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46 XVIII. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 5. 1900/1901. Stoffe hergestellt ist. Dieser Ring ist mit einer Oeffnung versehen, durch welche das andere Ende des Streifens frei hindurchtritt, derart, daß die Spirale sich frei in dem Ringe auf- und zusammenrollen kann, Die so hergestellten Elek troden sind senkrecht neben einander auf einer wagrechten Spindel angeordnet und tauchen in den in einem Behälter enthaltenen Elektrolyten ein. Um einen gewissen Abstand zwischen den verschiedenen Elektroden zu sichern, werden die Ringe zweckmäßig mit seitlichen Vorsprüngen versehen, wodurch gleichzeitig der Zutritt des Elektrolyten zu den Elektroden erleichtert wird. Die Elektrodenplatten können außerdem im Innern des Behälters durch irgend eine geeignete Vorrichtung fest zusammen gehalten werden, derart, daß die Elektroden auch in dem Falle, daß der Sammler Stößen ausgesetzt ist, sich nicht gegeneinander bewegen können. Die beschriebene Einrichtung der Elek trodenplatten kann sowohl für die positiven und negativen Elektroden, als auch, ausschließlich für die positiven Elektroden angewendet werden. —u Nach einem Verfahren von H. Schloss in Berlin soll eine wirksame Masse von großer Porosität und großer Festigkeit hergestellt werden Dieses Ver fahren besteht darin, daß dem Bleioxyde ein Zusatz von grobkörnigen Alaun- Krystallen gegeben und diese trockene Mischung mit so viel Kalilauge von 6 bis 7° Baume angerührt wird, daß eine plastische Masse entsteht, die in Gitter platten eingetragen wird. Nach dem Trocknen werden die Platten in Alaun lösung von 3° Baume vorformiert und schließlich in Schwefelsäure von 18° Baume 5 bis 6mal bis zur Erzielung der erforderlichen Kapazität nachformiert, worauf die wirksame Masse eine große Porosität und Härte besitzt Bei diesem Verfahren findet ein Auflösen des zugesetzten grobkörnigen Alauns heim Anrühren der Masse in nennenswerter Menge nicht statt. Ueber- gießt man nämlich einen klaren Alaunkrystall mit Kalilauge von 6—7° B , so erhält der Krystall bald ein milchiges Aussehen, da sich auf der Oberfläche durch die Einwirkung der Kalilauge eine Schicht von gelatinösem Aluminium hydroxyd ahscheidet Infolge der Bildung dieses Ueberzuges, der sich in der verdünnten kalten Kalilauge nur sehr langsam löst, geht wenig Alaun in Lösung und die Größe der Krystalle nimmt daher nur wenig oder auch gar nicht ab Ganz derselbe Vorgang wird beim Anrühren der trockenen Mischung von Bleioxyd und gekörnten Alaunkrystallen mit der 5 proz. Kalilauge eintreten; die Größe der Alaunkörner wird nahezu unverändert bleiben. Dabei ist es für das Verfahren von Wichtigkeit, daß das gelatinös-schleimige Aluminiumhydroxyd auf das Bleioxyd verkittend einwirkt. Ein weiterer Vorgang ist auch noch zu erwähnen. Schüttelt man Bleioxyd mit 5 pGt. Kalilauge und filtriert, so läßt sich im klaren Filtrat bereits nach kürzester Einwirkung der Kalilauge auf das Bleioxyd die Anwesenheit nicht unbeträchtlicher Mengen von Blei nachweisen. Es wird demnach beim Anrühren der Bleioxyd-Alaunmischung mit Kalilauge lösliches Bleioxydkali