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Fig. 4. für die Dampfbildung verloren; namentlich geht ein sehr großer Teil mit den Rauchgasen durch den Schornstein ins Freie. Allerdings muß, damit genügender Zug entsteht, die Temperatur im Hauptzug — ! zwischen Kessel und Schornstein — mindestens 150° C. betragen; meist aber ist unnötigerweise die dort herrschende Temperatur viel höher; es wird also an Wärme bezw. Kohlen erheblich verschwendet. : Der Greensche Economiser nun hat den Zweck, die übermäßige Wärme im Hauptzug — zwischen Kessel und Schornstein — zum j Erhitzen von Wasser auszunutzen, das dem Kessel zugeführt wird, ! so daß dieser nicht kaltes, sondern bereits stark erhitztes Wasser empfängt. Die Kohlenersparnis beträgt dabei 13—25 pCt. und die An lagekosten des Economisers rentieren mit 28—40 pCt. ihres Wertes. Ein erheblicher Vorteil dieses Apparates besteht noch darin, daß die Kesselwände keinen starken Temperatur-Differenzen und j somit Volumveränderungen ausgesetzt werden, weil ständig siedendes I Wasser zugeführt wird. Fig. 3. fernen. Dies ein Haupterfordernis, weil der sich ansetzendc Ruß einen schlechten Wärmeleiter abgäbe, also unbedingt entfernt werden muß. Der Mechanismus zum Treiben der Scharren (Fig. 3) ist über dem Economiser angebracht und zwar außerhalb der Kammer; er wird mittels eines Riemens von einer passend angebrachten Welle, oder durch eine kleine Separat-Maschine, oder durch einen Motor, z. B. einen elektrischen, bewegt! Fig. 4 zeigt die Gesamt-Einrichtung zum Vorwärmen des Speise wassers mittels des Economisers. Auch mit Wasserrohren - Kesseln läßt sich der Economiser in Verbindung bringen. Es braucht nicht besonders hervorgehoben werden, daß der Economiser, da doch eine halbhundertjährige Erfahrung vorliegt, eine Vollendung in allen seinen Teilen erreicht hat, die kaum noch über- troffen werden kann. Er hat deshalb auch eine enorme Verbreitung in allen Ländern erreicht: er ist an 2200U0 Dampfkesseln angebracht, welche 40 Millionen Pferdekräfte repräsentieren. Fig. 1. XVIII. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 5. 1900/1901. Polytechnisches. Der Greensche Economiser (Feuerungs-Sparer). • Von G. Thomas W. Wood, Köln-Lindenthal. Wenn eine Vorrichtung, wie der Greensche Economiser bereits vor 50 Jahren erfunden worden ist und in ständig steigender Be nutzung steht, so ist seine Brauchbarkeit über allen Zweifel erhaben, umsomehr als man keine Mühe gescheut hat, alle Verbesserungen durchzuprobieren, welche im Laufe der Zeit zweckdienlich erschienen sind. Da ferner ein solcher Apparat längst durch bessere ersetzt worden wäre, wenn man eben einen besseren hätte erfinden können, so hat man hier die sichere Gewähr, daß man ihm auch in der Folge das größte Vertrauen entgegenbringen darf. Bekanntlich sind die Dampfmaschinen insofern keineswegs die besten Maschinen, als die Ausnutzung der Kohlen relativ geringfügig ist; ein sehr großer Teil der von den Kohlen erzeugten Wärme geht Der Economiser besteht aus Gruppen von gußeisernen Röhren, welche an der Stelle des Hauptzugs eingebaut werden (Fig. 1). Die Röhren haben einen Durchmesser von 116 mm und eine Länge von 2,745 m. Sie sind oben und unten durch Querröhren verbunden, in welche sie hinein gepreßt sind. Da alle Röhren genau nach demselben Maße hergestellt werden, so läßt sich leicht eine etwa schadhaft gewordene, durch eine neue ersetzen. Die Zahl der Gruppen ist je nach der Größe des Kessels verschieden. — So zeigt z. B. Fig. 1 einen aus zwei Gruppen von je 72 Röhren bestehenden Econo miser. Vergleiche auch Fig. 2. Durch eine Dampfstrahlpumpe wird Wasser in die Röhren ge führt, das, bis zum Sieden erhitzt, in den Kessel abfließt. Weil sich außen Ruß an die Röhren ansetzt, so muß dieser durch eine besondere Vorrichtung, bestehend aus einer Garnitur von dreiteiligen, überlappenden Scharren beseitigt werden, welche die ganze Länge der Röhren rein halten Diese Scharren gehen ständig an den Röhren auf und nieder, um den Ruß zu ent-