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Elektrotechnische Rundschau
- Bandzählung
- 18.1900/01
- Erscheinungsdatum
- 1901
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Mag:A434
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id507861434-190100001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id507861434-19010000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-507861434-19010000
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Elektrotechnische Rundschau
-
Band
Band 18.1900/01
-
- Titelblatt Titelblatt I
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis III
- Register Sachregister VIII
- Ausgabe No. 1 1
- Ausgabe No. 2 12
- Ausgabe No. 3 22
- Ausgabe No. 4 32
- Ausgabe No. 5 43
- Ausgabe No. 6 54
- Ausgabe No. 7 64
- Ausgabe No. 8 75
- Ausgabe No. 9 85
- Ausgabe No. 10 94
- Ausgabe No. 11 103
- Ausgabe No. 12 115
- Ausgabe No. 13 126
- Ausgabe No. 14 137
- Ausgabe No. 15 148
- Ausgabe No. 16 161
- Ausgabe No. 17 173
- Ausgabe No. 18 186
- Ausgabe No. 19 199
- Ausgabe No. 20 212
- Ausgabe No. 21 224
- Ausgabe No. 22 236
- Ausgabe No. 23 248
- Ausgabe No. 24 260
-
Band
Band 18.1900/01
-
- Titel
- Elektrotechnische Rundschau
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XVIII. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No. 23. 1900/1901. Annehmlichkeiten, welche den elektrischen Betrieb vor jedem anderen auszeichnen, so große, daß eine allgemeinere Anwendung desselben auch in der Landwirtschaft nur eine Frage der Zeit sein kann. Allerdings bestehen elektrische Beleuchtungsanlagen auf land wirtschaftlichen Gütern schon seit längerer Zeit. So augenfällig aber auch die Uebe'rlegenheit des elektrischen Lichtes sich zeigte, war es noch nur wenigen Landwirten vergönnt, sich diesen Luxus zu gestatten, ehe man es verstand, die erzeugte elektrische Energie auch für Kraftzwecke zu verwenden. Erst dann wurde die Anlage rentabel. Ganz besonders günstig gestalten sich die Verhältnisse, wenn eine natürliche Kraftquelle zur Verfügung steht, die zum Antriebe der Dynamomaschinen benutzt werden kann. Seitdem sind viele elektrische Anlagen für landwirtschaftliche Betriebe entstanden, teils in der Art, daß die Landleute eines bestimmten Kreises sieh vereinigten und eine gemeinsame Kraftstation errichteten, teils durch die Einrichtung kleinerer Zentralen für größere Einzelgüter. In den ersteren werden in der Regel hochgespannte Wechselströme — meistens Drehstrom — erzeugt, mittels Fernleitungen zu den Ab nehmern geführt und dort auf die Verbrauchsspannung herunter transformiert, während für Einzelanlagen meistens Gleichstrom maschinen in Verbindung mit einer Akkumulatorenbatterie zur Anwendung gelangen. Nach dem zuletzt genannten System wurde auch die elektrische Anlage für die Kgl. Domäne Simmern im Hunsrück ausgeführt, welche im nachfolgenden kurz beschrieben werden soll. Die Verhältnisse lagen dort insofern besonders günstig, als eine hinreichende Wasserkraft von solcher Beschaffenheit zur Verfügung stand, daß die Aufstellung irgendwelcher Reservekraftmaschinen sich als durchaus überflüssig erwies. Die lebendige Kraft des Simmer- baehes wird durch eine Turbine in mechanische, und diese durch eine Dynamomaschine Type MPD der Helios Elektrizitäts-Aktien gesellschaft Köln-Ehrenfeld in elektrische Energie umgesetzt. Eine Akkumulatorenbatterie, welche während des Tages zum Ausgleich dient, liefert nach Abstellung der Dynamomaschine den für die Be leuchtung oder zum Betriebe einzelner Maschinen noch erforderlichen Strom. Von einer Hauptverteilungstafel aus wird der Strom unter einer Spannung von TO Volt den verschiedenen Verbrauchsstellen zugeführt, nämlich den zur Beleuchtung der Ställe und Scheunen installierten Lampen und verschiedenen Elektromotoren. Die elek trische Beleuchtungsanlage weist keine erwähnenswerten Abweichungen von normalen Installationen auf. Dagegen wurde bei der Wahl der Antriebsmotoren von folgenden Gesichtspunkten ausgegangen: Soll durch die Verwendung motorischer Kräfte wirklich Personal gespart werden, so ist es notwendig, die einzelnen Maschinen zu verschiedenen Zeiten gesondert in Betrieb setzen zu können, damit die Bedienung durch dasselbe Personal erfolgen kann. Fehlerhaft