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—•W“--”-'-' - L ^„.^ ,.. 84 gemacht. Weil deshalb auch umfassendere Vorarbeiten noth- wendig, wurde der Aufschub des Färbertages als wünschens- werth erachtet und der Vooschlag vom Comite acceptirt. Wir werden jedenfalls aber in unserer nächsten Nummer Gelegenheit haben, unsere Anschauungen über die am Färber tage in Vorschlag zu bringende Schaffung einer „Versuchssta tion“ darzulegen und begnügen uns einstweilen, die Idee als eine glückliche und vielversprechende zu begrüssen. Vom Mascliineii markte. Angeboten: 1 Selfactor mit 312 Spindeln für 4 — 12er Garn, System „Bieter“ vom Jahre 1872. Näheres in der Adm. dieses Blattes. Gesucht: Mechanische Webstühle, Cöpervorrichtungen und Dobbies, gut erhalten, werden zu kaufen gesucht. Offerte unter Chiffre ,,A. H. 45“ an die Adm. d. Bl. Fragekasten. (Die Redaction erklärt, für den Inhalt dieser Rubrik keinerlei Verantwortung übernehmen zu können. Einlangende nicht anonyme An fragen finden jederzeit Aufnahme und sind die Namen der Einsender Sache der strengsten Diecretion. Richtige und geeignete Beantwortungen werden veröffentlicht, wofern dieselben nicht reclamemässig klingen.) D. O. Zur Antwort 22 betreffs Poliokolle, auch Parementine, Stiffening, Gummi-Ersatz, Gallerte-Leim etc. genannt und in den Handel gebracht, bin ich der Ansicht, dass alle diese Präparate in einen Topf gehören, dann schüttelt man diese durcheinander, wie weiland St. Nicolaus die bösen Jungen im Tintenfass, so bekommt man immer dasselbe. Nicht allein durch Einwirkung von Natronlauge auf Stärke und Zusatz von Leim etc. kann man dieses Product erhalten, sondern auch durch Auflösen von Dextrin in wenig Wasser unter Zusatz von dicker Gelatin-Lösung und Glycerin. Die beliebten englischen Appretur- und Beschwerdemittel wie Bittersalz, Chlormagnesium, Zinkvitriol etc. (vide Artikel Appretur) dürfen als gute Zusätze nicht verachtet werden. Bei dem ersten Verfahren schaut im Verkaufe noch etwas heraus, etwas weniger beim zweiten. Dass diese Surrogate ohne allen Werth, erhellt schon daraus, dass dieselben in nur etwas tonangebenden Appreturen oder Druckanstalten nicht Eingang gefunden, geschweige denn sich bewährt haben : ich erinnere nur an die sogenannte „Apparatine“. An tw.ort auf Frage Nr. 8. Auf Seite 80 der vor liegenden Nummer beschreiben wir in Bild und Wort eine Trocken- und Spannmaschine für Stückwaare vorzüglicher Con- struction, welche durch Herrn J. D. Fischer in Chemnitz zu zu beziehen ist. An twort auf Frage Nr. 18. Die Küpe von Gu tb i er & Götze bricht sich langsam Bahn und scheint der Indigo küpe ihr langbehauptetes Gebiet streitig machen zu wollen. Dass die Stoffe leiden sollen, ist mir nicht vorgekommen. Näheres über das Verfahren, sowie Muster werde ich dem nächst senden. Wärter. Ant wort auf Frage Nr. 19. Die Haartreibriemen der Firma Louis Martin haben sich vorzugsweise für nasse und feuchte Locale bewährt; in trockenen Localitäten ersetzen sie vollständig die Lederriemen. Stark gespannt übertreffen sie an Dauerhaftigkeit und qualitativer Arbeit alle anderen Riemen. Ihr Preis ist niedrig; seit einem Jahre mit diesen Riemen arbeitend, empfehle dieselben bestens. R. Frage Nr. 25. Welche Webeblätter für wollene Stoffe sind besser, die mit festgelöthetem Drahtbund oder die mit offenem ? D. K. Frage Nr. 26. Welche Präge-, Graveur- oder Kupfer- steeh-Anstalt befasst sich mit der Herstellung von Druck mustern auf eiserne, mit 4 mm. starkem Kupfer überzogene Walzen nach dem