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ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 20 1900/1901 216 XVIII. Jahrgang. Apparat No. I registriert automatisch die Gesprächsdauer nach Minuten und Viertelminuten, ist mit Zifferblatt versehen, gibt jedoch nicht den Zeitbeginn des Gespräches an. Apparat No. 8 registriert automatisch den Zeitbeginn des Gespräches nach Stunde und Minute, sowie die Dauer des Gespräches nach Minuten und Viertelminuten, hat aber kein Zifferblatt. Im nächsten Hefte bringen wir eine Gebrauchsanweisung zur. Verwendung des Calculagraphen im Fernsprechbetriebe. Kleine /Mitteilungen. Wechselstrom-Maschinen von 10,000 PS der Manhattan Hoch bahn. Die Manhattan - Station erzeugt eine elektrische Energie von 11,000 Volt unter Form der Dreiphasenströme und sendet dieselbe an eine gewisse Anzahl von Unterstationen, wo die Umformer sie in Gleichstrom von 625 Volt umwandeln. Diese Station enthält 8 Generatorgruppen von je 5000 Kw., welche 7500 Kw. während des Maximalverkehrs ausgeben können. Die Höhe jeder Wechselstrom-Maschine ist 12,80 m, der Durchmesser des drehenden Teils 9,75 m; das Gewicht der Wechselstrom-Maschine ist 385 t und das ihres drehbaren Induktors 161 t. Der Induktor macht 75 Touren p. M., die Anzahl der Pole ist 40 (Frequenz 25); die Spannung kann zwischen 10,000 und 12,000 Volt variieren, die normale Stromstärke ist 263 Amp. per Phase mit einer nicht induktiven Belastung. Die Erregung muß unter diesen Verhältnisen 225 Amp. bei 200 Volt absorbieren und etwa 15 pCt. mehr mit der Maximaibelastung und einen Faktor von gleicher Kraft ä 0,9. Die Regulierung ist übrigens vorzüglich; die Konstrukteure garantieren eine Spannungserhöhung von nur 6 pCt., wenn man die bei ihrer Normalkraft auf einer nicht induktiven Stromkreis arbeitende Maschine hastig entladet. Der Wirkungsgrad ist 90 pCt. bei '/ 4 Belastung, 94,5 pCt. bei halber Belastung; 95,5 pCt. bei s 4 Belastung, 96,5 pCt. bei voller Belastung und 97 pCt. bei einer Ueberbelastung von 25 pCt. Diese Wirkungsgrade sind berechnet, indem man die Verluste durch Joule- schen Wirkung im Indikator und Anker und die Verluste im indu zierten Eisen, aber die Reibung vernachlässigend, berücksichtigt. Die Erregung erfolgt durch Westinghouse-Dynamos von 250 Kw, welche direkt mit den Dampfmaschinen ä 2'Z0 Touren gekup pelt sind. Jede dieser Gruppen kann 4 Wechselstrom - Maschinen speisen. F. v. S. Eine nnterirdisclie elektrische Kraftanlage ist nach dem „Min. Journ.“ im Staate Washington durch Ausnützung von Wasser kräften erbaut worden. Dieselbe befindet sich an den inmitten fast unzugänglicher Felsen liegenden Snognalmie - Fällen bei Dacoma, wodurch sich die Notwendigkeit ergab, zur Vermeidung von kolossalen Felsensprengungen, welche nicht nur mit enormen Kosten und großem Zeitaufwand, sondern auch mit Gefahr für die Wasserlieferung der Fälle verbunden gewesen wären, die Maschinenhäuser für die Turbinenanlage und die Dynamos unterirdisch anzulegen. Es wurde zu diesem Zwecke im Inneren des Berges eine natürliche Höhle zu einem 6500 cbm großen Saal erweitert, dessen Länge 60 m beträgt, welcher ohne jede Vermauerung einen überwältigenden Eindruck macht, besonders bei der intensiven Beleuchtung durch mehrere hundert Glühlampen Ein elektrischer, in einem 80 m tiefen Schacht verkehrender Aufzug und ein 200 m langer Tunnel vermitteln die Verbindung dieser gewiß einzig dastehenden Maschinenhalle mit der Oberwelt. In diesem Raume stehen vier Dynamomaschinen von je 1500 Kilowatt, welche durch die so lange unausgenützt gelegene Naturkraft der Fälle mittelst vier Turbinen von mächtigen Dimensionen betrieben werden Vom Inneren des Berges führen Hochspannungsdrähte diese