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216 XV. Jahrgang ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No. 19 1897/98. Bei dünneren Wänden und Fensterbrüstungen in Mansardenwohnungen, so wie in freistehenden, dem Wind und Wetter ausgesetzten Bauten (Villenbauten) hat man viel mit dem Uebelstande zu kämpfen, daß die Temperatur der von ihnen begrenzten Räume stets in mehr oder weniger hohem Maße von der Außentemperatur beeinflußt wird. Eine Verstärkung dieser Wände mit 30—40 mm dicken Korkplatten würde diesem üebelstande abhelfen. Aus den vorstehend gegebenen Beschreibungen ersieht man, wie viel seitig die Verwendungsarten der Korksteine und Korksteinplatten in der Bau technik sind und es liegt in der Natur der Sache, daß sich im praktischen Gebrauche immer mehr Gebrauchsmögliehkeiten heraussteilen werden. Einen Beweis seiner Wetterbeständigkeit im vollkommen ungeschützten Zustande lieferte das Korksteinmaterial vor 2 Jahren auf der Deutschen Kolo- nial-Ausstellung, der Berliner Gewerbe-Ausstellung, Berlin 1896, wo die Firma A. Haacke & Co. ein Tropenhaus aus Korksteinen und Korksteinplatten (Fig. 13) errichtet und ausgestellt hatte, welches innen mit einem Mörtel aus Gyps und Sandkalk verputzt, dagegen außen ohne jeden Verputz hergestellt war. Obgleich das Material den Unbilden der Witterung direkt und während voller fünf Monate fortwährend ausgesetzt war, (der Sommer 1896 war bekannt lich außerordentlich regnerisch und stürmisch) so war das Korksteinmaterial, als das Häuschen nach Schluß der Ausstellung abgerissen wurde, trotzdem noch auf das Beste erhalten, sowohl hinsichtlich seiner Festigkeit als auch seines Aus sehens. Als Anerkennung hierfür erhielt die Firma A Haacke & Co., Celle, vom Preisgericht die silberne Medaille. Daß das Korksteinmaterial in Fachkreisen Anerkennung gefunden hat, Fig. 13 beweisen die der Firma fortgesetzt zugehenden großen Aufträge, welche im ver flossenen Jahre es sogar erforderlich gemacht haben, die Fabrik um das Doppelte zu vergrößern. — Neben der Herstellung dieser Korkstein-Isoliermaterialien und der übrigen Wärmeschutzmassen hat die Fabrik neuerdings auch die Herstellung eines Um hüllungsmateriales für Kälteflüssigkeitsleitungen in Eisfabriken, Bierbrauereien, Schlachthäusern, Chokoladenfabriken, Chemischen Fabriken und Kühlanlagen aller Art aufgenommen, und dieses unter dem Namen Haacke’s-Eissehalen in den Handel gebracht. Diese Eisschalen bestehen vorwiegend aus feinem Kork mehl und bestem Goudron und besitzen die Eigenschaft, für Wasser und Luft undurchlässig zu sein. (Fig. 14.) Infolge ihrer hohen Isolierkraft gewähren sie den mit ihnen umhüllten Flüssigkeitsleitungen einen ausgezeichneten Schutz gegen Kälteverlust und ver hindern, wenn sie nach den Anweisungen der Fabrik angebracht sind, jeden Niederschlag von Feuchtigkeit und jede Schnee- und Eisbildung an den so um hüllten Rohren. Einen besonderen Vorteil bieten sie vor jedem anderen schalenförmigen Isoliermaterial insofern, als sie sich, wenn für 15—20 Minuten in heißes Wasser gelegt, wie Gummi biegen lassen, sodaß man mit ihnen etwaige Krümmer oder Rohrbiegungen bequem umhüllen kann Eis-Schalen ‘-v wmsmmr^ zur Umhüllung von Röhren welche KälfeFlüssigkeil’ enthalten. Fig. 14. Sie sind vollkommen geruchlos und können daher auch in Räumen ver wendet werden, in denen Chokolade, feine Fleischwaaren, Butter etc. bereitet werden. Heute hat die Fabrik der Firma A. Haacke & Co., welche mit 3 Dampf- Kesseln und 4 Dampfmaschinen arbeitet, eine Arbeiterzahl von 130—140 Manu, einschließlich der beständig' mit der Ausführung von Isolierungsarbeiten in allen Gegenden Deutschlands beschäftigten Monteure; neben der Zentrale in Celle be schäftigen sich mit dem Verkauf ihrer Fabrikate noch ihre Filialen in Berlin NW, Paulstraße 31, in Breslau, Sadowastraße 58, in Stuttgart, Kernerstraße 29 und in Düsseldorf, Kreuzstraße 14B. Die Bielefelder Maschinenfabrik vorm. Dürkopp & Co., Bielefeld, die welt bekannte Fahrrad- und Nähmaschinenfabrik, hat soeben ihren Fahrrad-Pracht katalog an ihre Geschäftsfreunde zum Versand gebracht. Derselbe muß, was seine Ausführung anbetrifft, als ein wahres Kunstwerk der Tj-pographie be zeichnet werden, bei welchem hohe Vornehmheit und verständnisvolles Arrange ment auf das angenehmste zusammen harmonieien. Nicht weniger als 23 Fahrradmodellabbildungen sind in diesem Prachtkataloge plaziert, der außer den hierzu gehörigen Beschreibungen auch eine ausführliche Abhandlung über die innere Einrichtung der für die Fahrradfabrikation in Benutzung genommenen Betriebsräume enthält. Zum besseren Verständnis der Fabrikbeschreibung sind sehr gut gelungene Innen-Ansichten dem Texte beigedruckt. Die überaus exakte Ausführung, die außerordentlich fein ausgeführten Autotypien beweisen, daß die Firma sehr großen Wert auf diesen Katalog, der in seiner wohldurchdachten Zusammenstellung das Nützliche mit dem Ange nehmen gleichzeitig verbindet, gelegt hat. Und dies ist ihr vollständig gelungen. Der Prachtkatalog ist ein durchaus würdiger Repräsentant dieser Weltfirma. „Kayser“-Räder. Oskar Breitling, der Bezwinger Lehrs, des Russen Waschkewitsch, des Engländers Robertson und vieler Anderer, hat am 19. Mai dieses Jahres zu Leipzig im Hauptfahren Arend besiegt. Breitling verwendet zu seinen Wettfahrten nur „Kayser“-Räder (Pfälzische Nähmaschinen- und Fahrräder-Fabrik), ferner gewann Breitling—Freudenberg zu Metz das Tandem fahren auf „Kayser“ vor Herty—Rücker etc, siegten ferner zu Kaiserslautern im Mehrsitzerfahren auf „Kayser“ über Herty—Rücker, Koch—Weeck u. A., während Hans Edelmann das kl. Hauptfahren auf „Kayser“ sicher davonträgt! Zu München—Perlach gewann Breitling—Freudenberg das Tandem-Hauptfahren auf „Kayser.“ Telegramm-Adresse: „Hydra.“ Telephon: Amt III. No. 2478. Hydra- Ohne Konkurrenz! Heber 4 Mal grössere Stromstärke als andere Systeme! Geringster innerer Widerstand! Schutz- Marke. Element. II. II. P. 88 «13 iiikI %n»iatz|iateiite. Patcntirt in allen H nll ■■■'Staaten. Preislisten und Gutachten gratis und franko. (2490) Hydra-Werke Krayn & Koenig' Berlin N. v Oranienburgerstrasse 5