wäre es nun, zu diesem Zwecke für jede einzelne Maschine einen Motor aufzustellen, welcher nur zeitweise zu arbeiten hätte, während er sonst leer dastünde und während dieser Zeit zur Verzinsung und Tilgung des für ihn aufgewendeten Kapitals nichts beitragen könnte. Um dies zu vermeiden, konstruierte man transportable Motoren und zwar je nach den Maschinen, zu deren Antrieb sie benutzt werden sollen, fahrbare oder tragbare Motoren. Solche Motoren wurden in Simmern zur Anwendung gebracht und bewähren sich dort vorzüglich. Hier werden ver schiedene Maschinen, die einzeln einen sehr geringen Kraftbedarf haben, von einer gemeinschaftlichen Transmission mittels eines größeren Motors angetrieben; man wählte diese Anordnung, da erstlich sehr kleine Motoren nicht einen gleich guten Wirkungsgrad haben wie größere, und andererseits ein Motor von der Größe des hier verwendeten für andere Zwecke doch notwendig war. Es ist dies ein lOpferdiger Gleichstrommotor der Helios Type G, welcher mit Hilfe der erwähnten Transmission vier Maschinen anzutreiben vermag, nämlich eine Rübenschnitzelmaschine mit einer Leistung von 650 kg, einen Oel- kuchenbrecher mit einer Leistung von 500 kg in der Stunde, eine Pumpe, welche 10 cbm stündlich hebt, und endlich mittels eines durch die Decke geführten Riemens eine Häckselsehneidemaschine mit einer Leistung von 150 kg in der Stunde. Die letztere Maschine vermag bei zehnstündigem Betriebe einen Vorrat zu erzeugen, welcher z. B. auf acht Tage für 44 Kühe, 12 Ochsen, 10 Pferde und 25 Stück Jungvieh ausreicht. Es ist leicht möglich, einzelne durch die Transmission betriebene Maschinen abzustellen, ohne daß hierdurch die Arbeit der übrigen beeinträchtigt würde. Es geschieht dies mit Hülfe einer Leerscheibe, auf welcher der Riemen beim Einschalten des Motors zunächst läuft, und von welcher er, sobald die betr. Maschine in Thätigkeit treten soll, durch einen einfachen Handgriff auf die Riemenscheibe hinübergeschoben wird. Der fahrbare Motor kann auch noch anders verwandt werden; dabei wird seine volle Kraft beansprucht zum Antriebe eines Dreschkastens mit einer Leistungsfähigkeit von 900 kg in der Stunde. Hier zeigt sich ganz besonders deutlich, welche Zeitersparnis bei Verwendung beweglicher Elektromotoren erzielt wird. Während das Aufstellen und Anheizen einer Lokomobile 1 l j 2 —2 Stunden dauert, ist das Anstellen des fahrbaren Motors in einer Viertelstunde zu bewerkstelligen Sobald aber der Motor steht und der Riemen aufliegt, kann sofort der Betrieb beginnen. Dies ergibt einen Zeitgewinn von U/ 2 Stunden, ganz abgesehen davon, daß bei elektrischer Beleuchtung das Dreschen auch nach Eintritt der Dunkelheit fortgesetzt werden kann. Zum Anti’ieb aller Maschinen, welche sich zu ebener Erde befinden, läßt sich ein fahrbarer Motor mit Vorteil verwenden. Anders ist es dagegen, sobald Maschinen in höher gelegenen Stock werken laufen sollen. Zu diesem Zwecke benutzt man einen tragbaren Motor; er treibt mittels eines Zahnradvorgeleges eine Milchzentrifuge an, welche bei einem Arbeitsaufwande von 3 / 4 PS. 450 Liter in der Stunde zu verarbeiten vermag. Hier ist ein Helios-Motor Type H verwendet. Diese Motoren werden als Kleinmotoren gebaut Q/ 8 —2 PS.) und eignen sich wegen ihrer geschlossenen Bauart vor allem für solche Betriebe, wo ein Eindringen von Fremdkörpern in das Innere des Motors zu befürchten ist. Einfach ist auch die Art der Zuführung des elektrischen Stromes zu den Motoren. Die Leitungen werden bis zu einem möglichst bequem in der Nähe der Verwendungsstelle gelegenen Pfosten geführt und endigen dort in einem Steckkontakt. Zugleich mit dem Motor ist auf dem transportablen Gestell der Anlaßwiderstand angebracht, und von diesem aus stellt dann eine biegsame Leitung mittels eines an ihrem freien Ende befindlichen Steckers den Anschluß her. Sollen einzelne Maschinen auch noch in größerer Entfernung von dem Anschluß arbeiten, so befestigt man am hinteren Ende des Motor wagens eine Kabeltrommel, auf welcher ein biegsames Kabel von genügender Länge aufgewickelt ist. Man sieht leicht ein, daß auf diese Weise ein Betrieb geschaffen wird, wie er auch nur annähernd in gleichem Maße rentabel und angenehm mit keinem anderen Betriebsmittel bewerkstelligt werden könnte. