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151 No. 15. 1900/1901. XVIII. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ das Triebende mit zwei und das Kommutatorende mit einem solchen Dochte ausgerüstet, während jedes Achsenlager deren zwei besitzt. Sämtliche Lager sind Außenlager und befindet sich das Schmier material vollständig außerhalb des Motorgehäuses, sodaß Schmiere oder Oel die Isolierung nicht erreichen und beschädigen kann. Bürstenhalter. Es kommen Kohlenbürsten von reichlichem Querschnitt zur Verwendung, ihre Belastung ist auf dasjenige Maß beschränkt worden, welches sich auf Grund eingehender Versuche und langjähriger Erfahrungen als das zweckmäßigste erwiesen hat. Die Bürstenhalter werden von der vorderen Wandung des Motors getragen und haben unabhängig voneinander verstellbare Spann federn, die auf den Kohlen aufliegen und einen gleichmäßigen Druck auf der ganzen Kontaktfläche der Bürsten bewirken. Anker. Der Anker ist aus gut geglühten Eisenblechseheiben, welche direkt auf der Welle angebracht sind, hergestellt, und wird durch zwei Kanäle im Kern und durch eine größere Anzahl mit der Welle parallel liegenden Längsöffnungen ventiliert (Fig. 4 u. 5.) Der Kern ist mit 35 auf der Maschine geformten Spulen bedeckt, welche durch eine besondere Masse isoliert, mittels geheizter Pressen genau geformt und gleichzeitig ausgetrocknet sind. Infolge der Gegenstand eingehender Erörterungen und kostspieliger Versuche ge wesen. So oft eine neue Aufhängung eingeführt werden soll, sehen daher die meisten Betriebsverwaltungen solchen angeblichen Ver besserungen mit Mißtrauen entgegen und lassen erst andere damit Versuche machen, während sie selbst alten aber bewährten Methoden den Vorzug geben. Die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft bringt daher auch nichts Neues in der Art der Aufhängung der Motoren. Die letzteren sind hauptsächlich für die wohlbekannte und bewährte Methode der Nasen- Support-Aufhängung (Fig. 6a) konstruiert, können aber, falls es ge wünscht wird, auch mit Seitenbalken (Fig. 6 b) oder mit Gabel aufhängung (Fig. 6c) geliefert werden. Die Art der Nasenaufhängung ist aus der beigefügten Abbildung (Fig. 7) zu ersehen. Während die Art der Aufhängung eine gewisse Stufe der Voll kommenheit erreicht hat, läßt die Zugänglichkeit der Motoren oft zu wünschen übrig. Gegenwärtig ist bei den meisten Bahnen die Me thode üblich, mit Hülfe einer Handlampe von der Revisionsgrube in dem Wagenschuppen aus den Motor einer Besichtigung zu unter ziehen, nachdem die untere Hälfte des Magnetgehäuses geöffnet ist, der Motor also noch an dem Wagengestell hängt. verhältnismäßig geringen Anzahl von Spulen kann der Anker jederzeit leicht repariert werden, auch wird hierdurch eine sehr gute Ventilation an den Enden ermöglicht. Der Kommutator besteht aus hartgezogenen auf einer Stahlbuchse befestigten Kupfersegmenten und ist durch Mikanitringe und Glimmer segmente isoliert. Diese Segmente sind mit besonderer Sorgfalt derartig ansgewählt, daß die durch die Kohlenbürsten hervorgerufene Abnutzung des Kupfers und des Glimmers die gleiche ist. Uebersetzung. Das Triebrad besteht aus Stahl und besitzt eine konische Bohrung, die ein leichtes Abnehmen von der Anker welle zuläßt. Das Zahnrad ist aus Stahlguß angefertigt. Beide Räder haben eine Breite von 115 mm und sind vollständig in einen, durch Bolzen fest mit dem Motorgehäuse verbundenen Schutzkasten aus schmiedbarem Guß oder gestanztem Eisenblech eingeschlossen. Die gebräuchliche Uebersetzung, durch welche die erforderliche Geschwindigkeit für gewöhnlichen Wagenbetrieb erzielt wird, ist 1 : 3,36. Doch können auf Wunsch auch andere Uebersetzungen ge liefert werden, welche eine größere oder geringere Geschwindigkeit mit entsprechend kleinerer oder größerer Zugkraft bewirken. Aufhängung. Die Frage der Motoraufhängung ist fortdauernd Diese Methode ist jedoch nicht als einwandsfrei zu betrachten, da erstens die Motoren auf diese Weise niemals genau besichtigt werden können und zweitens die ganzen Wagen so lange außer Betrieb gesetzt werden müssen, bis die Motoren untersucht und repariert worden sind. Die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft hat daher den Motor sowohl wie die Aufhängevorrichtung derart kon struiert, daß durch einfaches Entfernen der die Achsenlager haltenden Schrauben und des Befestigungsbolzens der Aufhängevorrichtung der ganze Motor in die Montagegrube hinabgelassen und durch einen neuen ersetzt werden kann. Hierdurch wird es ermöglicht, dass der Wagen in bedeutend kürzerer Zeit den Schuppen verlassen kann, als dies bei der alten Methode der Fall ist. Um ein schnelles Auswechseln der Motoren zu erleichtern, sind diese mit auf den unteren Motorgehäusen angebrachten centralen An sätzen versehen, damit sie ohne die sonst nötige Einstellung auf dem Gestell in der Montagegrube in die richtige Lage hinabgelassen oder heraufgehoben werden können. Der Motor kann nun einer gründ lichen Untersuchung unterworfen werden, da ein Oeffnen des Motor gehäuses möglieh ist, während er auf dem Boden ruht (Fig. 2). Ueber (las Verhalten parallel geschalteter Wechselstrommaschinen. Von Hans Görges. („El. Ztschr.“) (Schluß.) Wir wenden uns nun dem ersten, dem Hauptgliede der Gleichung (30) zu. Dies Glied enthält die Schwingungszahl z a der treibenden Maschine. In dem erwähnten Falle konnte diese Schwingungszahl deutlich am Stromzeiger beobachtet werden. Er folgte nämlich genau dem Takte der Dampfmaschinen und schlug nur den Schwebungen folgend bald weiter und bald weniger weit aus. Führt man die Schwingungszahl z 0 ein, so kann man die Amplitude auch in der Form S = - T - .... (35 ^(4 TT“ P (z 0 2 Z a 2 )) 2 + 4 TC 2 q 2 Za 2 schreiben. Diese Gleichung zeigt, daß die Amplitude S des Haupt gliedes durch die Dämpfung verkleinert wird. Hierin besteht der Haupteinfluß der Dämpfung. Setzt man die Dämpfung wieder gleich Null, so vereinfacht sich Gleichung (35) in So R 4 n 2 p (z 0 2 — Za 2 ) (36 Die Gleichungen (35) und (36) lassen erkennen, daß die Amplitude der Schwingungen um so größer wird, je näher die