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239 XVIII. Jahraane. No. 22. 1900/1901 wie etwa durch Ingangsetzen einer rasch schlagenden Klingel, eines rasch schwingenden Hammers r (Fig. 4) oder eines Uhrwerks (Fig. 6). Im letzteren Fall wird ein Rad angewandt, auf dessen Umfang sieh kleine Zähne befinden, über die die Feder o weggleiten muß und dabei in Schwingung gerät. Ein Fritter wird nicht bloß in Thätigkeit versetzt durch Impulse, welche von größerer Entfernung durch Kollektoren zugeführt werden, sondern er antwortet auch auf elektrische Funken und sonstige elek- trisehe Spannungsänderungen, vorzüglich auf elektrische Schwingungen, welche in seiner Nähe auftreten. Er bleibt nur unempfindlich wenn er in einer Metallkapsel eingeschlossen ist. Um also den Fritter vor nicht gewünschten Erregungen zu schützen, wird er in Metallkapsel v (Fig. 7) eingeschlossen, manchmal samt allen Spulen Drähten und Batterien; die Kapsel darf jedoch kleine runde Löcher oder kurze Röhren enthalten, denn durch solche gehen lange Wellen nicht; dagegen sind längere, wenn auch dünne Spalten und Schlitze zu vermeiden. Ebenso können die Wellen durch die isolierende Bewickelung der Drähte eintr'eten, nicht aber durch einen Draht, welcher metallisch mit der Kapsel verbunden ist. In der besonderen Anordnung, wie sie Fig. 7 zeigt, wird ein einziger Draht h verwandt, welcher durch die Röhre w von der Kapsel v isoliert und mit dem einen Endes des Fritters verbunden ist. In manchen Fällen ist diese Anordnung wünschenswert; zugleich hat man gefunden, daß die Hertz’schen Wellen ebenso gut zum Fritter gelangen und ihn erregen, wie bei Fig. 2, wo noch ein an Erde gelegter Draht j mitverwandt wird. Bei der Anordnung Fig. 7 ist es auch nicht nötig, den Draht h vom Fritter abzuschalten, wenn die Hertz’schen Wellen nicht zum Fritter gelangen sollen; der Draht ist nämlich noch mit einer kleinen Röhre x im Innern der Kapsel v metallisch verbunden ; hebt man nun den Draht h, bis x die Röhre h metallisch berührt, so wirken die Hertz’schen Wellen nicht auf den Fritter, was aber wieder geschieht, wenn der Draht abwärts gedrückt wird, so daß die Röhre x die Röhre w nicht mehr berührt. Der einzige zum Fritter gehörige Teil, welcher außerhalb der Kapsel v sich befindet, ist der Index oder die Spiegelvorrichtung z des telegraphischen Empfangs-Instruments, dessen Spule g im Innern sich befindet und magnetisch durch die Wand hindurch wirkt. Das Patent enthält 8 Ansprüche: 1. In einem System Hertz’scher Wellentelegraphie befindet sich ein Geber, bestehend aus einem einzig leitenden Körper und aus Vorrichtungen, um diesem in raschen Unterbrechungen entgegen gesetzte elektrische Ladungen zuzuführen, wobei in ihm Schwingungen erzeugt und Wellen von ihm ausgesandt werden. 2. In einem System Hertz’scher Wellentelegraphie befindet sich ein Geber, aus einem einzigen leitenden Körper bestehend, welcher mit entgegengesetzten Elektrizitäten durch ein Paar Kugeln gespeist wird, die mit einer Elektrizitätsquelle von hoher Spannung ver bunden sind. 3. In einem System Hertz’scher Wellentelegraphie ist der Geber von einer teilweise geschlossenen metallischen Hülle umgeben, um die Aussendung Hertz’scher Wellen nach ungewünschten Richtungen zu vermindern. 