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XV. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 19. 1897/98. 215 kanntlich 60 mm dicke Gypsdielen ca. 45 Kilo, Tuffsteinplatte ca. 55 Kilo und Ziegelsteine ca 100 Kilo wiegen. Eine weitere vorzügliche Eigenschaft der Korksteine und Platten ist ihre überraschend große isolierende Wirkung sowohl gegen Wärme bezw. Kälte wie auch gegen Schall; so isoliert z. B. eine 30—40 mm starke Korksteinwand ebenso wie eine 2 Stein starke Backsteinmauer. Hierzu kommt noch als weiterer Vorzug der Korksteine und Platten ihre relativ große Feuer- und Wasserbe ständigkeit. Da sich ferner die Korksteinplatten schneiden, sägen und nageln, also wie Holz verarbeiten und vermauern lassen wie Ziegelsteine, indem jeder Putz vorzüglich an ihnen haftet, und da sie auch hygienisch insofern einen Vorteil bieten, als sie Spaltpilze und Ungeziefer nicht aufnehmen, so erweist sich das Korksteinmaterial zu den mannigfachsten Verwendungen im Baufach geeignet. Wir nennen hier nur die Herstellung von Dach-Isolierungen bei Fabrik bauten (speziell Shed-, Wellblech- und Holzcementdächern), von Decken und Wandisolierungen in Dach- und Mansardenwohnungen, von Plafonds und Fuß- Fig. 2. bodenisolierungen, von Scheidewänden Reichten Zwischenwänden), besonders in Geschäftshäusern, Hotels und Krankenhäusern, von Außenwandisolierungen frei stehender Bauten (Bahnwärterhäuser, Villen', und von Badezimmern, von Trocken- und Heizkammern, von, Isolierschichten in Eishäusern, Eiskellern, Kühl- und Lagerkellern etc. Fig. 4. Die Anbringung der Korksteinplatten wird durch die nachfolgenden Skizzen klar veranschaulicht: Figur a zeigt die Anwendung der Korksteinplatten zum Zwecke der Dach-Isolierung. Bekanntlich ist es ein vielbeklagter Uebelstand, daß Dächer, welche un mittelbar über Fabriks- und Aibeitslokalen liegen und ungenügend oder über haupt nicht isoliert sind, viel durch Temperatur-Wechsel zu leiden haben. Im Sommer sind solche Dächer am Tage großer Erwärmung, des Nachts aber starker Abkühlung ausgesetzt; infolgedessen bilden sich an der Innenseite der Dächer feuchte Niederschläge, welche einerseits der Dachkonstruktion selbst sehr schäd lich, (Rosten des Eisens, Faulen des Holzes), und andererseits durch Abtropfen auf die in den Räumen befindlichen Maschinen und Waaren diesen von großem Nachteil sind. Im Winter ist dieser feuchte Niederschlag fortwährend an solchen nicht oder ungenügend isolierten Dächern zu beobachten, und, handelt es sich gar um Fig. 6 b. Räume, in welchen viel Wasserdampf erzeugt wird, (Färbereien, Wäschereien, Bleichereien), so ist dieser Uebelstand unerträglich. Für Feinspinnereien und Webereien ist eine genügende Dachisolierung ja direkt erforderlich, weil sonst neben dem unangenehmen Tropfen der inneren Dachflächen der Nachteil entsteht, daß infolge des steten Temperaturansgleiches Fig. 7. an der Dachfläche der Feuchtigkeitsgehalt der Luft in Webe- und Spinnsälen fortgesetzt wechselt und damit infolge häufigen Reißens der Fäden eine un gleichmäßige Fabrikation verursacht wird. Fig. 8 a Aber auch die Rücksichtnahme auf die in solchen nicht isolierten Räumen beschäftigten Arbeiter, welche im Sommer stets unter der eindringenden großen Hitze und im Winter unter der eindringenden großen Kälte sehr* zu leiden haben und dadurch auch in ihrer Arbeitsfähigkeit gehemmt werden, jsollte'ein Fig. 8 b. | genügender Grund sein, in derartigen Räumen vor Allem eine ausreichende i Dachisolierung zu schaffen. Die Korksteinplatten werden zu dem Zweck entweder, wie oben Figur 6a zeigt, auf Drähten ruhend, zwischen die Holzsparren geschoben, oder^ wie Figur 6 b zeigt, von unten geeen d'e Holzsparren g-enagelt. §jgj lü n - yillw' Fig. 9 a. ln beiden Fällen müssen die Platten sodann einen dünnen’ Verputz aus Gyps, Kalkmörtel oder verlängertem Cementmörtel erhalten. Aus Figur 7 ist die Anbringung unter eisernen I Trägern bei Beton decken ersichtlich. Fig. 9 b. Bei diesen kann aber auch die Ausführung mit Vorteil derartig'geschehen, daß der Beton gleich bei Legung desselben direkt auf die Korkplatten ge stampft wird. Fig. 10. Aus den Figuren 8a und 8b ersehen wir die Verwendung von Korkstein platten zur Isolierung kalter oder feuchter Fußböden. Die Figuren 9a und 9b machen die Verwendung der Korksteinplatten zu Plafonds ersichtlich, und zwar Figur a als Einschubdecke und Figur b als Decke ganz unterhalb der Balken angebracht. Figur 10 erläutert die Verwendung der Korksteine N. Z. F. als Gewölbe decke, zum Zwecke der Isolierung von Kühlkellern etc. Figur 11 zeigt die Abbildung einer leichten Zwischenwand aus Kork- Fig. 11. Steinplatten Infolge des äußerst geringen Gewichtes der Korksteinplatten können diese Wände auf jeder Stelle des Fußbodens ohne Anbringung irgend eines verstärken den Unterzuges aufgestellt werden. Die Korkplatten werden 50—60 mm dick genommen und auf beiden Seiten verputzt. Nägel haften sehr gut darin, sodaß man also auch Bilder daran aufhängen kann. Diese Wände zeichnen sich außer durch ihre Leichtigkeit besonders da durch aus, daß sie sowohl gegen Wärme als auch gegen Schall äußerst iso lierend wirken und eine große Ersparnis an Brennmateral ermöglichen. — Figur k veranschaulicht die Isolierung dünner Außenwände mit Kork platten zum Zwecke der Isolierung gegen Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Schall. - (Fig. 12.)