen, dass derjenige Schuss, welcher mir zunächst im Gewebe liegt, auch zuerst in dassselbe eingelegt worden ist. Es wäre dies also bei einer jeden Zeichnung der unterste Schuss, so dass ich also die Bezeichnung von unten nach oben für richtiger halte. Die Numerirung der Schüsse von oben nach unten hätte aber bei derartigen Geweben, deren Effect schräg durch den Stoff läuft, also bei allen Körpern, Diagonalen und deren Zusammenstellungen auch noch den Nachtheil, dass der Köpergrat im gewobenen Stoff immer in entgegengesetzter Richtung laufen würde, als aus der Zeichnung ersichtlich ist. Ich wende mich nun zu dem Beschlüsse ad 6, nach welchem die gegebene Einheit bezüglich der Zahnstellung der „Cent im et er“ sein soll. Ich glaube, es würde praktischer sein, wenn hierfür der „Decimeter“, also 10 Cm. ange nommen würde. Die Gründe, welche mich dazu bestimmen, sind folgende: Nehme ich bei irgend einem Stoff eine Blatt breite von 180 Cm. ä 3 Zahn ä 4 Federn an, so ergäbe dies eine Dichte von 180 X 3 X 4 = 2160 Faden. Genügte mir nun diese Dichte nicht, wäre sie also zu luftig oder zu geschlossen, was in der Praxis nicht nur vorkommen kann, sondern vorkommen wird, so würde sich, wenn ich die Zahnstellung nur um 1 vermindere oder vergrössere, die Dichte nach oben auf 2880 und nach unten auf 1440 Faden stellen. Der Sprung nach beiden Seiten wäre aber zu gross und ich wäre genöthigt, die Zahnstellung durch Gänge und Bruchtheile, also etwa 2 Va, respective 3 l /a zu bestimmen, und würde sich die Dichte auf 1800, respective 2520 Faden beziffern. Die Praxis lehrt aber nun, dass Differenzen von 360 Faden auch noch zu gross sind, und müsste ich nun, um annähernd das Richtige zu treffen, 2 3 / i , respective 3 1 / i Zahn per 1 Cm. bestimmen, wodurch sieh die Fadenzahl auf 1980, respective 2340 beziffern würde. Es wäre aber nach meiner übrigens unmassgeblichen Ansicht angezeigt, die Zahnstellung nicht durch angehängte Bruchtheile zu bezeichnen; doch ist dies nur dadurch zu er reichen, dass die gegebene Einheit der Zahnstellung der Decimeter sei. Ich habe mich nun auch schon seit circa 10 Jahren so eingerichtet, dass ich diese Einheit bei den Zahnstellung festhalte und nun immer bei grösseren oder ge ringeren Dichten eine Differenz von 2 Zähnen eintreten lasse, also, fange ich beispielsweise mit 40 Zahn per Decimeter und 42, 44, 46, 48, 50 etc. etc. Zahn per Decimeter beim Binden meiner Blätter bestimme. Abgesehen davon, dass ich bei allen mir vorkommenden Dichten, deren Abweichungen theils durch Garnstärke, sowie Bindung bedingt sind, immer eine passende Zahnstellung zur