Kräfte nach außen und dienen dieselben zur Versorgung von sogar ziemlich weit entfernten Orten mit Licht und Kraft. Dabei ist die Mächtigkeit der Fälle noch lange nicht in dem möglichen Maaße ausgenützt und weiter Spielraum zu bedeutenden Vergrößerungen dieses einzig dastehenden Elektrizitätswerkes noch übrig. Biegsame Polverhinder für galvanische Elemente. Der bis her übliche Verbindungsdraht für galvanische Elemente ist bekannt lich eine Ursache zahlreicher Batteriestörungen, z B. indem der ver hältnismäßig steife Draht die Elektroden aus ihrer richtigen Lage verschiebt und dadurch Veranlassung zu Kurzschlüssen zwischen den Elektroden giebt. Andererseits bildet die Steifheit des Drahtes ein Hindernis für einen guten Kontakt an der Klemme, oder der federnde Draht bewirkt, da die Elemente fast stets kleinen Erschütterungen ausgesetzt sind — z. B. wenn Wagen am Hause vorüberfahren —, daß die Kontaktschraube sich allmählich lockert. Bei Troeken- Elementen kommt es auch oft vor, daß der Verbindungsdraht direkt an der Vergußmasse abbricht, wodurch das Element unbrauchbar wird. Diese Störungen haben die Firma C. Lorenz, Telephon- und Telegraphen-Werke, Berlin S. O. 26, Elisabethufer 5/6, veranlaßt, einen neuen biegsamen Polverbinder auf den Markt zu brin gen, bestehend aus einer geklöppelten Litze von 24 verzinnten Cz**™***^-'**' rssaa Kupferdrähten von 0,12 mm Durchmesser, die an beiden Enden mit festverlöteten dauerhaften Kontaktstücken aus Messing versehen ist. Die Litze ist zur Vermeidung von Kurzschlüssen mit imprägnierter Baumwolle beklöppelt. — Fig. 1 zeigt drei derartige biegsame Pol verbinder. Die Kontaktstücke haben die Form von Loehklemmen, KontaktgabelD, Kontaktbügeln (als Ersatz für Kohlenpolklemmen) oder dergl. Die Zink- und ebenso die Kupfer- und Bleielektroden werden mit einem kurzen Poldraht aus Kupfer von 3 mm Durch messer versehen, der einige Centimeter über den Glasrand hinaus ragt. — Ebenso erhalten die Kohlen-Elektroden einen solchen Draht oder eine gewöhnliche Klemme mit Mutter oder der Anschluß ge schieht mittelst des Kontaktbügels aus Messingblech. Der Preis für die neuen Polverbinder ist ungefähr derselbe, wie für eine übliche Elementklemme, sodaß der Preis der Elemente sich durch die An wendung dieser biegsamen Polverbinder nicht erhöht. Louis Zentscll & Co., Leipzig. Jedem Besitzer einer Dynamo- Maschine ist es bekannt, von welcher Wichtigkeit eine wirklich gute Dynamo- bürste für einen funkenlosen Gang der Maschine und Schonung des Kollektors ist. Die seither verwendeten Bürsten wiesen zum Teil vielerlei Mißstände auf, und da konnte es in Fachkreisen nur mit Freuden begrüßt werden, daß es der mehreren Bündeln ganz dünner, chemisch reiner Kupfer- oder Messingdrähte mit Metallgewebeumhüllung, die durch hohen Druck fest zusammengepreßt werden, sodaß die zweckmäßige, scharfkantige rechtwinklige Form erreicht wird. Diese Bürsten haben gegenüber den Gewebebürsten den besonderen Vorzug, daß sie nicht ausfasern können, sich nur sehr wenig abnutzen und den Firma Louis Zentsch & Co. in Leipzig nach jahrelangen Versuchen gelungen ist. wirklich brauchbare Dynamobürsten herzustellen. Die Konstruktion der neuen Bürsten, von denen unser Bild eine An schauung giebt, beruht auf dem System einer Kombination der früher üblichen einzelnen Drähte und später eingeführten Gewebebürsten. Sie bestehen aus Kollektor, da sie in Folge ihrer großen Querschnittsdichtigkeit nur ganz leicht aufgelegt zu werden brauchen, nicht angreifen. Die Firma hat sich diese neuen Bürsten, die sich in der Praxis bereits bestens bewährt haben, unter No. 116 335 gesetzlich schützen lassen und ist in der Lage jede Bestellung in kürzester Frist ausführen zu können.