entstehen. Es ist ferner bekannt, daß sich aus einer Bleilösung beim Stehen oder Verdunsten leicht wieder Bleioxyd in krystallinischer Form .ausscheidet Diese Ausscheidung von gelöstem Bleioxyd wird nun beim Nahen der frisch gestrichenen Platten stattfinden und dadurch eine weitere Bindung eintreten. —n. Bei der Elektrode von Dougall wird der die wirksame Masse tragende Träger aus nicht leitendem Stoffe hergestellt und von dem der Stromleitung dienenden metallischen Leiter durchzogen. Diese Elektrode unterscheidet sich von den bekannt gewordenen Elektroden dieser Art dadurch, daß der gabelartig gestalten Stromableiter in den aus einem Stück bestehenden gitterartigen Masseträger eingesteckt und darauf in den Gitteröffnungen des Masseträgers breit gedrückt ist, wodurch einesteils eine Vergrößerung der Oberfläche des Stromableiters, andernteils eine sichere Befestigung des letzteren in dem Masse träger erzielt wird. Der JTräger wird aus geeignetem, nicht leitendem Stoff zweckmäßig einer Mischung von Kautschuk und Holzkohlenpulver, in einem Stück hergestellt und mit Gitteröffnungen versehen. Die wagrechten Stege werden mit senkrechten Kanälen versehen, durch die der Stromleiter mit seinen Zinken gesteckt wird. Die innerhalb der Queröffnung freiliegenden Teile werden alsdann flach gedrückt um eine Verschiebung des Leiters im Rahmen zu ver hindern und ihn genau in seiner Lage fest zu halten. Alsdann wird die wirk same Masse von beiden Seiten der Platte in die Queröffnungen eingebracht und fest gegen die Oberfläche der dazwischen liegenden Bleilage gepreßt so daß die Masse sich um die Bleiteile überall gleichmäßig verteilt, an den vom Metall nicht ausgefüllten Teilen der Queröffnungen zusammenbängt und sich so fest in ihrer Lage hält. Zur Herstellung des nicht leitenden Plattenteiles bringt man zweckmäßig ein Stück der Kautschuk-Holzkohlenplatte von der Größe des gewünschten Plattenteiles in noch knetbarem Zustande in eine passende Form und stanzt die Queröffnungen aus. Beim Anlangen der Stanzen an ihrnn Hubende befinden sich die in diesen vorgesehenen, den Kanälen entsprechenden Durchbrechungen derselben in einer solchen Lage, daß durch sie hindurch die seitliche Einführung einer zweiten Stanze von der Gestalt des Stromleiters stattfinden kann, um die senkrechten Kanäle und die Nut zu bilden. —n. Das Gutachten der Versuchsstation München über den Elektrizitiits- zäliler der Lnx’sclien Industriewerke, A.-G., München. Am 30. Januar d. J. übersandten uns die Lux’sche Industriewerke, A.-G., München einen Elektrizitätszähler mit dem Aufträge zu bestimmen, ob die-er Zähler eingeschaltet in eine Lichtanlage bei den gewöhnlichen Betriebsverhält nissen, welche in Hausinstallationen Vorkommen, mit der Zeit seine Angaben ändert und ob die eventuelle Aenderung eine für die Praxis zulässige ist. Der uns übermittelte Zähler No. 10614, welcher ein Motorzähler ist, eine Spannung von 110 Volt und eine Stromstärke von 10 Ampere hat, soll 180 Um drehungen pro Hektowattstunde machen. Derselbe wurde von uns, vor der Einschaltung in eine Lichteinlage, am 31. Januar geaicht. Das Resultat dieser Aichung ist