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182 XVIII. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 17. 1900/1901. Bei Ausübung des Verfahrens geht man so vor, daß man die durch Schaben blank gemachten Endflächen der zu verbindenden Stücke in einer Breite von etwa 5 bis 10 mm je nach der Stärke des Metalles aufeinanderlegt, und die selben mit einem Gebläse so weit erwärmt, daß das Metall eben anfängt, jene weiche Konsistenz anzunehmen. Wenn diese erreicht ist, werden unter Anf- rechterhaltung der kritischen Temperatur die übereinandergelegten Stellen so lange mit dem Hammer bearbeitet, bis sich beide Teile innig mit einander verbunden haben. Nach dem Abkühlen erweist sich die Verbindung als so voll kommen, daß sie Schlag, Stoß und Temperaturwechsel beliebiger Art aushält, ohne sich zu lösen. Es lassen sich z. B. auf diese Weise Bohre zusammenfügen, welche denselben Druck aushalten, und sich genau so verhalten, wie endlos ge zogene Rohre. Daß dieser Arbeitsvorgang an bestimmte Formen der zu ver bindenden Stücke nicht gebunden ist, und daher eine Zusammensetzung der ver wickeltsten Apparate aus reinem Aluminium gestattet, ergiebt sich von selbst. —n. Leipziger elektrische Strassenbahn, Leipzig Ohne nennenswerte Netz erweiterung stieg in 1900 die Zahl der beförderten Personen von 17.7 Mill. auf Mk. 19.1 Mill., die Betriebseinnahme um Mk. 115,700 auf Mk. 1,679,200, die Gesamteinnahme von Mk. 1,578,297 auf Mk. 1,696,630. Nach Deckung der sehr stark erhöhten Unkosten und Mk. 30,484 (i. V. Mk. 35,986) Abschreibungen bleiben nur Mk 413,010 (Mk. 465,648) Reingewinn, woraus, wie gemeldet, 3 pCt. (i. V. 4 pCt. Dividende auf Mk. 6.25 Mill. Aktienkapital verteilt werden. Weiter erhalten: der Erneuerungsfonds, dem Mk. 107,826 (76,328) entnommen wurden, Mk. 150,000 (Mk. 135,000, wodurch er auf 317,017 anwächst, der Tilgungsfonds Mk. 31,000 (Mk. 51,000), die gesetzliche Reserve Mk. 10,223 (Mk. 13,982), sodaß nach Verwendung von Mk. 6000 (13,121) für Tantiemen und Mk. 25,000 für einen zu bildenden Schuldverschreibungs-Tilgungsfonds als Vor trag Mk. 3287 (Mk. 2544) bleiben. An Zugängen werden insgesamt Mk. 264,088 verzeichnet Grundstücke, Gebäude und Bahnanlage stehen mit Mk. 814 Mill. zu Buche, die Kraftstation mit 0.77 Mill., Wagenpark mit Mk. 1.68 Mill. Die Obligationenschuld beträgt Mk. 4 Mill. Die Reserve enthält Mk. 47 249, das Bahnkörper-Amortisationskonto Mk. 199,653, der Erneuerungsfonds Mk. 167,017. Elektrotechnische Fabrik Rheydt, Max behorch & Co., Akt-Ges., Rheydt. Das erste Geschäftsjahr der mit Mk 1.25 Mill Grundkapital ausgestattete Gesellschaft brachte eine weitere Steigerung des Umsatzes. In Düsseldorf, Dortmund und St. Johann wurden Zweigbureaus errichtet, an ersterem Platz zugleich ein großes Verkaufs- und Ausstellungslokal, und in Burg a d. Wupper beteiligte sich das Unternehmen am Bau einer K’aftstation. Die Zentrale Kastei warf wie seit Jahren eine gute und steigende Rente ab und das neue Werk in Rheydt fand reichlichen Zuspruch. Die Gesellschaft baute ferner größere Beleuchtungsanlagen bezw. Erweiterungen für die Bahnhöfe Spandau, Pankow, Schönhaide, St. Johann-Saarbrücken, Stettiner