neuen Verfahren „Panthographie“? Frage Nr. 27. Wie bestimmt man die Festigkeit von Geweben? Gicht es hiefür einen Apparat? Frage Nr. 28. Wie verwendet man am besten zur Rouge-Färberei das sogenannte Türkischrothöl? Sind die damit erzielten Farben eben so schön und echt, wie die auf dem bekannten Wege mit Oelbeizen etc. erhaltenen? Wo bezieht man dieses Oel und was kostet es ? Frage Nr. 29. Ich färbe, resp. versuche Anilinschwarz zu färben. Das erhaltene Schwarz wird nach einigen Tagen grün und braun, erhält Flecken, dabei leidet das Garn un- gemein. Wie ist dieses zu vermeiden ? Frage Nr. 30. Welches ist die beste Breithaltmaschine für Baumwollgewebe, die gut gestärkt und beschwert werden sollen ? Frage Nr. 31. Wie arbeitef man am besten mit Baryumsuperoxyd zum Bleichen von Seide, wo erhält man dieses Product ? Lite r a t 11 r. „Fortschritt der Zeit“ ist der Titel einer in Mil waukee (Staat Wisconsin, Vereinigte Staaten von Nordamerika) in deutscher Sprache erscheinenden Gewerbe- und Industrie zeitung. Das Blatt steht bereits im 8. Jahrgang und erfreut sich bei den Deutsch-Amerikanern grosser Beliebtheit, wie dies die grosse 13.000 betragende Auflage desselben beweist. Au der uns vorliegenden vom 10. März a. c. datirten Nummer vermögen wir zu ersehen, dass diese Beliebtheit durchaus ge rechtfertigt ist. Sowohl der reichhaltige mit vielen und schönen Illustrationen versehene Inhalt, als die ausserordentlich ge fällige Ausstattung legen aber auch dafür Zeuguiss ab, dass die deutschen Zeitungen Nordamerikas nicht mehr die Aschenbrödel der amerikanischen Journalistik sind wie ehedem. Das deutsche Element hat sich in der nordamerikanischen Union nunmehr zur ehrenvollen Geltung gebracht und indem sieh dasselbe den, wir möchten sagen, kecken Unternehmungsgeist des freien durch keinerlei europäischen Vorurtheil eingeengten Republica- nismus aneignete, einen eigenthümlichen, frischen und worauf es hauptsächlich ankommt, praktischen Charakter gewonnen, welcher es vortheilhaft von dem mitunter an’s Komische strei fenden, pedantischen und für’s praktische Leben unbrauchbaren Doctrinarismus des festländischen Deutschthums unterscheidet. Wohl ist jetzt auch im deutschen Mutterland vieles in dieser Beziehung besser geworden; aber um es bis zu der eminent praktischen, jeden unnützen Krimskrams verachtenden Frische der Deutsch-Amerikaner zu bringen, hat unser Deutschthum noch einen langen Weg zu machen. Und einer der frischesten Repräsentanten dieses sympathischen Deutsch-Amerikanerthums ist eben der „Fortschritt der Zeit“. A viso! Durch zahlreiche Connexionen mit den hervorragendsten Ma schinenfirmen, Fabriken für Farbwaaren, Chemiealien ist die gefer tigte Expedition in den Stand gesetzt, über alle einschlägige Fragen Auskunft zu ertheilen, insbesondere Bezugsquellen für neu patentirte Maschinen, Specialitäten in Färb- und Appreteur-Artikel namhaft zu machen. . ,. . Die Expedition der „Allgem. Zeitschrift fiir Textil-Industrie“. Correspondenz der Redaction. E. & P. 8. in Lille Wir werden demnächst Anlass finden, den uns übersandten Ausstellungsbericht zu benützen. — Färber in N. : Verweisen Sie auf unseren heutigen Artikel über „Tttrkisohroth-Fär- berei“. — R. J. in H.: Es freut uns, dass Sie mit dem Rouge-Ersatz zufrieden sind. — M. 8. in Tournai: Warum lassen Sie denn nichts von Ihren Novitäten sehen? Nachdruck verboten. — Alle Rechte vorbehalten. ^^2 Herausgeber und verantwortlicher Redacteur: Philipp Zalud. Gebellschafts-Buchdruckerei, III., Erdbergstrasse 3.