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„ ELEKTROTECHNISCHE KUNDSCHAU. * 1900/1901. Gesellschaft im laufenden Jahre gut beschäftigt ist. Die Verwaltung glaubt sich infolge größerer lohnender Aufträge zu der Annahme berechtigt, daß das laufende Ge=chäftsjabr guten Gewinn bringen wird B. T Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft Tormals W- Lahmerer & Co,, Frank furt a. M. Ueber die Gestaltung des am 31 März abgelaufenen Geschäftsjahres der Gesellschaft entnehmen wir nunmehr der darüber vorliegenden Mitteilung der Verwaltung das Folgende: Die Jahresbilanz für 1900.1 ergiebt nach Abzug der allgemeinen Unkosten und Obligationszinsen einen Bruttogewinn inklusive Vortrag von 2,029,482 M. (gegen 1,349,109 M. für 1899/1900), aus welchem nach Rückstellung von 444,369 M. für Zinsgarantien, Abbuchung von verschiedenen Vorarbeiten, Ausstellungskosten u. s. w. und nach zu den bisherigen Sätzen vor genommenen ordentlichen Abschreibungen von 183,493 M. eia Reingewinn von 1,401,620 M. verbleibt. Aus demselben sollen nach 145,657 M. außerordentlichen Abschreibungen 10 pCt Dividende auf das von sechs auf zehn Millionen Mark erhöhte Aktienkapital zur Verteilung gelangen. . (Im Vorjahre wurden 11 pCt ausgeschüttet). Die Beschäftigung der Fabrik war und ist fortgesetzt eine zu friedenstellende, und ist die Summe der im neuen Geschäftsjahre bis jetzt ein gelaufeneu Aufträge ohne diejenigen für die Deutsche Gesellschaft für elek trische Unternehmungen — um mehr als die Hälfte größer als in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der ordentlichen Generalversammlung soll außerdem vorges( klagen weiden, das bisherige Aktienkapital von zehn Millionen M. bis zu dem Betrage von 20,50 Millionen M, also um 10,50 Millionen M., zu dem Zwecke zu erhöhen, den Aktionären der Deutschen Gesellschaft, für elektrische Unternehmungen zu Frankfurt a. M. anzubieten, ihre Aktien gegen solche der Elektrizitätsaktiengesell-ckaft vorm. W. Lahmeyer & Co. im Verhältnis von 10 zu 7 umzutauschen. Veranlassung zu diesem Vorschläge ist die gewonnene Ueberzeugung, daß der Zusammenhang zwischen Finanz- und Fabrikationsgesell schaft ein solch enger ist und sein muß, daß es unbedingt wünschenswert er scheint, daß die Fabiikationsgesellschaft vollen Einfluß auf d e Finanzgesellschaft besitzt. Die Fabrikaiionsgesellschaft hat nicht nur für die meisten Werke der Finanzgesellschafr gewisse Garantien, sondern auch fast allenthalben während der Dauer dieser Garantien die Betriebsleitung übernommen. Die Vereinigung der Verwaltungen bedeutet, wie das Schreiben der Labmeyer-Gesellschaft noch besonders hervorhebt, eine Vereinfachung. Zum Schluß bemerkt das Kommunique: Bei der zu erwartenden weiteren befriedigenden Entwickelung der im Besitze der Deutschen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen befindlichen Werke bedeutet diese Operation nach geschehener Durchführung die Erreichung einer bedeutenden stillen Reserve für die Elektrizitäts Aktiengesellschaft vormals W. Lahmeyer & Co. (Der Reingewinn für 1 -99|1900 betrug 1,204,010 M Trotz dem also im abgelaufenen Geschäftsjahr ein um beinahe die Hälfte höheres Aktienkapital werbend war als im Geschäftsjahr 1899|1900, ist nur ein um 200,000 M. höherer Reingewinn erzielt worden. Eine ähnliche Transaktion, wie sie die Gesellschaft Lahmeyer mit den Aktien der Deutschen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen vornehmen will, hat bekanntlich die Schuckert- Gesellsrhaft im Jahre 1899 mit den Aktien der Kontinentalen Gesell-cbaft für elektrische Unternehmungen zum Teil zur Durchführung gebracht Die Hoff nungen, die die Schuekert-Gesellschaft in Bezug auf diesen von ihr gleichfalls als stille Reserve betrachteten Aktienbesitz hegte, haben sich bisher allerdings nicht erfüllt.) B. T. Aktien-Gesellscliaft für elektrotechnische Unternehmungen, München. Der bereits erwähnte Geschäftsbericht für 1900 teilt mit, daß das Elektrizitätswerk Breitenthal mit der Gemeinde Babenhausen und einer Anzahl kleinerer Orte Konzessionsverträge abgeschlossen hat. Bei dem Elektrizitätswerk Illachmühle ist seit Mitte Januar d. J. der provisorische Dampfbetrieb durch den regel mäßigen