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Frankfurt a. M., den 1. Dezember 1900. No. 5. 19001901 Telegramm-Adreaat Elektrotechnische Rundschau Frankfurtmain. XYIII. Jahrgang. >0 Oommissionair f. d, Buchhandel Rein’sche Buchhandlung, LEIPZIG. Zeitschrift für die Leistungen und Fortschritte auf dem G-ebiete der angewandten Eiektrizitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Mark 4.- halbjährlich angenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Hark 4.75 halbjährlich. Ausland Hark 6,—. Redaktion: Prof. Dr. G. Krebs in Frankfurt a. M. Expedition : Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 10 Fernsprechstelle No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2 l / s Bogen. Post-Preisverzeichniss pro 1900 No. 2378. Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe- ditionen und Buchhandlungen entgegen. Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 Berechnung für */„ 1 / a , 1 /, und ‘/, Seite nach Spezialtarif. Inhalt: Gruppen-Anrufsignal für Fernsprechvermittlungs-Aemter. S. 43. — Elektrolyse mittels Wechselstrom. S. 44. — Drahtlose Telegraphie. S, 44. — Leistungsmessapparat für Drehstrom. S. 44 — Eisenbahn mit Dreiphasenstrom von Murnau-Kohlgrub-Oberammergau. S. 45. — Kleine Mitteilungen: Sammler-Elektroden. S. 45. — Das Gutachten der Versuchsstation München über den Elektrizitszähler der Lux’schen Iudustriewerke. A.-G,, München. S 46. — Die elektrischen Stromwerke in Wien. S. 47. — Elektrizitätswerk in Göppingen. S 47. — Die Elektrizitätswerke von Glasgow. S. 47. — Die Unterstation von Tonawanda. S. 48. — Kapazität der Akkumulatoren für elektrische Wagen. S. 48. — Die elektrische Strassenbahn Elberfeld-Cronenberg-Remscheid. S. 48. — Italienische Mittelmeer bahn. S. 48. — Die Städte Fulda und Schlitz. S. 48. — Die unterirdischen elektrischen Eisenbahnen Londons. S. 48. — Ueber die Vorteile der Anwendung des elektrischen Be triebes bei Lokalbahnen. S. 49. — Die Verlegung des deutsch-amerikanischen Kabels. S. 49. — Kabel zwischen Shanghai und Tschifu. S 49. — Vom Telephonverkehr in Württem berg. S. 49. — Lautsprechender Phonograph. S. 49. — Reinigung von Metall-Oberflächen auf elektrochemischem Wege. S. 49. — Herstellung von Stahl und Eisen durch den elek trischen Ofen. S. 50. — Städtische Elektrizitäts-Akt.-Ges. Lüdwigshafen a. Rh. S. 50. — Akkumulatorenfabrik Akt.-Ges. Berlin-Hagen. S. 50. — Berliner Elektrizitäts-Werke. S. 50_ — Aktiengesellschaft für elektrische Unternehmungen, München. S. 50. — Geschäftsbericht der Telephon-Fabrik, Akt.-Ges., vorm. J. Berliner. S. 50. — Die Firma von Holtz und Strümpei. S. 51. — In der Sitzung der Elektrotechnischen Gesellschaft zu Frankfurt a. M, S. 51. — Auszeichnung. S. 51. — Die Pariser Weltausstellung. S. 51. — Neue Bücher und Flugschriften. S. 51. — Bücherbesprechung, S.51. — Polytechnisches: Der Greensche Economiser (Feuerungs-Sparer). Von G. Thomas W. Wood, Köln- Lindenthal. S. 52. — „Duritia“ (Stahlhärtemasse) von F. Müger, Darmstadt. S. 53. — Patent liste No. 5. — Börsenbericht. — Anzeigen. Gruppen-Anrufsignal für Fernsprechvermittlungs-Ämter. Die neue Einrichtung von der Telephon-Apparat-Fabrik Fr. Well es*) in Berlin giebt auf dem Amte ein Zeichen, wenn ein Fernsprecher einer zusammen gehörigen Gruppe benutzt wird. Hierdurch wird die Aufmerksamkeit des Beamten auf die betreffende Gruppe gelenkt, so daß ein Uebersehen des oft wenig hervortretenden Einzelsignals der betreffenden Fernsprechleitung nicht möglich ist. Für diesen Zweck wurde bisher in einer für alle Einzelsignale ge meinsamen Leitung ein Relais angeordnet, mit einer Spule von hohem und einer Spule von niedrigem Widerstande, sowie mit Um sehaltkontakten, um die Spule von schwachem Widerstande zu erregen, wenn das Relais wirken sollte, und mit anderen Umschalt kontakten und einem von diesen beeinflußten lokalen Stromkreis, in welchem das Gruppen- oder Hauptsignal lag. Diese Einrichtung hat sich im Betriebe nicht bewährt, und zwar deswegen, weil es unmöglich ist, zwei Kontaktpaare durch einen Anker derart zu steuern, daß beide Kontaktpaare immer sicher schließen oder öffnen. Um ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen, ist es erforderlich, daß die Arbeitskontakte, gegen welche sieh die Kontaktarme legen, federnd sind, nnd diese Federn müssen eine gewisse Spannung haben, um einen guten Kontakt zu erhalten. Bei der oben angegebenen amerikanischen Anordnung wird der Elektromagnet, welcher die Anker anzieht, zuerst durch eine Spule mit hoher Windungszahl erregt. Nachdem der Anker angezogen ist, wird die Spule mit niedrigem Widerstand und niedriger Windungszahl parallel zu der ersten Spule geschaltet, so daß nicht mehr die Ampere-Windungen vorhanden sind, welche hei der ersten Erregung des Ankers in Thätigkeit treten. Es wird also bei dieser Anordnung durch die Federkontakte der Anker wieder abgestoßen und findet infolgedessen ein Spiel des Ankers gegen die Kontakte statt. Bei der vorliegenden Anordnung wird durch eine Wicklung mit hoher Windungszahl ein Elektromagnet erregt, der durch seinen Anker den Kontakt des lokalen Stromkreises schließt, in welchem sieh das Kontrollsignal befindet. Parallel zu dem Kontrollsignal ist ein zweites Relais geschaltet, welches nach Erregung die niedrig gewickelte Spule des einen Relais der hoch gewickelten Spule des selben Relais parallel schaltet. Es wird hierdurch erreicht, daß sich die Anker unabhängig von einander einstellen lassen, ferner daß keine federnde Auflage zur Kontaktgebuug erforderlich ist, mithin auch nicht der Anker durch diesen Federdruck abgeschnellt werden *) Jetzt Telephon-Apparat-Fabrik Petsch, Zwietusch u. Co. in Berlin. kann, sobald die niedrig gewickelte Spule des ersten Elektro magneten in Thätigkeit tritt. In nebenstehender Figur ist eine derartige Einrichtung für eine Gruppe von drei Fernsprechern dar gestellt, von denen jeder mit einem Einzelsignal versehen ist. Jede Linienleitung wird für gewöhnlich an der Teilnehmerstelle geschlossen, wenn der Fernhörer für den Gebrauch von dem Haken-