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140 ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No. 14. 1900/1901. XVIII. Jahrgang. bestehenden Verbindung b des Schalthebels z mit der betreffenden Sprechstelle zugehörigen Linienleitung e ist durch Anordnung eines zusätzlichen Kontaktes a die Einrichtung getroffen, daß beim Ab hängen des Fernhörers f der Schalthebel z durch eine Leitung o h mit der allen Sprechstellen gemeinsamen Rückleitung 1 in Verbindung kommt. Der Sprechapparat ist nun zwischen Schalthebel und Rück- leitung 1 an irgend einer Stelle des Leitungszuges d z a o h einge schaltet, und da bei abgehängtem Fernhörer auch der Linienwähler s an den Schalthebel angeschlossen ist, so kann der Sprechstrom, ohne daß an der angerufenen Stelle der Linienwähler gehandhabt zu werden braucht, durch die der Rufstelle zugehörige Linienleitung hin- und durch die gemeinsame Rückleitung wieder zurückfließen. Beim Anhängen des Eernhörers an den Schalthebel ist jedoch der letztere vom Linienwähler s abgeschnitten, so daß auch beim Stehenlassen des Schlüssels auf einem der Linienkontakte unbeabsichtigte Klingel zeichen nicht Vorkommen können. Die neue Schaltung für Fernsprechlinienwähieranlagen ist in nebenstehender Figur dargestellt, und zwar sind 3 Sprechstellen als mit einander in wechselseitiger Verbindung stehend angenommen, wobei die Zahl der Sprechstellen durch Vermehrung der Kontakte und der Liniendrähte beliebig vergrößert werden kann. Ein jeder der drei Liniendrähte e, welche bezüglich der drei Sprechstellen I, II und III zugehören, steht einerseits in der ihm zugehörigen Spreeh- stelle durch eine Abzweigung b mit dem Drehpunkte d des Schalt hebels in Verbindung und ist anderseits an je einen der in den übrigen Sprechstellen vorhandenen Kontakte geführt Auf den letzteren schleift das Ende des Kurbelhebels s, welcher in seinem Drehpunkt ein Kontakt c, Linienwähler s und Kontakt 1 in die Linienleitung e zur Sprechstelle I hin und gelangt hier durch die Abzweigung b, Drehpunkt d, Hebel g, Kontakt a und Leitung o in den Fernhörer f, worauf der Strom durch die Leitung h und die gemeinsame Rtick- leitung 1 zur Sprechstelle III zurück und hier durch die Leitung h wieder zum anderen Pol des Fernsprechers fließt. In der angerufenen Sprechstelle I ist somit der Linienwähler nicht in Benutzung getreten. Werden nach Beendigung des Gespräches die Fernhörer wieder an die Schalthebel angehängt, so sind sämtliche Linienwählerschlüssel s von den Schalthebeln abgeschaltet, so daß sie selbst in dem Falle, daß sie aus Vergeßlichkeit auf einem der Linienkontakte stehen ge lassen würden, niemals eine fälschliche Erregung d"s Läutewerkes veranlassen können n. Ueber das Verhalten fi »Hfl esclialteter Wecliselstrommascliinen. Von Hans Giirgos. („El. Zuchr.“) (Fortsetzung-.; 5. Die Eigenschwingungen der Dynamomaschinen. Zur Ermittelung bestimmter Werte muß f (t) gegeben sein. Int einfachsten Falle läuft die Antriebsmaschine vollkommen gleichförmig, I wie z. B. eine Turbine. Dann ist L konstant und gleich A 0 , mithin f (t) = 0 21) ! und wenn man auch noch von der Dämpfung absieht, so erhält man aus (20) rl 2 v 0 (22 d 2 x P • -vttt + r . x dt 2 Hieraus ergibt sich x — S . sin 2 7t (ü + c ) worin I \[ P 2 7t ./ 2 7t n g 0 E s ' ~ ' i .. .. i \ /F j. F - t <r a 1 A 0 (E„ + E s ' tg cp) (23 (24 und S und c Konstanten sind. Dieser Wert T stellt die Periode der Eigenschwingung der Dynamomaschine dar. Setzt man cos cp—.l, also tang p = 0, so geht der Ausdruck für T 0 über in 0 E? rr\ , _2jJt t/2ttn lo _ n ' l A A 0 E„ (25 Kontaktstück c trägt. Mit diesem Kontaktstück kommt beim Ab heben des Hörtelephons der Schalthebel in Berührung, desses anderes Ende sich zwischen zwei Kontakten a und k bewegt und beim An hängen des Fernhörers die Glocke i, beim Abhängen