Wasserkraftbetrieb abgelöst worden. Steingaden kam Ende Mai 1900. Lechbruck und Bernbeuren im März 1901 in Betrieb. Das Elektrizitätswerk Sulzbach i. 0. ist seit Mitte April 1600 in Thätigkeit. Von dem Ausbau der Ueberland-Zentrale bei Altbach in Württemberg wurde Abstand genommen und die Betei igung bei der Elektrizitäts Gesellschaft vormals Erwin Bubeck G m. b. H in München von 375,000 M. vollgezahlt. Das Erträgnis dieser Beteiligung sei wieder befriedigend gewesen. Zur Verstärkung der Betriebsmittel hat die Gesellschaft im August v. J. eine 4‘/ 2 prozentige Hypothekar-Anleii e von 1 Mill. Mark begeben. Der Reingewinn beträgt nach 4618 M. Abschreibungen 102,845 M. (i. V. 116,073 M.), wovon 5142 M. der Reserve überwiesen und restliche 97,702 Mai k vorgetragen werden sollen. (Im vorigen Jahre gelangten 4 Prozent Dividenne zur Verteilung.) (Neben der vorerwähnten Obligationen schuld betrugen bei Jahresschluß dis laufenden Verbindlichkeiten 541,416 M. (i. V. nur 158,412 M.), wogegen in Baar und Wechseln nur 26,588 M. (40,442 M.) vorhanden waren; die eigenen Elektrizitätswerke stehen mit 1,82 Millionen M. zu Buch, und die Debitoren heliefen sich bei Jahresschluß auf 1,45 Millionen M An Reserven werden 35,804 M. ausgewiesen bei 2 Millionen M. Grundkapital Elektra, Akt.-Ges., Dresden. Die Generalversammlung war von 10 Aktionären besucht, die 3061 Aktien vertraten Ein Aktionär bemängelte die wenig liquide Lage Man habe im Vorjahr ein Kassakonto von Mk. 1,900,000 gehabt, jetzt nur noch von Mk. 2000, wogegen eine Bankschuld von Mk. 559,000 aufgelaufen sei. Die Aktien der Zwickauer Elektrizitätswerk- und Straßenhahn- Akt-Ges., die die Gesellschaft zum größten Teil in Hinden habe, hätte nur 3 '/ 2 gegen vorjährige 3 3 /~ 4 pCt. gebracht, und er höre, es sollten auch Obligationen ausgegeben werden. Von der Verwaltung wurde dies bestritten; die Gesellschaft Elektra besitze derartig gute Werte, daß man keine Besorgnis zu haben brauchte. Die geschilderten Verhältnisse lägen bei der Elektra nur deshalb vor, weil ver schiedene Objekte sich nicht zu dem erwarteten Zeitpunkte realisieren ließen. Die Konsortialgeschäfte seien zum Teil alte Beteiligungen, besonders die auf Kattowitz habe im vorigen Jahre einen Gewinn von über Mk. 20,000 und im laufenden Jahre wieder einen guten Gewinn gebracht. Das Bankguthaben sei hauptsächlich durch die Fertigstellung im Zuge befindlicher Anlagen, wie der Bergschwebebahn, aufgebraucht worden. Dieselbe habe aber im Mai und Juni recht erhebliche Ueberschüsse gebracht. Daß die Elektrizitätswerke sich zunächst niedrig verzinsen, sei in Deutschland eine allgemeine Erfahrung; es sei anziinehmen, daß die Rentabilität der Werke im Laufe der Jahre wachse. Nach Ablehnung des Antrags eines 2 Stimmen vertretenden Aktionärs, von Ver teilung einer Dividende abzusehen und die h'erfür ausgeworfeuen Mk. 180,000 vorzutragen, wurden die Anträge der Verwaltung, insbesondere die Verteilung von 3 pCt. (i. V. 4 pCt.) Dividende genehmigt. In den Aufsichtsrat wurde Herr Stadtbaurat a. D. Theodor Köhn, Direktor der Kontinentalen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg, wieder- und an. Stelle des eine Wiederwahl ablehnenden Herrn Oberfinanzrat Ledig, Herr Bankier Ad. Pader- stein-Dresden neu gewählt. Die Versammlung genehmigte noch den Ankauf des am Ende der Bergsehwebebahn gelegenen Restaurationsgrundstückes „Losc.hwitzhöhe“ für Mk. 167,000. Gesellschaft für elektrische Industrie, Wien. Die im Sommer 1898 mit 2 Mill. Kr. Aktienkapital von der Oesterr. Eisenbahnverkehrs-Anstalt ins Leben gerufene Gesellschaft, die auch zu d r Deutschen Eisenbahn-Ges. in Frank furt a. M. Beziehungen hat, verzeichnete in 1900 eine befriedigende Weiter entwicklung, obwohl das Ergebnis durch den Kohlenstreik und den Rm-kgang der Konjunktur geschmälert wurde. Die Gesammtleistungsfähigkeit der Anlagen stieg um 126.4 auf 908.2 Kilowatt. Der Reingewinn beträgt nach 11,473 Kr. 1899 14,850 Kr.), Dotirung des Ernenerungsfonds 123,926 Kr. (136,956 Kr.), woraus 4'/ 2 pCt. Dividende (1899 6 pCt. p. a.) verteilt werden. Im laufenden ßlieinisches Technikum ßingen. Automatischer Lichtregulator. 800 Apparate im Betrieb. Beste Referenzen.