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227 XVIII. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No. 21. 1900/1901 beendigt ist, werden die beiden Fernleitungen wieder von der Klinkenleitung abgetrennt, die Fernleitung, an welche der Ruf ergangen ist, vermittelst eines Hebelumschalters, welcher die Fern leitung auf die Klinkenleitung gelegt hat, die zweite Fernleitung durch Ausziehen des Stöpsels aus der Klinkenleitung. Für den durchlaufenden Verkehr von Fernleitung zu Fern leitung ist ferner in dem in Rede stehenden System die Anordnung getroffen, daß jeder Klinkenleitung einer Fernleitung eine sämtliche Arbeitsplätze in Vielfachschaltung durchlaufende, in einem Signal apparat am Arbeitsplatz der zugehörigen Fernleitung endigende Dienstleitung beigegeben ist, deren Klinken den Klinken der Kliuken- leitung unmittelbar gegenüber angeordnet sind. Hierdurch ist nicht nur die Möglichkeit von irrtümlichen Ver bindungen auf ein Mindestmaß beschränkt, da der Beamte, welcher durch Stöpseln der Dienstleitung ein Ferngespräch mit der zu dieser Dienstleitung gehörigen Fernleitung verlangt hat, nur den eben benutzten Stöpsel auszuziehem und in die gegenüberliegende Klinke zu führen braucht, sondern auch der von dem Stöpsel zur Ausführung der Verbindung nötige Weg möglichst verkürzt ist. Schließlich mag noch eine für die tischförmige Ausführung der Vielfachumschalter bedeutungsvolle Anordnung, wie sie den Fernsprech ämtern nach dem System der Firma Mix & Genest eigen ist, kurz Erwähnung finden. Dieselbe bezieht sich auf die Art der Zuführung der Kabel zu den Klinkenfeldern und den übrigen Betriebs- einrichtungan der Tische. Bei den tischförmigen Vielfachumschaltern muß hierfür der durch die Klinkenfelder oben, und die beiden Wände der Tische seitlich abgeschlossene Raum verwendet werden. Dieser Raum ist selbstverständlich beschränkt, wodurch alle Arbeiten, welche hinsichtlich des Anschlusses der Kabel an die Klinken u. s. w , das Aufsuchen und Beseitigen von Fehlern auszuführen sind, sich ziemlich schwierig gestalten. Es ist daher von Wichtigkeit, daß bei der großen Menge von Kabeln, welche in dem Raum unterzubringen und anzusehließen sind, die Einrichtungen, die Kabel in ihrer Lage zu erhalten, so wenig Platz einnehmen, als nur möglich, und so leicht und bequem als möglich zu handhaben sind. Diesen Anforderungen genügt der in Figur 5 dargestellte Kabelträger für tischförmige Vielfachumschalter in äußerst wirksamer Weise. Er besteht aus einer Reihe von Schnursystemen, welche in Abständen von ca. 200 mm vorhanden sind. Je eine Schnur eines solchen Systems umschlingt je ein Kabel und ist durch eine Oese eines für die sämtlichen Schnüre eines Systems gemeinsam vorhandenen Metallhakens geführt. J. B. Der Calculagraph der Firma Petscli, Zwietnsch & Co. ii. Gebrauchs-Anweisung für den Calculagraphen oder Gesprächszeitmesser. I. Einrichten des Calculagraphen im Gehäuse „A“ auf verstell barem Untersatz. Nach Lösung und Entfernung der beiden, an der Außenseite der Hebel befindlichen, die Deckplatte haltenden Kopf schrauben ist der Apparat mit Hilfe der Griffe aus seinem Gehäuse herauszuheben. Letzteres wird dann mit drei Schrauben, die durch den Boden des Kastens gehen, auf dem Gestell befestigt. Beim Eindrehen der Schrauben sind Unterlagscheiben für die Köpfe zu verwenden. Alsdann ist durch vorsichtiges Zerschneiden oder Auf binden des Fadens das Balaneerad zu lösen. Keinesfalls darf der Faden gewaltsam herausgerissen werden, da sonst der Balancezapfen ■leicht bricht oder die Spiralfeder (Unruhe) verbogen wird. Nach Wiedereinbringen in das Gehäuse ist der Calculagraph mittels der beiden Kopfschrauben wieder festzulegen und zwecks der Inbetriebnahme nahe an dem Schaltsehrank so aufzustellen, daß er von dem bedienenden Beamten leicht gehandhabt werden kann; alsdann ist der Untersatz vermittels Schrauben an dem Fußboden zu befestigen. Hierauf ist mit Hilfe der Schraubenvorrichtung in der Mitte der Säule die Höhe derart zu regulieren, daß die Karten aufnahmeplatte des Instruments in gleicher Ebene mit dem Schalt sehrankbrett liegt. II. Einrichten des Calculagraphen im Gehäuse „A“ im Schalt schrankbrett. In dem Schaltschrankbrett ist eine runde Oeffnung herzüstellen, die genau der oberen Fläche des Calculagraphen entspricht. Darauf ist das Gehäuse, aus dem