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Frankfurt a. M., den 1. März 1898. Frankfurtmain. LEIPZIG. Zeitschrift für die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete der angewandten Elektricitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Mark 4.— halbjährlich angenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. H. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Ausland Mark 6.— . Redaktion : Prof. Dr. G. Krebs in Frankfurt a. M. Expedition: Frankfurt a. NI., Kaiserstrasse 10. Fernsprechstelle No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2V S Bogen. Post-Preisverzeichniss pro 1898 No. 2244. Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe- ditionen und Buchhandlungen entgegen. Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 Berechnung für */„ 1 / 2 , ’/« und Seite nach Spezialtarif. Inhalt: Bogenlampe mit mehreren zu einer Gruppe geschalteten Kohlenpaaren. S. 107. — Apparate zur Beobachtung und Messung der Frequenz von Wechselströmen. Von G. W. Meyer. S. 108. — Neue elektrische Nebenuhr. S. 108. — Die Londoner Röhrentunnelbahnen mit elektrischem Betriebe, iFortsetzung). S. 109. — Vom Blitzstrahle. S. 110. — Kleine Mitteilungen: Elektrizitätswerk in Obersontheim. S. 110. — Elektriz tätswerk in Luu- zen&u. S. 110. — Elektrische Zentrale in Crimitschau. S. 110. — Elektrizitätswerk in Mark- meukirchen. S. 110. Elektrische Beleuchtung in Zwingenberg-Auerbach. S. 110 — Staat liches Fern-Heiz- und Lichtwerk in Dresden. S. 110. — Elektrizitätswerk in Lössnitz im Erzgebirge. S. HO. — Elektrische Beleuchtung im Altenburger Hoftheater. S. 111. — Elek trische Bahn Homburg-Dornholzhausen. S. 111. — Die elektrische Traktion zum Schleppen auf Kanälen. S. 111. — Umwandlung des Aviso „Papin* 1 . S. 111.—-Die elektrischen Droschken in London. S. lll. — Elektrische Bahn Dresden-Cossebaude. S. 112. — Vom Bodensee. S. 112. — Eine neue elektrische Eisenbahn. S. 112. — Kraftübertragungswerke in Rheinfelden. H. 113. — Gegen die oberirdische Zuleitung in München. S. 113 — Prager elektrische Bogenlampe mit mehreren zu einer Gruppe geschalteten Kohlenpaaren. In Berlin hat sich eine G. m. b. H. unter dem Namen „Volta“ gebildet, zur viusbeutung einer von Ingenieur Hypolite Hegner in Paris gemachten Erfindung, bezüglich der Konstruktion und Installierung elektrischer Bogenlampen. Die Gesellschaft ist in dem Besitz der Patentrechte für Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien gelangt, und wird nicht nur vorhandene Anlagen unter An wendung ihrer Apparate umändern, sondern auch Fabrikanten von Bogenlampen Licenzen erteilen. Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung ist, daß gleich ! hinter dem Vorschaltwiderstand einer Gruppe von Lampen zwischen j deren Klemmen die Spule eines Relais parallel zur Lampengruppe j eingeschaltet ist. Diese Spule versieht den Dienst der dünndrähtigen j Spule, welche bei den gebräuchlichen Bogenlampen als Spannungsregler j dient, jedoch mit dem Unterschied, daß man, anstatt wie bisher im Innern jeder Lampe eine Spule dieser Art anordnen zu müssen, ! welche für sich besonders arbeitet, nur eine einzige Spule für eine 1 Lampengruppe vorzusehen braucht. Die abgezweigte Spule hat, da sie nur als Relais dient, das j keine mechanische Arbeit auszuführen hat, eine solche Empfindlich- ! keit, daß sie unter dem Einfluß der geringsten Aenderungen des j Stromes in Thätigkeit tritt, und da die Stetigkeit der Beleuchtung j nur von der Regelmäßigkeit des die Lampen durchfließenden Stromes j und folglich von der Genauigkeit ihrer das Annähern der Kohlen J regelnden Vorrichtung abhängt, so wird durch die Benutzung dieses j Reglers unter diesen Bedingungen die Spannung an den Klemmen der Lampen möglichst gleichbleibend erhalten. Im Innern der Lampen erhält man in demselben Augenblicke, wo die Regelungsvorrichtung ihre Wirkung ausübt, die größtmögliche Triebkraft für das die Annäherung der Kohlen herbeiführende j Räderwerk. Diese Kraft wird von Elektromagneten geliefert, welche einen verhältnismäßig schwachen Widerstand darbieten und im j Innern der Lampen angeordnet sind. Durch die Benutzung einer einzigen