in folgender Tabelle x iedergelegt. Tabelle I. Aichung am 31. Januar 1900. Der Zähler läuft bei 14 Watt Belastung leicht an. Spannung in Volt Belastung in Hektowatt gemessene Touren der Scheibe pro 1 Hektowatt stunde angegebene Touren der Scheibe pro 1 Hektowatt stunde Abweichung des Zählers vom Sollwerte: % 120 0,29 181 180 + 0,5 119 0,71 178 n - 1,0 119 1,38 180 v 0 117 5,29 183 fl + 1,6 114 10,12 182 fl + 1,0 113 14,65 183 fl -f 1,6 Aus der Tabelle geht hervor, daß bei Belastung von 0,29 H. W. bis 14,65 H. W., d. h. in einer Intervalle zwischen 2,5 °/ 0 und 130 °/ 0 von der von | der Fabrik für den Zähler angegebenen maximalen Belastung eine Abweichung von höchstens 1,6 °/ 0 von seinem Sollwerte zeigt. Der Zähler ist hierauf in eine Werkstatt, d. h. in einem Raume, wo öfters Staub sich entwickelt und wo Erschütterungen durch Hammerschläge und dergleichen Vorkommen, montiert worden, und ist seither in der Lichtanlage der Elektrotechnischen-Versuchsstation eingeschaltet. Folgende Tabelle giebt nun die hierbei täglich vorgenommenen Ablesungen am Zähler an: Tabelle 11. Datum Ablesung am Zähler Datum Ablesung am Zähler Datum Ablesung am Zähler Monat Tag Monat Tag Monat Tag Februar 2. 00 458 März 29. 02656 Mai 23.' 03914 » 3. 511 11 30. 2695 r. 24. 3941 V 4. 592 11 31. 2726 fl 25. 3959 11 5. 637 April 1. 2754 n 26. 4003 V 6. 714 1* 2. 2791 „ 27. 4028 V 7. 787 Y> 3. 2871 28. 4034 V 8. 860 n 4. 2886 » 29. 4053 V 9. 892 i> 5. 2928 11 30. 4086 V 10. 949 „ 6. 2951 » 31. 4117 V 11. 995 n 7. 2980 Juni 1. 4171 n 12. 1056 » 8. 3035 fl 2. 4210 r 13. 1130 V 9. 3107 fl o 0. nicht abgel. 11 14 1201 V 10. 3135 fl 4. 11 11 ■ft 15. 1275 11 11. 3148 fl 5. 4263 16 1321 12. 3158 » 6. nicht abgel. n 17. nicht abgel. V 13. 3195 n 7. 4318 V 18. nicht abgel. 11 14. nicht abgel. » 8. 4326 V 19. 1384 11 15. r a » 9. 4342 V 20. 1442 n 16. 3242 fl 10. nicht abgel. fl 21. 1493 » 17. 3296 fl 11. 4357 22. 1535 18. 3314 » 12. 4383 n 23. 1556 19. 3329 fl 13. 4408 fl 24. 1598 n 20. 3333 fl 14. nicht abgel. V 25. nicht abgel. » 21. nicht abgel. fl 15. 4432 V 26. 1642 V 22. n n » 16. nicht abgel. fl 27. 1667 V 23. 3354 » 17. 15 11 r 28. 1686 V 24 3401 fl 18. 4446 März 1. 1711 V 25. 3406 fl 19. 4476 A 2. 1745 V 26. 3425 fl 20. 4494 V 3. 1795 y> 27. 3436- » 21. 4502 4. 1820 « 28. 3445 » 22. 4525 11 5. 1835 11 29. nicht abgel. fl 23. 4554 V 6. 1882 V 30. 3467 fl 24. nicht abgel. 1’ 7. 1939 Mai 1. nicht abgel. fl 25. 4607 V 8. 1976 2- fl » fl 26. 4628 ' V 9. 2005 » 3 r fl » 27. 4655 V 10. 2071 V 4. 3505 fl 28. 4688 V 11. nicht abgel fl 5. 3516 fl 29. nicht abgel. fl 12. 2156 n 6. 3533 fl 30. 4732 V 13. 2185 V 7. nicht abgel. Juli 1. nicht abgel. V 14. 2236 » 8. 3555 fl 2- 4826 V 15. 2284 V 9. 3574 » 3. 4846 v 16. 2334 T 10. 3595 fl 4. 4872 V 17. 2371 V 11 3616 ' fl 5. 4886 V 18. 2403 r 12. 3634 V 6. 4910 fl 19. nicht abgel. n 13. 3660 V 7. 4932 V 20. 2430 » 14. nicht abgel. V 8. nicht abgel. V 21. 2444 » 15. 3685 V 9. 4971 V 22. 2469 n 16. 3717 fl 10. 5009 11 23. 2495 * 17. 3746 fl 11. 5028 11 24. 2551 V 18. 3785 fl 12. 5052 V 25. nicht abgel. n 19. 3825 r> 26. 2600 fl 20. 3841 » 27. 2616 » 21. 3889 » 28. 2631 V 22. 3892