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Fig. 6. Ausleger bei Dickinson-Verspannung. Dickinson mit kurzen wenig ins Auge fallenden Auslegern versehen werden, wie dies Fig. 6 zeigt. Dadurch, daß hei dem System Dickinson wenige Aufhänge- XV. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 24. 1897/98. 266 Fig. 7. Trolleybock der Elektrizitäts-Gesellschaft Felix Singer & Co., Akt.-Ges. Berlin. punkte erforderlich sind, tritt ferner eine Verbilligung der Anlage kosten ein. II. Generatoren. Als Generatoren verwendet die Elektrizitäts-Gesellschaft Felix Singer & Co. Akt. Ges. Dynamomaschinen System Walker. Dieselben sind äußerst solid gebaut und arbeiten mit einem hohen Wirkungsgrad. Die beständigen Schwankungen der Belastung während des Betriebes erfordern bei vielen Maschinen beständige Beobachtung und Regulierung der Bürstenstellung. Trotzdem ist eine geringe Funkenbildung nicht zu vermeiden. Dieser Uebelstand wird bei den Walker-Generatoren und Motoren dadurch vermieden, daß die Feld magnete geblättert werden. Die Ankerwindung besteht aus flachem Kupferband, das vor der Aufwickelung in besondere Schablonenform gebracht worden ist; der Anker ist mit mehreren Ventilationsschlitzen versehen, welche das Innere des Ankers bei Bewegung beständig kühlen. Die Bürstenhalter sind mittels Handrad und Schraubenspindel gleichzeitig verstellbar. Die Maschinen sind auf das Sauberste aus gestattet und vertragen eine Ueberlastung von 50 pCt. während 30 Minuten und von 25 pCt. beständig. III. Bahnmotoren. Bezüglich der von der Elektrizitäts-Gesellschaft Felix Singer & Co. Akt. Ges. bei ihren elektrischen Bahnen verwendeten Bahnmotoren System Walker ist zu erwähnen, daß mit Ausnahme einer Revisions öffnung das Motorgehäuse allseitig geschlossen und dadurch der Motor vor Staub und Nässe auf das Sorgfältigste geschützt ist. Bei den Feldspulen des Motors ist von den sonst üblichen Drahtkasten aus Papier oder Metall Abstand genommen und das Zusammenhalten der Drähte auf eine andere Weise bewirkt worden. Der hierdurch erzielte Gewinn an Raum kam der Bemessung des Drahtquerschnittes zu Gute. Der letztere ist erheblich größer als bei spezifisch euro päischen Ausführungen. Diesem Umstände ist es zuzuschreiben, daß die Motoren trotz geringeren Volumens und Gewichtes wesentliche Ueberlastungen bei wenig veränderlichem Wirkungsgrade ertragen. Fig. 8. Trolleybock der Elektrizitäts-Gesellschaft Felix Singer & Co., Akt.-Ges. Berlin. Im Allgemeinen sind Straßenbahnmotoren nur einseits federnd am Untergestell befestigt, andererseits direkt auf die Radachse gelagert. Durch diese Anordnung wird jedoch die Achse mit der Hälfte des unabgefederten Motorgewichtes belastet, was je nach Größe 500—800 kg beträgt. Daß eine derartige starre Aufhängung sowohl für die Schienenstöße, als den Motor sehr nachteilige Wirkungen ausüben muß, ist leicht erklärlich. Bei dem von der Elektrizitäts-Gesellschaft FelixSinger& Co. Akt.Ges. verwendeten System Walker wurde daher zunächst das Augenmerk darauf gerichtet, den Motor von dem starren Zusammenhänge mit der Wagenachse zu befreien und damit die schweren Schläge, welche die Schienen erleiden, sowie die Erschütterung im Motor selbst, zu vermeiden. Es wurde dies dadurch erreicht, daß zwischen dem Rahmen eines U-förmig geformten Auflagers, in welchem die Wagenachsen liegen, der Motor frei schwebt. Diese Art der Kuppelung bezweckt, daß der Motor federnd und elastisch arbeitet und dadurch beim Anfahren weder auf die Achse noch die Sehienenstösse nachteilige Schläge ausüben kann. Die Vorteile dieser Anordnung sind, daß die Schienenstöße, Achsen und Motoren geschont und die Erhaltungs- und Reparaturkosten somit herabgemindert werden. Weitere Vorteile der Bahnmotoren System Walker sind der durch die geringen Dimensionen des Motors geschaffene große Zwischen raum zwischen Motor und Schienenkopf und das geringe Gewicht. IV. Kontroller. Der Kontroller, System Walker, besteht der Hauptsache nach aus 2 Walzen, welehe mittelst Lager in einen kräftigen Gußrahmen eingebaut sind. Die links befindliche Walze dient zur Regulierung, während die rechts befindliche zur Umkehrung der Fahrtrichtung einstellen kann, so kann man die Entfernung der Unterstützungs- punkte des Fahrdrahtes auch in scharfen Kurven mit 40 m nehmen. Eine Kurve von 40 m Radius, welche nach dem alten System nach Fig. 3 abgespannt ist, wird daher bei Wahl des Systems Dickinson wie in Fig. 4 dargestellt aussehen. Ein weiterer Vorteil ergiebt sich daraus, daß man in der Lage | Fig. 5. Ausleger bei gewöhnlicher Verspannung. ist, den Fahrdraht auch in der Geraden seitlich von der Gleismitte anzuordnen und unabhängig von der Lage des Gleises zu führen. Eine Straße, die nach dem alten System mit langen, weit vor ragenden Auslegern überragt werden müsste (Fig. 5), kann nach