Regelungsspule für eine Lampengruppe unter den oben genannten Bedingungen, kann man | die Spannung an den Klemmen der Lampen konstant erhalten, ohne jemals die in der Loitungsanlage verfügbaren 110 Volt zu erreichen. Hegner löst also durch diese Schaltungsweise die Aufgabe, in einen Strom von 110 V. führenden Stromkreis mehrere Lampen in Reihe zu schalten, was mit den Lampen, von denen jede für sieh ihre Zweig Bahnen. S. 113. — Neue Schutzvorrichtung für elektrische Bahnwagen. S 113. — Sächsische Akkumulatoren werke „System Marschner“, Aktiengesellschaft. S. 113. — Erweiterung des Fernsprechverkehrs. S. 113. — Telephonische Verbindung zw. Eisenbahnbeamten. S. 113. — Telephonisches aus Württemberg. S. 114. — Ein neuer Telegraphenapparat ohne Bedienung. S. 114. — Telephonnetz u. Blitzschläge. S. 114. — Elektro-chemische Industrie-Gesellschaft, Bern. S. 114. — Ueber die Montierung der Drahtleitungen auf Hol2leisten-Isolierrollen. S. 114. — Carl Metz in Heidelberg. S. 115. — Elektrische Küche. S. 115. — Die Kontinentale Jandus Elektrizitäts-Akt.-Ges.. Brüssel. S. 115. — Casp. Noell, Vogelberg bei Lüdenscheid, Kupfer- und Messing-, Walz- und Drahtwerke. S. 115. — Technikum in Bingen a. Rh. S. 116. — Das Technikum Mittweida S. 116. — Das Städtische Technikum Einbeck. S. 116. — Das Technikum der freien Hansestadt Bremen. S. 116. — Elektrotechnische Gesellschaft zu Frankfurt a. M. S. 116. — Neue Bücher und Flugschriften. S. 116. — Bücher besprechung. S. 116. — Patentliste No. 11. — Börsenbericht. — Anzeigen. spule zur Spannungsregelung besitzt und besonders arbeitet, nicht möglich war. In Fig. 2 ist ein Schaltungsschema für drei Bogenlampen der vorliegenden Art, die in drei Leitungen eingeschaltet sind und mittels einer einzigen Regelungsvorrichtung geregelt werden. Fig. 1 gibt teilweise im Schnitt, eine Vorderansicht der Lampe. In der Lampe sind zwei Räderwerke untergebracht, von denen das eine zum Senken der oberen Kohle und das zweite zum ent sprechenden Bewegen der unteren Kohle dient. Das Gangwerk für die obere Kohle enthält eine senkrecht geführte Stange 3, die unten einen die Kohlen haltenden Arm 1 trägt und an einer Schnur 13 hängt. Letztere läuft nacheinander über die Rollen 14, 4, 15 und 16 und ist mit ihrem anderen Ende an einen festen Haken 17 ange knüpft. Von der von der Schnur 13 getragenen Rolle 16 hängt die Stange 3‘ herab, an welcher der untere Kohlenhalter 2 befestigt ist. Die Rolle 4 birdet einen Teil eines Räderwerkes 5, das auf seiner letzten Achse einen Windfang 6 trägt, dessen Flügel durch die federnden Riegel oder Klinken 7, 8 angehalten werden können, welche von den Elektromagneten A bezw. E beeinflußt werden. Die Stange 3 1 , welche den unteren Kohlenhalter trägt, wirkt durch ihr Gewicht unter Vermittlung der Schnur 13 auf die Rolle 15 ein, welche am freien Ende eines um die Achse 19 beweglichen Hebels 18 sitzt. Auf der Achse dieses Hebels ist einerseits ein Sperrrad und andererseits eine Spiralfeder befestigt, deren freies Ende an einen festen Punkt angreift. Neben dem Sperrrad trägt diese Achse noch ein Stirnrad, das eine in das Sperrrad eingreifende Klinke besitzt und einen Teil des Uhrwerkes 4 1 und 5‘ bildet. Dieses Werk hat einen Windfang, dessen Flügel durch die Riegel oder Klinken 9 und 10 gehemmt werden können, die durch die Elektromagnete C und D beeinflußt werden. Drei derartig eingerichtete Lampen werden so geschaltet, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Jede Gruppe hat einen Vorschalt widerstand 12 und ein Relais B A, die beide dazu bestimmt sind, die ganze Lampengruppe zu regeln. Nach dem Einsetzen der Kohlen berühren sich entweder alle Kohlen oder eine, zwei oder alle haben Abstand von einander. Wenn man im ersten Falle, wo sieh alle Kohlen berühren, die Lampen einschaltet, so wirkt das Relais B A nicht und die oberen Kohlen bleiben stehen, weil die Riegel 7 die Windfänge 6 am drehen hindern. Dagegen lösen die in Reihen geschalteten Spulen D die Haken 10 aus, so daß die Hebel 18 abwärts schwingen und die unteren Kohlen sich senken, was so lange geschieht, bis die Spannung an den Klemmen jeder Spule C z. B. 24 V. erreicht hat. In diesem