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241 XVIII. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No. 21. 1900/1901 Nach diesen von dem Amerikaner Duddell erkannten Prinzipien konstruierte Dr. Simon in Frankfurt a. M. einen Apparat, welcher durch eine Tastatur (T in Fig. 2) eine beliebige Variation der eingeschalteten Selbstinduktionen und damit die Erzeugung verschieden hoher, aufeinander abgestimmter Töne zuläßt. Auf diesem Instrument kann man also spielen wie auf einem Klavier, und es wird nun erklärlich, wie es in dem vorerwähnten Versuch gelang, die Lampe zum Singen der Nationalhymne zu veranlassen, nachdem man zu den 7 Noten, welche die Melodie enthält, 7 Selbstinduktions spulen sorgfältig abgestimmt hatte. Die tönende Lampe übt dabei auf ihren .Stromkreis eine Rück wirkung aus, vermöge welcher alle anderen in ihm befindlichen Lampen dieselben Töne vernehmen lassen, wie einige während des oben beschriebenen Versuches in einem Nebenraum an einer Bogen lampe mit photometrischen Untersuchungen beschäftigten Herren zu ihrer nicht geringen Ueberraschung erfuhren. Allerdings sind diese Töne sehr schwach. Zu ihrer Verstärkung hat Geheimrat Slaby einen neuen Weg gefunden. Der von ihm zu dem Versuch benützte Apparat hat die in Figur 2 gezeigte Anordnung. Hier gelang es ihm nun, auf folgende einfache Weise eine beträchtliche Verstärkung der erzielten Töne zu bewirken: Statt des vorgedachten gewöhnlichen Kleine Mitteilungen. Anker-Elektrizitiils-Gesellschalt m. besclir. Haftpfl. vorm. A. Baruikol & Co., Leipzig - Lindenau. Illustrierte Preisliste. Die Firma fertigt Bogenlampen für alle Stromarten (Gleich-, Dreh- und Wechsel strom), sowie für alle Schaltungen, für Innen- und Außen-Beleuchtung, für direktes und indirektes Licht. Die Gleichstrom-Bogenlampen werden als Nebenschlußlampen für Parallel- und Gruppenschaltung, als Differentiallampen für Parallel , Gruppen- und Reihenschaltung, sowie als Dreischaltungslampen für Hintereinanderschaltung von 3 Lampen hei 110 Volt oder von 6 Lampen bei 220 Volt gebaut und zwar ohne Verwendung von Vorsehalt- und automatischen Kondensators mit festgelagerten Isolationsplatten, benutzte er einen solchen, der aus abwechselnd lose übereinandergelegten Blättern aus Papier und Staniol besteht, von denen die Staniolblätter 1, 3, 5 . . . auf der einen, 2, 4, 6 . . . auf der anderen Seite über das Papier hervorstehen. Die Entladung verläuft also oszillierend von den Staniolblättern 1, 3, 5 . . . über Kl, den Lichtbogen, K 2, den Kontakt der niedergedrückten Taste und die Selbstinduktionsspule zu der Belegung 2, 4, 6 . . . und zurück. In der That ist der erzeugte Ton jetzt drei- bis viermal so stark, wie bei Benutzung des gewöhnlichen Kondensators, was auf ein Mitschwingen der losen Isolationsschichten zurückzuführen sein dürfte. Die Spulen R1 und R 2 gestatten eine genaue Regulierung der Tonhöhe. Die praktische Bedeutung dieser Versuche scheint einstweilen ja nicht hervorragend; doch kommt es darauf zunächst nicht an, sondern auf die kaum hoch genug einzuschätzende theoretische Feststellung der Umsetzungsfähigkeit elektrischer Impulse in Schallwellen durch Ver mittelung des Lichtbogens und die Möglichkeit, die so erzeugten Schallwellen durch geeignete Vorrichtungen zu verstärken. Die praktische Verwertung dürfte nicht mehr allzulange auf sich warten lassen. A, Förster, (Techn. Bl.) Aus den