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Anilin (Anilinsalz) in 200 Cem. Wasser. Dem ganz erkalteten Stärkekleister werden zugegeben 112 Gramm Schwefelkupfer. Vor dem Druck oder zuletzt fügt man obiger Farbe zu; 280 Gramm chlorsaure Thonerde 21° B. Chlorsäure Thonerde 2i° B. | 100 Gramm chlorsaures Kali lösen in a j 250 Cem. Wasser kochend, , ( 362 Gramm schwefelsaure Thonerde lösen mit | 180 Cem, Wasser 60° R. a und b mischen, kalt rühren, die erhaltene Lösung auf 21° B. mit Wasser stellen. Dunkel-Cachou. 847 Gramm Stammfarbe 1, 18 „ ' chromsaures Kali, 116 „ salpetersaure Thonerde 17° B., 20 „ essigsaures Chromoxyd 46° B. Stammfarae 1. l / 4 Liter Wasser, 58 Gramm Essigsäure 6° B., 140 „ bestes Würfelcachou oder Catechu pas ¬ send mit Gummi arabicum verdickt; man kocht obige Mate rialien und nach dem Erkalten fügt man den Gummi zu. Durch Vermischen von obiger Dunkelfarbe mit Gummiwasser erhält man lichtere oder dunklere Cachoutöne für den Druck. Salpetersaure Thonerde 17° B. 250 Gramm salpetersaures Bleioxyd lösen in 250 Cem. Wasser. 250 Gramm Alaun lösen in 250 cm. Wasser; beide Lösungen mischen und die klare Flüssigkeit auf 17° B. bringen. Essigsaures Chromoxxd 16 B. 182 105 300 200 Gramm Chromalaun 1 „ Bleizucker j lösen in Wasser cm. Wasser; hinzugeben cm. Essigsäure 6° B. Mau lässt die Flüssigkeit absetzen und verwendet das Klare, welches auf 16° B. gebracht wird. Modebericlit. (Hiezu zwei Tafeln.) Berlin, 1. Mai 1879. An dem mannigfaltigen Inhalt der in- und ausländischen Modeerzeugnisse, die als solche für den Bedarf der Wintersaison 1879/80 dargeboten werden, sind in erster Linie die kamm garnwollenen Paletot-, Jaquet- und Confectionsstoffe hervorzu heben, die im stetigen Begehr geblieben, von Seite der Gros sisten wie auch der Handlungen beifällige Aufnahme und begünstigtes Entgegenkommen gefunden haben. Insbesondere sind es die reichhaltigen Mustercollectionen der niederrheini schen und sächsischen Fabrikate, worin dem darin solid ge haltenen Gesehmacke ebenso solche allgemeine Anerkennung zu Theil wird, wie auch die höchst vollendete Ausarbeitung der Ausstattung dafür spricht, allen Anforderungen genügend zu entsprechen. Einfarbige sowol wie auch mit mehrfarbiger tiammirter Seide verzierte schmal und breit gestreifte, klein und gross carrirte Muster, ausgefüllt mit verschiedenen, jedoch harmonisch wirkenden Effecten, bieten hinreichenden Anhalt dar, dass ein Theil der in den Collectionen befindlichen Neuheiten ebenso vortheilhaft für die Waaren der Sommersaison 1880 zur Ver wendung gelangen werden. Zunächst sind jene einfarbig gemusterten Stoffe zu er wähnen, die mit drei- und vierdrähtig gezwirnten Kammgarnen angefertigt sind und die Bestimmung haben, den Bedarf für Jaquetstoffe und Umhänge zu decken. Der Hauptcharakter, der in dem Ausdruck der Collectionen wahrgenommen wird, bewegt sieh vorherrschend in Variationen von Köperbindungen, die zu einem Theile in rechts und links aufsteigenden Linien, zum andern Theile mehrseitig durchbrochen sind. Für diesen Genre dienen die hiermit beigegebenen, zugleich neu ausgearbeiteten Vorlagen von Tafel VII ‘Nr. 41 — 48, die sich an den Charakter der erwähnten Neuheiten anlehnen und Fühlung mit den Erzeugnissen abgeben dürften, um darauf gestützt neue Muster in zahlreichen Variationen für diesen Genre herstellen zu können. Die Eigenthümlichkeit dieses Mustergenre tritt nun nicht allein in den Neuheiten der kamm garnwollenen Stoffe auf, sondern ist ebenfalls in den Erzeug nissen der mehrfarbigen, vermittelst ungezwirnter Streichgarn wolle angefertigten Fabricate wahrzunehmen. Als solche dürften die Vorlagen auf hellfarbiger Kette und dunkelfarbigem Ein schlag ebenfalls Verwerthung finden, worin der Ausdruck als dann analog mit den