vorher der Apparat herausgenommen wurde, von unten einzubringen und nach Herstellung der richtigen Lage mittels Schrauben an einem, an den Schaltschrank rahmen für diesen Zweck angebrachten Block zu befestigen. Hierbei muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß die in der Richtung der Stundenzahlen III und IX gedachte Querlinie mit der Front des Schaltsehrankbrettes gleiehläuft und daß die Oberfläche des Instru mentes mit der oberen Fläche des Schaltsehrankrahmens überein stimmt. Wenn der Schaltschrankrahmen in Charnieren hängt, sodaß man denselben auf- und herunterklappen kann, wird die in dem Brett vorgesehene Oeffnung zur Erzielung größeren Spielraums zweckmäßig unten etwas abgeschrägt. «'--«In der eben besprochenen Weise kann .man den Calculagraph auch an den Verbindungsflächen zweier Sektionen des Schalt schrankes unterbringen; jedes angrenzende Brett erhält natürlich nur die Hälfte des erforderlichen Abschnittes. Die Rahmen der an grenzenden Sektionen können dann ohne Entfernung des Gehäuses gehoben werden. Bei dem nunmehr vorzunehmenden Lösen des Balancerades und Wiedereinbringen des Instrumentes in seinen Kasten ist wie unter I zu verfahren. III. Einrichten des Calculagraphen im Gehäuse „B“ im Schalt schrankbrett. Nach Lösung' der Kopfschrauben ist das Instrument aus seinem Gehäuse herauszuheben. In dem Schaltsehrankbrett ist eine runde Oeffnung herzustellen, die dem Durchmesser der Ober fläche des Apparates genau entspricht. In diese Oeffnung wird das Gehäuse von unten eingesetzt. Die Stellen, wo die vier Schrauben pfeiler das Brett berühren, sind mit einem Bleistift anzumerken. In dem Mittelpunkte der so hergestellten vier Kreise werden der Stärke der Befestigungsschrauben entsprechende Löcher in das Brett gebohrt. Alsdann sind die Befestigungsschrauben durch die Löcher in die Gewinde einzustecken und fest anzuziehen. Um beim Aufzeichnen A. und Herstellen der Schraubenlöcher die richtige Lage für den Calculagraphen zu erzielen, ist vorher eine Linie über das. Zifferblatt herzustellen, und zwar so, daß diese auf der Ziffer IX beginnt und in die entgegengesetzte Ziffer III mündet: nun erübrigt nur, den Apparat derart zu drehen, daß diese Linie mit der Vorderfront des Schaltschrankbrettes parallel läuft. Hierauf kann das Balancerad des Werkes gelöst und das Instrumenten sein Gehäuse wieder eingestellt werden. Wenn das B. Schaltbrett 3 Vs bis 4 cm dick ist, stimmt die obere Breitseite des Calculagraphen mit der Oberfläche des Schaltschrankbrettes überein. Wenn das Brett dünner ist, müssen Zwischenlagscheiben oder Holz- blöeke beim Eindrehen der Schrauben in die Seitenpfeiler verwandt werden, welche unmittelbar unter dem Brett, also auf den oberen Flächen der Pfeiler liegen müssen, um dem Instrument die richtige Höhenlage zu geben. Wenn die vier Seitenpfeiler entfernt werden, kann der Apparat, wie Gehäuse „A“ bei I, auf dem Gestgll oder auch, wie bei II, auf dem Schaltschrankbrett montiert werden. IV. Einrichten des Calculagraphen im Gehäuse „ 0“ im Schalt schrankbrett. Das Instrument ist mit seinem Gehäuse in die genau nach dem Umfang des letzteren hergestellte Oeffnung des Schalt brettes von oben einzusetzen und mittels Holzschrauben zu befestigen. Zu beachten ist hierbei, daß die Frontseite der Karteneinführungs platte mit der Vorderfront des Schaltschrankbrettes parallel läuft. Nachdem das BalaDcerad des aus dem Gehäuse gehobenen Apparates gelöst wurde, ist dieser wieder in das Gehäuse zurückzubringen und mittels der beiden Kopfschrauben festzulegen. V. Druckzifferblätter und Zeiger. In die an der Vorderfront des Apparates befindliche Kartenführung ist eine Papierkarte, mit der zu bedruckenden Fläche nach unten gerichtet, einzustecken und zwar von rechts nach links, bis sie genau in den vorhandenen rechten Winkel paßt. Preßt man nun den rechten Handhebel nach rückwärts, bis der Winkeldaumen die Deckplatte berührt, so zeigt sich auf der rechten Seite der Karte ein Abdruck, wie in Figur 1, der die Tageszeit*) (9 Minuten vor 4 Uhr) angibt. Der dreieckig geformte kleine Zeiger rotiert auf der Außenseite der Ziffern und gibt die Stunden an. Der pfeilartig geformte Zeiger *) Auf dem Abdruck für die Tageszeit erscheint gleichzeitig die be treffende abgekürzte Bezeichnung für Vormittag (A. M. oder V. M.) und für Nachmittag (P. M. oder Nm.)