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn die Benutzung elektrischer Triebmittel in der Landwirtschaft eine immer größere Verbreitung findet. lieber sichtbare und unsichtbare Strahlen. Vortrag von Herrn Dr. E Miillemlorff in der Elektr. Gesellschaft zu Köln. Unter sichtbaren Strahlen verstehe ich solche, die einen Reiz auf unsere Sehnerven ausüben, unter unsichtbaren Strahlen solche, die dies nicht thun. Man sieht aber auch im ersteren Falle nicht den Strahl, sondern nur den Körper, der ihn aussendet. Als Strahlen quelle benutze ich in Ermangelung der Sonne den elektrischen Licht bogen. Die von ihm ausgehenden Strahlen sind mannigfacher Natur. Ich sondere einen Teil durcli einen schmalen Spalt ab und zerlege ihn durch ein Prisma. Es entsteht das bekannte Spectrum. Außer halb des sichtbaren Teiles befindet sieh noch die ultravioletten und ultraroten Strahlen. Die ersteren sind nachweisbar durch ihre chemischen Wirkungen und durch die Erscheinungen der Fluorescenz Die äußersten ultravioletten Strahlen gehen durch Glas nicht hindurch sie sind deshalb mit Quarzlinsen und Quarzprisma erzeugt. Eine dünne Platte aus Hartgummi bildet in ihrem Wege kein Hindernis. Zum Nachweis der ultraroten Strahlen, die vorwiegend Wärmestrahlen sind, muß man sich eines Prismas aus Steinsalz oder aus Sylvin bedienen. Die Wärmestrahlen wirken auch verändernd auf Farben, sie röten z. B. eine Mischung von Jodsilber und Jodqueeksilber. In der Natur finden Strahlenzerlegungen nicht nur bei der Erscheinung des Regenbogens, sondern häufig auch bei den Mondhöfen, nämlich dann statt, wenn die höheren Luftschichten mit Eiskrystallen erfüllt sind. Künstlich kann man solche Mondhöfe durch Einschaltung eines Beugungsgitters in den Lichtkegel darstellen. Bemerkenswert ist die Beziehung der ultravioletten Strahlen zur Elektrizität. Zwei Kugeln, zwischen denen elektrische Funken überspringen, werden bis zur Unterbrechung der Funken voneinander getrennt. Eine Belichtung der Kugeln ruft die Funkenbildung sofort wieder hervor. Daß die Wirkung von den ultravioletten Strahlen herrührt, lehrt das Auf hören der Funken bei Zwischenschaltung einer Glasplatte. Eine in ihrem Wesen noch wenig erkannte Strahlenquelle bildet das rohe Uranerz oder die Pechblende. Der dabei wirksame Bestand teil scheint ein bisher noch nicht rein dargestellter Stoff, das Radium zu sein. Die Radiumverbindungen pliosphorescieren teils, ohne einer voraufgehenden Belichtung zu bedürfen, teils wirken sie fluoreseierend oder beeinflussen die Funkenstrecke, ohne jedoch bei alledem durch Glas abgeblendet zu werden Diese Strahlen heissen radioaktive Strahlen, oder nach ihrem Entdecker, Becquerelstrahlen. Blei übt eine Schirmwirkung auf sie aus, andere Metalle dagegen weniger. Die hier in ihrer Wirkung gezeigten Radiumverbindungen hat Herr Dr. W. Giesel in liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt. Liehterseheinungen ohne erhebliche Temperaturerhöhung treten auch bei elektrischen Entladungen, z. B. beim Schütteln von Quecksilber in luftleeren Glasröhren, auf. Die von elektrischen Funken erzeugten Strahlen sind sehr ver schiedener Art, je nach dem Grad der Luftverdünnung in der von der Elektrizität durchströmten Röhre. Man kann die Unterschiede deutlich erkennen, wenn man den Funkenstrom gleichzeitig durch eine Reihe verschieden evaeuierter Röhren leitet. Dadurch erhält man zunächst die Erscheinungen in den bekannten Geisslerscben Röhren, bei stärkerer Verdünnung die Kathoden- und Kanalstrahlen, und schließlich leuchtet die ganze Gefäßwand in grüner Fluorescenz und sendet die bekannten Röntgenstrahlen aus. Die Kathodenstrahlen er regen Fluorescenz und Phosphorescenz und zwar auch in Körpern, die sich in ultravioletten Strahlen in dieser Hinsicht neutral verhalten. Durch Fluoreseenzwirkung auf dem Baryumplatincyanürschirm kann die Ablenkung der Kathodenstrahlen durch den Magneten deutlich gezeigt werden. Dieser sehr instruktive Apparat ist von der hiesigen Firma E. Leybolds Nachfolger bezogen. Kathodenstrahlen, die durch ein Aluminiumfester aus der Röhre austreten, haben andere Eigen-
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