4. Ein Fritter, aus Körpern von veränderlichem metallischem Kontakt bestehend, die in einem luftleeren Raume eingeschlossen sind. 5. Der Empfänger für Hertz’sehe Wellen-Signal-Systeme besteht aus folgenden Vorrichtungen : Einem Fritter, einem Grundbrett, worauf er gelagert ist und einem in der Nähe des Fritters angebrachten Klopfers, geeignet um die darin enthaltenen Leiterstückchen zu erschüttern. 6. Der Empfängerkreis eines Systems Hertz’scher Wellen telegraphie enthält eine Verbindung des Fritters mit einer auto matischen Vorrichtung, um immerdar die im Fritter durch die Hertz’schen Wellen hervorgerufene Kohäsion aufzuheben. 7. Der Empfängerkreis eines Systems von Hertz’scher Wellen telegraphie enthält einen Fritter, eine Batterie, ein telegraphisches Empfangsinstrument und eine automatisch wirkende Vorrichtung, um die im Fritter durch die Hertz’schen Wellen hervorgerufene Kohäsion in rascher Folge aufzuheben. 8. Der Empfängerkreis eines Systems Hertz’scher Wellen telegraphie enthält einen Fritter, eine Batterie, ein telegraphisches Empfangs-Instrument, eine automatisch wirkende Vorrichtung, um die im Fritter durch die Hertz’schen Wellen hervorgerufene Kohäsion in rascher Folge aufzuheben und eine Vorrichtung, um Hertz’sehe, in größerer Entfernung auftreten de Wellen zu sammeln und zum Fritter zu leiten. Der Calculagraph der Firma Petsch, Zwietuscli & Co. (Schluß.) Gebrauchs-Anweisung für den Calculagraphen oder Gesprächszeitmesser. VI. Aufziehen, Stellen und Regulieren. Um sich Zugang zu den Schlüssellöchern zu verschaffen, hebe man bei dem Calculagraph mit Zifferblatt den darüber befindlichen Glasdeckel in die Höhe; bei dem Apparat ohne Zifferblatt entferne man die Kopfschraube, welche an der rechten Seite desselben die Oberplatte mit dem Gehäuse verbindet (innerhalb der beiden Hebel); dann ist die Kopf schraube zur Linken um eine halbe Drehung zu lösen und die runde Oberplatte nach rückwärts zu schieben, bis die Aufzieh- und Stell vorrichtungen frei liegen. Um den Regulator zu erreichen, muß die runde Oberplatte nach vorn geschoben werden. Ein einmaliges Auf ziehen der beiden Hauptfedern ist für eine Woche ausreichend. Man lege die Hand auf das Zifferblatt in derselben Weise, wie dies bei einer gewöhnlichen Wanduhr (Regulator) geschieht, fasse den Minutenzeiger (großen Zeiger) mit dem Daumen und Zeigefinger und drehe ihn entweder vor- oder rückwärts, bis beide Zeiger die richtige Tageszeit angeben. Darauf sind die Druckzeiger (Pfeile) vermittels des kleinen Schlüssels auf die zu druckende Tageszeit zu stellen, wobei der Schlüssel auf die kleine Welle, welche direkt unter der Ziffer VII liegt, gesteckt wird. Um die Druckzeiger vorwärts oder rückwärts zu bewegen, dreht man den Schlüssel links oder rechts herum. Eine volle Umdrehung des Schlüssels genügt, um die Druckzeiger drei Stunden nach vorwärts oder rückwärts zu bringen. Jetzt wird, um die Tageszeit zu drucken, eine Karte in den Schlitz gesteckt und der rechte Handhebel rückwärts bewegt. Hierbei ist darauf zu achten, nach welcher Seite und um wieviel der Schlüssel zu drehen ist, bis das Druckzifferblatt mit dem der Tages zeit übereinstimmt. Beim Vorwärtsstellen der Druckzeiger sind diese ein wenig über die richtige Zeit hinauszubewegen und dann langsam zurückzustellen, bis sie mit den Zeigern des sichtbaren Zifferblattes übereinstimmen. Das Innehalten dieser Vorschrift verhütet ein Erschlaffen der