und Lehrter Bahnhof in Berlin und übernahm fahrbare Elektromotore für die Zentralwerkstätten, Witten, Dortmund und Breslau. Die Ortsbeleuchtung in Saarburg und Gescher i. W. sind bereits in vollem Betrieb. Nach Mk. 77,471 Abschreibungen verbleiben Mk. 163,*-31 Uebersehuß, woraus 8 pCt. Dividende und Mk. 19,516 Tantiemen bezahlt und Mk. 21,123 vo”getragen werden. Außer den Mk. 8192 gesetzliche Reserve stellung gelangen Mk. 15,000 für die Düsseldorfer Ausstellung von 1902 zur Rücklage. Jm neuen Geschäftsjahr sei die Gesellschaft für die nächsten Monate vollauf beschäftigt. Bank für elektrische Unternehmungen, Zürich. Die Generalversammlung genehmigte die beantragte Erhöhung des Aktienkapitals von Fr. 30 Mill. auf Fr. 33 Mill. Die Fr 3 Mill. neuen Aktien übernimmt, die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin für die von iht neu in die Bank eingeworfenen Werte. Die Akkumulatorenwerke Zinnemann & Co. teilen mit: Wir beehren uns, Ihnen die ergebene Mitteilung zu machen, daß wir seit dem 1. April unsere Fabrikräume von Charlottenburg nach Berlin NW., Stendalerstraße No. 4 verlegt haben. Durch die erhebliche Erweiterung des hiermit verbundenen Be triebes sind wir in der Lage, den weitgehendsten Anforderungen genügen zu können. Kölner Elektrizitäts-Akt -Ges vormals Louis Weiter & Co, Köln. Nach Mk. 42,536 (i. V. Mk 14,024) Abschreibungen blieben in 1900 Mk. 58,062 (Mk. 85,358 Reingewinn, wozu Mk. 13,047 (Mk. 6688) Vortrag kommen. Wie gemeldet, werden daraus 6 pCt. (i V. 9 pCt.) Dividende verteilt, diesmal auf volle Mk. 1,000,000 (i. V. Mk. 700,000) Das ungünstigere Ergebnis wird auf verschärften Wettbewerb, erhöhte Materialpreise und das unerwartet ungünstige Ergebnis einer auswärtigen Geschäftsstelle zurückgeführt. Das Grundstück Richmodstraße wurde für Mk 723,000 an die Immobilieu-Gesellschaft Rhein ver kauft, von deren Mk. 500,000 Anteilen die Gesellschaft Mk. 400,000 besaß Gegen Hingabe von 40 pCt. dieser Anteile wurden sämtliche Mk. 350,000 Aktien der Hebezeugfabrik Akt.-Ges. vorm. Georg Kieffer erworben. Von dem Gewinn aus dem Grundstücksverkauf dienten Mk 31,000 zu Abschreibungen, Bestreitung der Kosten der Aktien-Einführung an der Kölner Börse und zu verschiedenen Rückstellungen, während der Rest dem Jahresgewinn zugute kam Ein er heblicher Bruchteil des letzteren stammt also, wie die „Köln. Ztg. 1, hervorhebt, lediglich aus jener Veräußerung, die indeß einem glatten Verkauf nicht gleich zuachten ist, da die Gesellschaft noch etwa Mk. 240,000 Anteile der Gesellschaft Rhein besitzt, also auch an ihrem an letztere abgegebenen Grundbesitz beteiligt bleibt. Von der Erwerbung der Aktien der Hebezeugfabrik verspricht sich die Verwaltung Günstiges. Die im Vorjahr mit Mk. 30,250 aufgeführte Beteiligung erhöht sich auf Mk. 457,750, nachdem auf die Beteiligung an dev Allg. Betriebs- Akt.