XV. Jahrgang. No. 2. 1897/98. 12 „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. 1 befindet, wird dadurch bethätigt, daß das an der Bühne hängende Gegengewicht beim Bruch eines oder beider Lastseile die Fangkeile hereinzieht und die Fahrbühne unfehlbar stillsetzt. Diese Fangvor richtung tritt aber auch schon dann, wenn irgend welche Antriebs seile an der Aufzugsmaschine brechen sollten, in Kraft. Besondere Erwähnung verdient ferner die sich an der Aufzugs- masehine befindliche selbstthätige Abstellvorrichtung der Aufzugs maschine bei Schlaffwerden der Lastseile. Diese Vorrichtung tritt n Thätigkeit, wenn die Fahrbühne bei ihrem Abwärtsgange auf rgend ein Hindernis im Schacht stößt oder hängen bleibt. Würde dieser Anlage die Wirkung der einzelnen Sicherheitsvorricbtungen von außen sehr gut beobachten, ganz besonders die Wirkung der patentierten Sicherheitskeilfangvorrichtung. Erwähnt sei hierbei noch, daß sich außer der Keilfangvorrichtung unterhalb des Bühnenbodens noch ein sogenannter Windfangboden befindet, der so angebracht und mit den F'angkeilen derart in Verbindung gebracht ist, daß auch schon das geringfügigste Hindernis im Schachtraum, auf welches der Windfangboden auftrifft, genügt, um ein sofortiges Wirken der Keil fangvorrichtung und somit ein unmittelbares Stillstehen des Aufzuges zu veranlassen. Aufzugsmaschine mit Gleichstrommotorantrieb. Aufzugszugmaschine mit Drehstrommotorantrieb. dieselbe nicht vorhanden sein, so würden die Lastseile der in abwärts bewegendem Sinne weiterarbeitenden Aufzugsmaschine schließlich so locker werden, daß sie von der Trommel abfallen und dadurch zu unliebsamen Störungen Veranlassung geben. Auf ihrem Ausstellungsplatz in der Maschinenhalle hat die Firma J. G. Scheiter & Gieseeke ferner einen elektrischen Aufzug ausgestellt, der wie bei dem Aufzug in der Wartburg mit allen SicherheitsVor richtungen versehen ist, welche das Gesetz für die Konstruktion und Ausführung von Aufzugsanlagen für Personenbeförderung vorschreibt. Da der Schacht hier mit Drahtgitter abgeschlossen ist, läßt sich an Die Firma nimmt zeitweilig Fallversuche mit der fragl. Aufzugs anlage vor, um etwaigen Interessenten die Wirkung der Keilfang vorrichtung praktisch vorzuführen. Als praktisch verdienen noch hervorgehoben zu werden die sehr sinnreichen Thürsicherungen, sowie die Konstruktion der vertikal verschiebbaren Schaehtverschlußthüren aus zwei Teilen, von denen sich die eine Hälfte nach oben und die andere nach unten verschiebt, sich hierbei gegenseitig ausbalaneierend. Diese Thüren liegen im Schachtinnern und haben den Vorzug, daß sie vor dem Schacht keinerlei Raum beanspruchen. Heinz Tornau.