Zeichnungseffecten sein würde. Für die Musterconstructionen Nr. 41 empfehlen wir noch eine dritte Farbe hinzuzufügen und diese in geeigneten Streifengruppen auf die Fäden der Vorderkämme, und nur auf diese, zu dis- poniren. Sollen diese Effecte zugleich carrirt werden, so ist die dritte Farbe auf den zweiten Schuss des Musferrapports anzusetzen und mit zwei Schuss Grundfarbe zu einem Schuss Stichfarbe, genau wie Kette geschoren, zu wechseln. Aus dieser Mustergruppe dürfen ebenfalls die Muster Nr. 46 und 47 besondere Berücksichtigung finden, deren Armur bewegungen zulässig sind, Musterformationen in kleineren und grösseren Verhältnissen zu gewinnen. Die damit zu erzielenden Effecte geben in den Stoffflächen einen neuen, zugleich be friedigenden Ausdruck ab. Nicht minder zutreffend ist der Charakter von Nr. 42 und 43, worin Neuheiten mit hiervon abweichenden Armuren in gestreiften und faqonnirten Formationen gebildet werden können Einen guten Ausdruck gibt auch Muster Nr. 48 ab, wenn auf dieser Grundlage ähnliche Köpermuster wie Nr. 44 und 45 in gestreiften Verhältnissen disponirt werden. Sind nun diese dargestellten Motive einerseits dafür ge eignet, um sie für ein- wie auch mehrfarbige Genre zu ver- werthen, so sind andererseits die Muster von Tafel VIII Nr. 49 bis 61 speciell für Prima-Qualitäten der ganz- und halbkamm garnwollenen Fabrikate ausgearbeitet. Bekanntlich ist die An fertigung dieser Gewebe auf Doppelstoff basirt, worin zwei Drittel der Kett- und Schussfaden das Obergewebe, hingegen ein Drittel derselben das Untergewebe bilden. Durch die darin angewendeten Verbindungsverhältnisse entstehen nun auf der Rechtsseite des Gewebes sogenannte Schnittlinien, welche die ge- gemusterten Stoffflächen in scharf ausgeprägten, zugleich ver tieften Linien abgrenzen. Bisher wurden diese Effecte durch ununterbrochene senkrechte und wagrechte Schnittlinien dis ponirt, weniger in durchbrochenen Linien, wie sie in der Vor lage von Nr. 49 enthalten sind. Zum besseren Verständniss dient hierzu die Motivzeichnung von Nr. 49 l / a , worin die scharf ausgeprägten Linien die Conturen der Schnittlinien, hingegen die schraffirten Effecte einen Theil der darin gewähl ten Armurbindungen in den Geweben abgeben sollen. In diesem Sinne sind ebenfalls die Vorlagen Nr. 53—55 zu deuten, um sie in ähnlicher Ausarbeitung wie Zeichnung Nr. 49 zu über setzen. Äusser diesen Schnittlinien, die in diesem Mustergenre durchaus gewahrt bleiben müssen, werden nun 2—4 von sich abweichende Armuren gewählt, womit die abgegrenzten Figur flächen auszufüllen sind. Die Construction dieser Armuren be steht nun darin, dass innerhalb 8, 16, 24 und auch mehr Kett- und Schussfaden jene Bindungsverhältnisse bestehen bleiben, wie sie in den Proben von Nr. 56—61 durch die Pfeilzeichen besonders märkirt erscheinen. Hierzu genügt der Hinweis, dass die an den Zeichen angrenzenden Fäden in regelmässiger Fortschreitung von 2 zu 2 Fäden abbinden müssen. Hierdurch wird die Schnittlinienconstruction gesichert, um diese in allen rechtwinkeligen Linien ebenso anpassen zu können, wie solche in den Proben Nr. 52 wiedergegeben ist. In den bisher gelieferten Neuheiten dieses Genre ist beson ders Werth darauf gelegt worden, 3—4 von einander abweichen den Armuren zugleich in einem Muster zu vereinigen. Hier durch werden die Stoffflächen reichhaltig belebt, der Aus druck der Schnittlinien gewinnt scheinbar ein schärferes Ge präge, wodurch der Totaleffect des ganzen Musters ein für das Auge um so gewinnenderer genannt werden kann. Die Armuren von Nr. 56—61 dienen nun als Vorlage zur Ausfüllung solcher und ähnlicher Effecte, wie sie in den Skizzen von 49i/ 2 , 53, 54, 55 wahrzunehmen sind. Sie können vereinzelt wie auch vereint Anwendung finden, und zwar ohne