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94 Rosa auf Baumwollgarne für 25 Kilo gebleichtes Garn. Man bringt auf ein 80° C. heisses Seifenbad, welches 500 Gramm Marseiller Seife enthält und zieht darauf fünf mal um. Alsdann schlägt man auf und gibt noch die Ab kochung von 1 Kilo Sumach in die Flotte. Die Garne werden wieder hineingelassen, dreimal umgezogen und bei öfterem Nachziehen zwei Stunden stehen gelassen. Nach dieser Zeit schlägt man auf und bringt auf die Ccntrifugalmaschine. Die Garne sind nun zur Safraninfärberei genug vorbe reitet. Das Ausfärben geschieht in kaltem Bade, mit der zur Erzielung der gewünschten Rosanüance nöthigen Menge Safraninlösung. Das Rosa ist viel schöner als das mit Safflor dargestellte. J. Ein Oeldruckniuster von Wilhelm Schulz in Neutitsehein. Druckrecepte auf Baumwolle. Präparation. In 48 Liter kaustischer Soda-Lauge 8° Beaume gibt man unter beständigem Rühren 2 Ko. flüssiges Chlorzinn 60°. Die zuvor gebleichte Waare wird in dieser Flotte zwei mal geklopft, das erste Mal mit wenig, das zweite Mal mit mehr Pression. Nachdem das geschehen, lässt man die Waare zwei Stunden gut zugedeckt stehen; dann bereitet man eine Wanne mit Wasser und gibt so viel Schwefelsäure hinein, dass das Bad IVa 0 hält. Man zieht hierauf ein Stück nach dem andern über die Haspel laufend, zweimal durch dieses Bad, und zieht dann die Stücke dreimal durch kaltes, reines Wasser. Hierauf wird die Waare getrocknet, geschoren, gemangelt und ist nun zum Druck nachstehender Farben fertig. Schwarz zum Vordruck. 750 Gramm weisse Stärke 250 ,, gebrannte Stärke 3 Liter Blauholzbrühe 5° 1 ,, Holzessig 2’/a° 1 ,, essigsaure Thoneide 5° 1 Va >, holzsaures Eisen 10° werden zusammen gekocht, vom Feuer weg 200 Gramm Baumöl 60 ,, Kupfervitriol halbkalt 100 ,, Terpentinöl hinzugesetzt. Schwarz zum Decken. 6’/a Liter Blauholzbrühe 5° l / 4 ,, holzsaures Eisen 10° J / 4 ,, Gallusbrühe 4° mit 1750 Gramm Gummi über dem Feuer gelösst. heiss 160 Gramm Eisenvitriol 80 ,, Kupfervitriol halbkalt 60 ,, Terpentinöl kalt 125 ,, salpetersaures Eisen 15 ,, kohlensaures Natron hinzugefügt. Dunkelroth. 1 Liter Rothholzextract 10° 1 / 1G ,, Kreuzbeerextract 10° 1 / 4 ,, essigsaure Thonerde 10° 500 Gramm Gummi f's Liter Gelb 6 Gramm Grünspan in Essig zuvor gelöst 250 ,, eisenfreien Alaun zusammen überm Feuer gelöst heiss 30 Gr. Terpentin eingerührt. Gelb. 2 Liter Kreuzbeerextract 4° 250 Gramm Stärke 3 , Liter essigsaure Thonerde 10° 1 2 ,, Gelbholzextract 10" l , 3 ,, Wasser zusammen gekocht, wenn es vom Feuer ist, 60 Gramm Zinnsalz hinzugesetzt. Appretur. Schwarz auf feine Futter-Kattune. Original-Abtheilung von H. Wärter, Fabriksdirector. Nachstehendes Muster, Satin, Fadeneinstellung 20 / 22 , Gewicht per Werk ä 100—110 Meter, 10 Kilo wurde folgen dermassen gefärbt: i : " Auf der Kastenmaschine mit Knoppernabsud kochend heiss grundirt, wurde dasselbe mit 6° holzsaurem Eisen unter Zusatz von essigsaurer Thonerde 5° 0 auf der Klotzmaschine heiss passirt und die Nacht über liegen gelassen; am anderen Morgen mit Wasserglaslösung gekuhkotet 50° R. warm, ge waschen und mit Blauholz und Kastanienholz-Eztract nach Muster ausgefärbt. Nachgedunkelt im frischen Bade mit Blau stein und schwefelsaurem Eisenoxydul. Man kann auch mit Chromkali oder salpetersaurem Eisen dunkeln und avivirt dann mit Blauholz, Seife und Geh Appretirt wurde mit 10 Kilo Kartoffelstärke und 2,5 Kilo Reismehl unter Zusatz von Blauholz und Extract wie bekannt. Sobald die Masse zusammengegangen, setze man mit dem Fettansatze zu: 4 Liter Caragheenschleim und */ 4 Kilo Gummi gelöst und durchgeseiht. Fettansatz: l * l 2 Kilo Seife, s / 4 Kilo Oel, 100 Gramm Soda, 150 Gramm Paraffin. Die Waare geht auf der rechten Seite einmal, wird getrocknet, in nicht zu starker Hitze eingespritzt und kommt dann auf den Frictionscalander. Zum Schlüsse geht die Waare, je nach der verlangten Appretur, entweder über den Glacingkalander oder durch den Dämpf-Apparat und über die Trommel. Mau findet die gestärkten Satins entweder in Halbglanz oder mit der sogenannten Seiden-Appretur. Oben angegebene Appretur ist für Halbglanz, für sogenannte Seiden-Appretur ändere man nur den Fettansatz und arbeite mit 1 Kilo Cocosöl, 250 G. Soda, 1 / 2 Kilo Seife, 10 Liter Tragantschleim und 500 G. Glycerin. Man lässt die Waare auf dem gewöhnlichen Calander zweimal gehen, dann ein- bis zweimal durch den Seiden- calander bis zur Erzielung des Griffes von der seidenartigen Weiche. Ungestärkt findet man die Satins als Cloths, erstens mit der Barre de ferre-Appretur, ganz matt und etwas rauh ; zweitens gespannt und mit erwärmten Pressplatten gepresst, sogenannte Press-Appretur mit einer Spur Glanz wie Halbseide, welche matt appretirt ist ; drittens mit der Beatle-Appretur oder englisch Tinnish-Appretur. Selbstverständlich darf die Färbung bei diesen theueren Stoffen nichts zu wünschen übrig lassen und färbt man der Echtheit wegen vorzugsweise mit Garancine oder Alizarin. Man nimmt auch öfters Küpengrund bei ganz feinen Cloths;