-Ges. für Motorfahrzeuge Mk, 10,000 abgeschrieben worden sind Anleiheschuld. In der Generalversammlung wurde an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Bankier Herrn. Hellmann in Bamberg, Herr Kaufmann Wilh. Rother in Berlin in den Aufsichtsrat gewählt. Hamburgisehe Elektrizitätswerke Die Kommerz- und Diskontobank übernahm von den Hamburgischen Elektrizitätswerken eine 4‘/j proz. mit 102 pCt. rückzahlbare Anleihe im Betrage von 4,000,000 Mk., welche demnächst in Hamburg an den Markt gebracht werden soll. B. T. Der Besuch der Englischen Elektrotechniker in Berlin. Als die Englischen Elektrotechniker vor etwa zwei Jahren ihre Studien reise durch die Schweiz ausführten, besichtigten sie unter anderen auch die von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft errichteten groß artigen Kraftübertragungswerke Rheinfelden. Während eines daselbst gegebenen Diners lud Herr Geheimrat Rathenau, der Generaldirektor der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft im Namen seiner Gesellschaft und zugleich im Namen der Firma Siemens u. Halske die Herren ein, im nächsten Jahre auch Berlin zu besuchen und sich die dortigen großen elektrotechnischen Fabriken und Anlagen anzusehen, eine Einladung, die mit lebhaften Beifalls kundgebungen angenommen wurde Infolge der Weltausstellung zu Paris mußte der Besuch indessen um ein Jahr hinausgeschoben werden und soll nunmehr im Juni dieses Jahres statt finden. Ueber die interessanten Sehenswürdigkeiten, welche den Englischen Elek trotechnikern dabei geboten werden sollen, schreibt die englische Fachzeit schrift der „Electrical Engineer“ einen ausführlichen Bericht, dem wir Folgendes entnehmen: Zunächst wird in dem Verwaltungsgebäude der Allgemeinen Elek trizitäts-Gesellschaft, nachdem sich die Besucher hier versammelt haben, eine Vorführung der Nernstlampe stattfinden. Hieran schließt sich ein Rundgang durch die auf demselben Grundstück befindliche Zentrale Schiffbauer damm-Luisenstrasse der Berliner Elektrizitätwerke. Weiterhin werden dann im Laufe mehrerer Tage eine Anzahl der wichtigsten Fabriken der Allgem eine n El ektr izitäts-G es eil s chaf t und der Firma Siemens u.'Halske A. G. besichtigt werden Eine der größten unter diesen Werken ist die im Norden Berlins in der Brunnenstrasse gelegene Maschinenfabrik der A. E. - G. die eine Grundfläche von ca. 100 000 qm umfaßt und in welcher Dynamomaschinen j und Elektromotoren bis zu den größten vorkommenden Typen hergestellt werden. In der großartigen Werkstätte dieser Maschinenfabrik sind ca. 500 Werkzeug- i maschinen vorhanden, welche alle nach dem vollkomfben durchgeführten Prinzip | des Einzelbetriebes jede durch einen besonderen Drehstrom - Elektromotor ange- 1 trieben werden. Von hier aus werden die englischen Gäste sich nach der Apparate fabrik der A. E - G., einem Gebäudekomplex mit einer Grundfläche von ca. I 12 700 qm begeben und zwar wird dieser Weg mittels der von der A. E.-G. I gebauten elektrischen Untergrundbahn zurückgelegt, welche beide Fabriken j durch einen Tunnel miteinander verbindet. Eine weitere Hauptsehenswürdigkeit wird das im Osten Berlins bei Nieder- | schöneweide gelegene im Jahre 1897 von der A. E.