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XVIII. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No 24. 1900/1901 2G3 im Vergleich zu allen elektromagnetischen Rufzeichen überzeugend dargethan und eine verhältnismäßig lange Brenndauer der Lampen nachgewiesen haben. Noch bessere Ergebnisse haben in letzterer Beziehung die Glühlampen des Zentral - Batteriesystems (für 12 und 24 Volt) gezeigt. Linien angedeutet). Dieser Behälter ist mit einer geeigneten Masse wie Oel, Paraffin u a. gefüllt, welche die vollkommenste Isolierung der eingebetteten Apparate bewirkt. n. Hochfrequenz-Transformator. Der üblichen, von Tesla und Thomson’schen Anordnung von Hochfrequenz-Transformatoren, bei denen die oszillatorische Ent ladung eines Kondensators benutzt wird, um in einem Leiter Wechselströme hoher Frequenz hervorzurufen, welche dann mittels eines sekundären Leiters transformiert werden, haften verschiedene Mängel an, die durch ein Verfahren von der Elektrizitäts- Aktiengesellschaft vormals Schuckert u. Co. beseitigt werden. Zunächst sind die Zuleitungen, die von den Leydner Flaschen zur Primärwicklung des Transformators führen, eine Quelle erheblicher Verluste. Sie strahlen nämlich einen großen Teil der Energie der elektrischen Schwingungen in den Raum hinaus und diese Energie geht daher für den Transformator verloren. Zweitens sind jene Leitungen der Sitz einer beträchtlichen Selbstinduktion, sie vergrößern somit die Schwingungsdauer. Nun ist man in gewissen Fällen, z. B. bei der drahtlosen Telegraphie, an die Aufrechterhaltung einer bestimmten Wellenlänge gebunden und muß bei großer Selbst induktion die Kapazität der Kondensatoren entsprechend klein wählen. Dagegen kann man offenbar, wenn es gelingt die Selbstinduktion zu verringern, die Kapazität vergrößern und so den Energieumsatz im Transformator steigern. Endlich ist bei der üblichen Anordnung die Erhaltung einer guten Isolation auf die Dauer kaum möglich und es treten daher durch direkten Stromübergang beträchtliche Verluste auf. Die genannten Mängel werden durch die in den Figuren 1—3 dargestellte Konstruktion beseitigt. In den Figuren bezeichnet i einen Induktionsapparat oder Wechselstromtransformator. Die Hochspannungsklemmen desselben sind zu den beiden Polen einer Funkenstrecke geführt, die mit je LJ___ I. — » U- JiQ. 2. Mg. 3. einer Belegung der beiden Plattenkondensatoren c in Verbindung stehen. Die beiden anderen Belegungen sind durch einen starken Kupferdraht verbunden, welcher, ohne Umwege zu beschreiben oder Verbindungsleitungen zu benötigen, direkt als Primärwicklung des eisenlosen Hochfrequenz-Transformators ausgebildet ist. In Figur 1 und 2 besteht dieser Primärkreis aus einer, in Figur 3 aus einer und einer halben Windung, doch unterliegt die Windungszahl keiner Beschränkung. In Figur 3 sind die beiden Kondensatoren durch einen einzigen ersetzt. Wird nun durch das Arbeiten des Induktions apparates eine genügend hohe Potentialdifferenz zwischen den beiden Kondensatoren hervorgerufen, so gleicht sich dies durch die Funken strecke f in oszillierenden Entladungen aus und es fließen daher in dem Primärdraht p Wechselströme hoher Frequenz. Diese Ströme wirken induzierend auf einen Sekundärstromkreis s, der in mehreren Windungen dem Primärdraht parallel läuft. Wie die Figuren zeigen, begleitet dieser Sekundärdraht den Primärleiter auf seiner ganzen Länge. Daher müssen sämtliche Kraftlinien, die von letzteren ausgehen, die ersteren sehneiden und ein Verlust durch Strahlung ist somit unmöglich. Gleichzeitig ist die Selbstinduktion auf ein Minimum beschränkt. Dies macht sieh vorteilhaft bemerkbar durch die Größe des Kondensators, der für eine bestimmte Wellenlänge erforderlich ist. Schon die Einschiebung einer wenige Centimeter langen Verbindungsleitung zwischen den Primärdraht des Transformators und die Kondensatoren würde dazu zwingen, die Kapazität des letzteren um 20—30 pCt. zu verkleinern. Endlich löst die vorliegende Anordnung auch die Schwierigkeit, welche in der hinreichenden Isolierung der hochgespannten Ströme liegt. Wie aus den Figuren ersichtlich, sind nämlich alle wesentlichen Teile in einen gemeinschaftlichen Behälter eingebaut (derselbe ist durch punktierte Kleine /Mitteilungen. Die Elektrizität bei Pompeji. Die Allgemeine Elektrizitäts- Gesellschaft in Berlin hat jetzt im Thal von Pompeji bei Neapel eine Einrichtung zur Uebertragung elektrischer Kraft vollendet, für für die alle Leiter aus Aluminium bestehen. Sie umfaßt drei hori zontale Turbinen von 150 Pferdestärken, die