Uebersetzungsräder. Wenn der Hebel niedergedrückt ist, darf der Schlüssel niemals gedreht werden. Der Regulator liegt unmittelbar unter der Ziffer XII. Wenn das Uhrwerk nachbleibt, ist der Regulator gegen den Buchstaben F zu drehen, und, wenn es zu schnell geht, gegen den Buchstaben S; hierbei ist die Wirkung der Veränderung des Regulators, der immer nur um ein Geringes gedreht werden darf, vorsichtig auszuprobieren. Es empfiehlt sich, die Zeitabweichungen der einzelnen Calculagraphen beim Regulieren genau zu vermerken. 1*II- Die Handhabung. Zu Beginn einer Unterhaltung auf der Fernleitung wird eine Karte (mit der zu bedruckenden Fläche nach unten gerichtet) in den Schlitz gesteckt, wobei sie von links nach rechts in die Führung zu schieben ist, bis sie in den vorhandenen rechten Winkel hineinpaßt. Nun wird der rechte Handhebel zunächst nach rückwärts und dann schnell vorwärts gedrückt, bis der Winkel daumen des Hebels die Deckplatte berührt. Die Karte kann jetzt aus dem Schlitz entfernt werden, um anderen Aufeichnungen von Ferngesprächen Platz zu machen. Wenn ein Gespräch zu Ende ist, muß die Karte, auf der man den Anfang desselben aufzeichnete, ein zweites Mal in derselben Weise und Lage wie vorher in den Schlitz gesteckt und der linke Handhebel des Calculagrahen nach vorn gedrückt werden. Die fertige Aufzeichnung auf der Karte wird gann die Tageszeit, wann das Gespräch angefangen hat, und die dahl der Minuten und Viertelminuten anzeigen, welche während der Zauer des Gespräches verstrichen sind (Fig. 4.) Die Aufzeichnung Drd wie unter V abgelesen. Es ist von Wichtigkeit, daß die Karte wigen die Führung auf der hinteren Seite des Schlitzes und gegen die Spitze an der rechten Seite paßt, damit die Druckzifferblätter und Zeiger bei den Abdrücken konzentrisch auf der Karte stehen. Die Hebel dürfen nicht heruntergesehlagen oder gestoßen werden; ein gleichmäßig kräftiger Druck bis zur Berührung des Winkel daumens auf der Deckplatte ergibt das beste Resultat. Ein Herunter- drüeken der Hebel ohne vorheriges Einschieben einer Karte würde zur Folge haben, daß sich eine größere Masse Tinte auf der leeren Gummiplatte ansammelt, was undeutliche, verschmierte Abdrücke veranlaßt. VIII. Passende Karten. Das Papier, von welchem die Karten hergestellt werden, muß stark genug sein, um sich beim Einführen in den Schlitz nicht zu krümmen. Um einen befriedigenden Druck zu erhalten, darf die Oberfläche des Papieres nicht zu glatt sein Auch auf zu dünnem Papier ist der Abdruck mangelhaft; außerdem erschwert letzteres die genaue und schnelle Handhabung des Calcula graphen. Pappenartige Karten dürfen nicht gummiert werden, da sich sonst leicht an den Schnittflächen Leimstückehen loslösen und durch den Schlitz in das Gehwerk fallen, wodurch u. A. das gute Funktionieren des Apparates in Frage gestellt wird. IX. Bewegung des Farbbandes. Das Farbband bewegt sich automatisch, sodaß eine jede Karte den Aufdruck von einer frischen Stelle des Farbbandes erhält. Ungefähr 700 Karten können bedruckt werden, ehe das Farbband sich einmal seiner ganzen Länge nach über die Druekzifferblätter bewegt und es erforderlich wird, dasselbe zur Bewegung nach der entgegengesetzten Seite umzuschalten. Die Bandbewegung liegt unmittelbar unter der Oberfläche der Deckplatte gleich hinter der Ziffer X des Zifferblattes. Sie wird mit demselben