-G. errichtete Kabelwerk j bilden, das der Herstellung aller Arten von Leitungs- und Isoliermaterial dient. Das Werk, dessen Gesamtgrundfläche über 104 000 qm beträgt, ist an dem Nordufer der Spree gelegen. Der zum Antrieb der Motore erforderliche Strom wird, da eine besondere Dampfmaschinen - Anlage nicht vorhanden ist, von der unweit des Kabelwerkes gelegenenZentrale Oberspree der Berliner Elektrizitäts werke hergeleitet. Die Berliner Elektrizitätswerke mit ihren sechs Zentralen, die gleichfalls von der A. E.-G. gebaut und eingerichtet sind, werden dann einen weiteren wichtigen Gegenstand der Besichtigung für die Herren aus England bilden. Die größte dieser Stationen ist die Zentrale Oberspree, deren Leistung gegenwärtig bereits 54 000 KW übersteigt. Der hier erzeugte Dreh strom von 6000 Volt Spannung wird durch unterirdische Kabel nach den inmitten der Stadt Berlin gelegenen Unterstationen geführt, wo er in niedriggespannten Gleichstrom für Licht, Kraft und Bahnbetrieb umgeformt wird. In dieser Cen trale stehen die großen von der A. E.-G. gebauten 3000 KW Dynamomaschinen von denen eine auch in Paris ausgestellt war und mit einem der sechs Grands Prix, welche die A. E.-G erhielt, ausgezeichnet wurde. Auch der Centrale Moabit und der Unterstation Königin-Augusta Straße der B. E.-W wird ein eingehender Besuch abgestattet werden. Vorstehende kurze Mitteilungen dürften zeigen, wie viel des Interessan ten der Besuch in Berlin den eng'ischen Elektrotechnikern bieten wird und steht | daher zu erwarten, daß dieselben ihre Anerkennung den deutschen Nachbarn gegenüber durch möglichst zahlreiche Beteiligung beweisen werden. Kabelwerk Wilhelminenhof, Akt.-Gesellscliaft, Berlin. Die mit einem Aktienkapital von Mk 1 Million ausgestattete Gesellschaft erzielte in 1900 nach Mk. 29,739 (i. V. Mk. 25,690/ Abschreibungen einschl. Mk. 7871 Vortrag, einen Reingewinn von Mk. 66,453 (i. V. Mk, 180,047). Welche Dividende daraus ver teilt wird, geht aus der Abschlußveröffentlichung nicht hervor; im Vorjahre gelangten 10 pCt. zur Verteilung. Elektrische Strassenbahn Bamberg, Akt.-Ges, Bamberg. Infolge der durch den Streik in Böhmen notwendig gewordenen Verwendung von Stein kohlen anstatt Braunkohlen, welche die Feuerungseinrichtungen schädigten und große Reparaturen erforderten, ferner infolge Preisermäßigungen auf Abonnements karten erhöhte sieh die vorjährige Unterbilanz von Mk. 8595 auf Mk. 39,250, während die Brutto-Fahreinnahmen von Mk. 94,159 auf Mk. 90,861 sanken. Das Arbeiter- und Schüler-Abonnement, sowie sämtliche Verkaufs Vergünstigungen mußten aufgehoben werden, und es blieb nur das allgemeine Abonnement mit 8 Pfg. pro Marke und das Militär-Abonnement mit 6®/ s Pfg. pro Marke. Die Gesellschaft arbeitet mit einem Aktienkapital von Mk. 1.10 Mill. und Mk. 15,000 Die Firma Herrmann Fritzsche in Leipzig, Oothisches Bad 20, Eisenbauanstalt und Spezialfabrik für Eisenarbeiten der Beleuchtungsbranche, als : Lyra-Maste, Rohr- und Gittermaste, Ausleger für Bogen- und Glühlampen, Bogen- lampen-Aufzugswinden, Schalttafel-Rahmen, Isolatorenstützen u. s. w., sendet uns heute ein Musterblatt, welches Zeichnungen der genannten Fabrikate enthält. Alles in dieser Hinsicht Wünschenswerte, von trefflicher und eleganter Kon struktion, hat die Firma stets auf Lager, so daß sie rasch und zu billigem Preise liefern kann.