mit 190 Umdrehungen in der Minute arbeiten. Jede der Turbinen treibt einen Motor für dreiphasigen Wechselstrom, der mit einer Spannung von 3600 Volt längs der drei Aluminiumleitungen nach Pombeji, Sorno und Torre Annunziata geführt wird. Die erste dieser Linien hat eine Länge von 3 Kilometer, die zweite ist 15, die dritte 3 J / 2 Kilometer lang. Der Strom dient hauptsächlich als Triebkraft in den Maccaroni- Fabriken dieses Bezirks. —W.W. Grosser Fortschritt in der Beleuchtungstechnik. Mit gesetz lichen Mitteln glaubte man bisher den Acetylen-Explosionen Einhalt thun zu können, ohne daß die Verfasser dieser Gesetze ihr Ziel er reichten, nämlich vollständig gefahrlose Erzeugung von Acetylen. Trotzdem verdient dieses Licht dasselbe Ansehen zu genießen wie das Steinkohlengas und elektrische Licht, obgleich es bis jetzt un möglich war, die Erzeugung dieses Gases Laienhänden zu über lassen, ohne Gefahr zu laufen, daß durch etwaige unsachgemäße Behandlung Explosionen entstehen. Ebenso war es seit Jahren der Technik nicht vergönnt, Mittel zu finden, welche diese Frage zu lösen im Stande gewesen wären. Wie uns nun mitgeteilt wird, ist es gelungen, auf einem Wege Acetylen zu erzeugen, auf welchem sowohl absichtlich wie unabsichtlich ausgeschlossen ist, eine Explo sion hervorzurufen. Während nun bis jetzt das Acetylen in Räumen erzeugt werden mußte, die frostsicher sind, um zu verhüten, daß das zur Acetylenerzeugung notwendige Wasser gefriert, und so dureh ungeschickte Handhabung das eventuell ausgeströmte Gas im ge schlossenen Raume zu einem Explosionsherde werden mußte, wenn nicht teure Vorrichtungen gegen das Einfrieren vorhanden waren, gestattet das neue Verfahren zunächst, Acetylen bei der größten Kälte im Freien zu erzeugen ohne jeden Schutz und Bewachung und ohne daß die notwendige Wassermenge gefriert oder Chemikalien zusätze, noch künstliche Erwärmung angewendet zu werden brauchen. Etwa ausströmendes Gas kann daher selbst durch Berührung mit einer Flamme nicht zur Explosion gebracht werden, sondern ver brennt wie jede andere Gasart, wenn es überhaupt zur Entzündung gelangt. Hiermit wäre die einzige Gefahr, nämlich Acetylenluft gemisch, im geschlossenen Raum beseitigt; denn selbst die größte Menge des eventuell ausströmenden Acetylens wäre nicht im Stande, sich mit der Luft im Freien in der Weise zu einem Gasluftgemisch zu verbinden, daß ein Explosionsgemenge daraus entstehen könnte. Auch soll bei dem nunmehrigen Verfahren ein Gaserzeuger verwen det werden, der luftfreies Acetylen hervorbringt, so daß auch bei gewaltsamer Beschädigung des Apparates keine Explosion herbei geführt werden kann, da im Falle eines Zusammendringens des aus strömenden Acetylens mit Feuer das vorhandene Gas abbrennt, wie Steinkohlengas. — Sollte diese Mitteilung sich in der Praxis zur Thatsache bewähren, so ist diese Verbesserung ohne Zweifel von großer Bedeutung; denn dadurch ist dem Acetylen noch der einzige Nachteil genommen, welchen es bis jetst dem Steinkohlengas und elektrischen Licht gegenüber nicht in Abrede zu stellen im Stande war. Fabriken, Wohnhäuser etc. könnten nun ohne weiteres in den Besitz einer vollständig gefahrlosen Beleuchtungsanlage kommen, die jede andere Beleuchtungsart übertrifft. — Das neue Verfahren wird von der Gasindustrie Ulm, G. m. b. H., Ulm a. D., verwertet. — W. W. Neue Anordnungen des elektrischen Lichtes. Bis jetzt war man nicht im Stande, die Schwammbänke bis zu beliebiger Tiefe auszubeuten; der Mangel an Licht erschwerte dem Taucher schon bei verhältnismäßig geringen Tiefen die ohnedies anstrengende A'beit. Jetzt benutzen die Schwammfischer an der Küste von Florida für ihre Zwecke elektrische Bogenlampen von großer Lichtstärke, die ins Meer hinabgelassen werden, um so in tieferen Schichten dem Taucher die Ausbeute der Schwammbänke möglich zu machen. Dureh dieses einfache Hilfsmittel haben sich die Erträge der Schwamm fischerei fast verdoppelt; auch die Güte der Schwämme hat zuge nommen, weil der Taucher sc,hon auf dem Meeresboden minder wertige Stücke von den wertvolleren zu unterscheiden vermag und nur gute Schwämme fischt. — Ein neues elektrisches Lieht wurde jüngst in der Kolumbia-Universität zu Newyork gezeigt. Man kommt damit den Hoffnungen, die man früher auf die Geislersche Röhre setzte, anscheinend etwas näher. Der Erfinder verwendet ein langes Glasrohr, das er mit mehr oder minder dichten Gasen füllt. Die verwendeten Stromspannungen entsprechen ganz denen, wie sie bei ge wöhnlichen Glühlampen in Gebrauch sind. Durch einen Wehnelt’schen