Gutachten von zuverlässigen Stellen, namentlich auch vonseiten der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt geht hervor, daß die Regulierung außer ordentlich einfach und gleichmäßig ist und der Abbrand der Kohlen ohne Zischen und Flackern erfolgt. Besonders hervorzuheben sind die Bogenlampen mit kleiner Glocke, welche, da der Luftabschluß fast vollkommen ist, einen nur sehr ge ringen Abbrand der Kohlen zulassen; es können deshalb solche, welche für geringe Stromstärke gebaut sind, als billiger Ersatz für das teuere Glüblicht gelten. Dabei ist noch die Einrichtung getroffen, daß ein Herausfallen glühender Aschenteilchen ausgeschlossen ist. Fig. 1 zeigt eine Lampe mit kleiner opalisierender Innen- und großer Außenglocke von Hellglas; schon von 2 Ampere an können sie zu Außen- Widerständen. Die letzteren Lampen verdienen wegen ihrer ungemein feinen Regulierung und der vollkommenen Ausnutzung der Leitungsspannung, da kein Vorscbaltwiderstand notwendig ist, besondere Beachtung. Den Nebenschluß lampen gegenüber bieten sie eine Ersparnis an elektrischer Energie bis zu 33'/ a pCt. Die Brenndauer der Dauerbrandbogenlampen beträgt 100 bis 200 Stunden. Besondere Beachtung verdienen die Gleichstrom-Di ff erential- Doppel-Bogenlampen für Hintereinanderschaltung von zwei und mehr Lampen. Die Bogenlampen für Dreh- und Wechselstrom werden als Nebenschluß- Differential- und Dauerbrandlampen für 40 bis 60 ständige Brenndauer gebaut. beleuchtung dienen, Fig. 2 zeigt eine solche mit kleiner Glocke und Reflektor. Fig. 3 zeigt eine Bogenlampe für indirektes Licht hei Innenbeleuchtung. Sehr zweckmäßig ist ferner eine Leitungskuppelung für Bogenlampen, welche die sonst erforderlichen, lang herabhängenden Zuführungskabel über flüssig machen. Dazu kommen alle Arten von Nebenapparaten: Vorschalt widerstände, An lasser, automatische Schaltapparate, Transformatoren für Wechselstrom-Bogen lampen, Drosselspulen, Aschenteller, Glocken, Schirme, Reflektoren und Auf zugwinden. Wegen der sehr einfach und sicher wirkenden Regulierung, der Ersparnis au elektrischer Energie und dem Schutz gegen Feuersgefahr haben diese Bogen lampen rasch eine sehr große Verbreitung gefunden. Die neue Güleher’schc Grubenglühlampe. Gülcher hat seiner Lampe j eine Spannung von 8 Volt gegeben und speist sie mittels einer kleinen Akku- j mulatoron-Batterie von 8 Elementen. Das Ganze wiegt nur 3,2 kg; diese einzige Ziffer genügt, um zu zeigen, daß der Erfinder einen verhältnismäßig sehr leichten Akkumulator benutzt hat. Die neue Lampe kann mit der Hand oder mittels eines Riemens an der Seite oder auf der Brust getragen werden. Trotz ihres Gewichtes bietet sie große Vorteile gegen die gewöhnlichen Essenzlampen I in Betreff der Sicherheit und Beleuchtung. Die Batterie-Platten bestehen aus | einer Art Bleigitter, in welcher die aktive Masse eingepreßt ist. Die Batterie 1 kann eine Lampe von 8 Volt 10—11 Stunden speisen: ihre Leuchtkraft ist doppelt so groß, wie die der Essenzlampen und ist für die unterirdischen Arbeiten vollständig ausreichend. Die neue Lampe giebt einen einfachen Leuchtpunkt; ihre Dauer ist 150—200 Stunden, Ihr Preis scheint nicht höher wie der der Essenzlampen zu sein. F. v. S. Die Beleuchtungswagen und Scheinwerfer der Elektrizitäts- Aktiengesellschaft, vormals Schnckert & Co. Die oben genannte Firma hatte auf der internationalen Ausstellung für Feuerschutz- und