jedoch den letzteren mit zugehörigem Fernsprecher an den Schalthebel leitend anschließt. Die Läutewerke i sind außerdem durch Leitungen h an die gemeinsame Rückleitung 1 angelegt, an welche auch die Weck batterien m mit je einem Pol angeschlossen sind. Die anderen Pole der letzten stehen unter Vermittlung einer Taste n, an deren Stelle auch ein Magnetinduktor treten kann, mit dem Drehpunkt des Linien wählerschlüssels s in Verbindung. Wünscht z. B. Sprechstelle III mit I zu sprechen, so bringt sie ihren Schlüssel s auf den Kontakt 1. Beim Niederdrücken der Taste n fließt nun der Strom der in der Spreehstelle befindliche Batterie durch die Taste n zum Schlüssel s und Kontakt 1 und sodann an den durch den Kontakt 1 angeschlossenen Liniendraht e hindurch in die zur Sprechstelle I gehörige Abzweigung b, sodann über d in den Schalthebel und durch den Kontakt k in das Läutewerk i. Indem letzteres erregt wird, fließt der Strom durch die Leitung h in die gemeinsame Rückleitung 1 und durch diese zurück zum anderen Pol der Weckbatterie in der Sprechstelle. Sobald in der Sprech stelle I das Läutewerk ertönt, kann ohne jede weitere Handhabung am Linienwählcr der Fernhörer f abgehängt werden, und nachdem dasselbe auch in der Sprechstelle III geschehen ist, nimmt nunmehr der Sprechstrom folgenden Verlauf: Von dem einen Pol des Fernsprechers der Spreehstelle III aus fließt der Sprechstrom durch die Leitung o, Kontakt a, Hebel g, In diesem Ausdruck treten das Trägheitsmoment @ und der induktive Spannungsverlust E s ' als völlig gleichwertig auf und T 0 ' hat für alle Leistungen A 0 denselben Wert. Ist dagegen Phasen verschiebung cp vorhanden, sodaß die allgemeinere Formel (24) gilt, so ist T 0 um so kleiner, je kleiner cos cp ist. In diesem Falle nimmt T 0 außerdem für einen bestimmten Wert von cos cp mit wachsender Belastung ab. Diese letztere Eigentümlichkeit kann zur Folge haben, daß die Schwingungen mit wachsender Belastung größer oder kleiner werden. 1 ) Es möge noch bemerkt werden, daß die Formeln (24) und (25) unverändert, bleiben, wenn man unter E n die volle Klemmenspannung und unter E s den gesamten induktiven Spannungsverlust versteht, da beide Größen aus den früher definierten durch Multiplikation mit demselben Faktor gewonnen werden. Eine von einer Turbine angetriebene Dynamomaschine, die keine Dämpfung besitzt, wird mit dieser Periode schwingen, wenn sie aus der stationären Bewegung gebracht wird. Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß plötzlich ohne Aenderung der Belastung die Erregerstromstärke vergrößert wird. Der Vektor OM (Fig. 9) muß dann wachsen und der Endpunkt M" auf einer Leistungslinie liegen, die einer größeren Leistung zugehört. Wie man leicht erkennt, muß nun der Vektor die Lage ÖM'" anzunehmen suchen und der Winkel a kleiner werden, damit die alte Leistung wieder erreicht wird. Damit ist der Anstoß zum Schwingen gegeben. 6. Das Mitschwingen der Dynamomaschinen. Um das allgemeine Integral der Gleichung (20) herzustellen, thut man gut, die Funktion f (t), die jedenfalls eine periodische Funktion ist, in eine Fourier’sche Reihe aufzulösen. Man setze also L — A 0 = f (t) 27tt |T) 4 Tt t „ 6 tc t = P. cos b P, cos 1 + P, cos b ... T T 6 T _ . 2nt ._ .47it _ . 6 tt t + Oi sin —-—b 0.2 sin ———b Q 3 sin — b • . • . . (26 ’) Gleichung (24) ist der von A. Blondei im Jahre 1892 gegebenen („La Lum. El.“, Bd. 45, S. 619) ähnlich. Setzt man in der Formel von Blondei den inneren Widerstand der Maschine gleich Null und ersetzt man weiter unter der Wurzel einmal die EMK durch die Klemmenspannung, so geht sie in Formel (24) über. Gleichung (25) ist genau mit der von Boucherot im Jahre 1892 gegebenen identisch (vgl. „L’Ecl. El.“ 1899, No 43, S. 125). Die Rechnung von G. Kapp führt gleichfalls genau zu demselben Resultat wie Gleichung (25).